Heimatforum

Zitat

16.08.2024, 20:03 Uhr

Grafenrheinfeld: Die Kühltürme sind Geschichte
Die beiden jeweils 143 Meter hohen Kühltürme am ehemaligen Kernkraftwerk Grafenrheinfeld sind gesprengt. 55.000 Tonnen Beton und Stahl sind in sich zusammengefallen. Zuvor hatte ein Pro-Atom-Aktivist die Sprengung verzögert.
[...]
Fast eine Premiere
Bislang hat eine solche Sprengung erst einmal in Deutschland stattgefunden – im Mai 2020 im baden-württembergischen Philippsburg. Das Spektakel heute Abend in Unterfranken werden vermutlich hunderte, vielleicht tausende Menschen beobachten.
[...]
Geschichte der Kühltürme in Grafenrheinfeld
1975 starteten die Bauarbeiten für den Atommeiler. Tag und Nacht musste der Beton gegossen werden, damit keine Zwischenräume entstehen und so die Stabilität gewährleistet war. Damit die Türme größten Stürmen standhalten konnten, wurden später an den Wänden senkrecht verlaufende Bänder angebracht. Die sollten dafür sorgen, dass der Wind hinter den Türmen verwirbelt und neben dem Winddruck durch den Sog dahinter nicht zusätzliche Kräfte auf die Kühltürme wirkten.

1981 kamen die ersten Wasserdampfschwaden aus den Kühltürmen – nach der ersten nuklearen Kettenreaktion zur Stromerzeugung. Die letzten Dampfschwaden waberten dann am 27. Juni 2015 aus den Kühltürmen. Kurz vor Mitternacht wurde das Kernkraftwerk nach 33 Betriebsjahren endgültig abgeschaltet. Nun wird am Rückbau gearbeitet – bis Ende 2033 soll er abgeschlossen und bis 2035 sollen alle konventionellen Bauten des KKW Grafenrheinfeld verschwunden sein.
[...]