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Klimawandel
Große Lücke: Klima-Versprechen laut UN nicht ausreichend
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft beim Thema Klima wenige Tage vor der Konferenz von Glasgow laut UN eine riesige Lücke: In einem neuen Bericht mahnt sie dringend zu größeren Anstrengungen.
Die Anstrengungen der Staatengemeinde reichen nach UN-Angaben bei Weitem nicht für die Erfüllung der Pariser Klimaziele aus.
Die neuesten Klima-Versprechen der Länder würden den Berechnungen zufolge nur zu einer zusätzlichen Reduzierung der Treibhausgase um 7,5 Prozent im Jahr 2030 führen. Die Zahlen gehen zurück auf die Aktualisierung der nationalen Aktionspläne zur Bekämpfung des Klimawandels, die 120 Länder laut UN bis zum 30. September aktualisiert hatten.
Steuern auf 2,7 Grad Erwärmung hin
Die Welt sei nach wie vor auf dem Weg zu einer Erwärmung der Erde um 2,7 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Einen großen Einfluss aber könnten die Verpflichtungen zur Klimaneutralität einer Reihe von Ländern haben, die bei voller Umsetzung 0,5 Grad Erderwärmung weniger bedeuten würden. Allerdings seien die Ankündigungen teilweise vage gehalten oder schwammig formuliert und müssten konkretisiert werden.
„Der Klimawandel ist kein Zukunftsproblem mehr. Es ist jetzt ein Problem“, sagte die Chefin des UN-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen. Um noch eine Chance auf das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zu haben, müssten die Emissionen durch Treibhausgase in den kommenden acht Jahren fast halbiert werden. „
Die Uhr tickt laut.“ „Wir sind noch nicht einmal in der Nähe, wo die Wissenschaft sagt, dass wir sein sollten.“
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uebender (27.10.2021)
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Jeder Zweite für längere Laufzeit von Atomkraftwerken
Angesichts hoher Strompreise und ambitionierter Klimaziele hat sich die Einstellung der Deutschen zur Atomkraft gewandelt. Bei einer Umfrage sprach sich jeder zweite Bürger dafür aus, die bis Ende nächsten Jahres geplante Abschaltung der verbliebenen sechs Atomkernkraftwerke zurückzunehmen. Gegen einen solchen Politikwechsel sind 36 Prozent.
14 Prozent wollten sich nicht festlegen. Zum Vergleich: Im September 2019 hatten in einer Umfrage des Instituts Kantar noch sechs von zehn Deutschen dafür plädiert, die Nutzung der Atommeiler, wie 2011 beschlossen, spätestens bis Ende 2022 zu beenden.
Die Demoskopen von YouGov fragten nun auch nach dem Neubau von Reaktoren der neuesten Generation mit der Voraussetzung, dass dadurch die Reduktion der CO2-Emissionen kostengünstiger erreicht werden könnte. Auch für die Zukunft äußerte sich der größte Anteil der Befragten positiv: Insgesamt 44 Prozent würden die Errichtung neuer Atommeiler begrüßen. Nein zu neuen Atomanlagen sagen 42 Prozent.
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uebender (30.10.2021)
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Baerbock will: Kohleausstieg, Ausstieg aus Verbrennungsmotor, klimaneutrale Industrie
Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat verbindliche Beschlüsse bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow gefordert. „All die Appelle, die es dort jetzt gibt: Kohleausstieg, Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor, endlich Schutz der Wälder und vor allem einen riesengroßen
Technologiesprung zu einer klimaneutralen Industrie, das muss jetzt endlich gemacht werden und nicht nur versprochen werden“, sagte Baerbock.
Sie unterstützte dabei eine Vorreiterrolle der großen Industrie- und Wirtschaftsnationen – das betreffe Europa, USA, China und große Teile der G20. „Wenn die wirklich was machen, dann können wir das Ruder rumreißen.“ Sie halte es „für absolut sinnvoll, dass es eine wirkliche Klima-Außenpolitik gibt“, sagte Baerbock. Schließlich seien es die großen Industriestaaten, „die uns in dieses Desaster reingeführt haben durch die Verbrennung von fossiler Energie“.
Bei der Frage nach einem früheren Ausstieg aus der Kohle bereits bis zum Jahr 2030 in Deutschland sieht die Grünen-Chefin auch die beiden anderen Parteien einer geplanten Ampelkoalition in der Pflicht. „Es kann nicht die Aufgabe einer Partei im Koalitionsgespräch sein, sondern alle drei Parteien müssen dafür sorgen, dass Klimaschutz eine Querschnittsaufgabe wird.“
In ihrem Sondierungspapier haben SPD, Grüne und FDP festgeschrieben, dass „idealerweise“ schon 2030 ein Ausstieg aus der Kohle gelingt.
„Wir müssen es tun, ansonsten ist alles Hohn, was im Wahlkampf versprochen wurde.“
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uebender (02.11.2021)
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uebender (04.11.2021)
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Klimagipfel in Glasgow: Rhetorik und Realität
Die Pläne der Staaten zum Klimagipfel COP26 sind freiwillige Selbstverpflichtungen und von der UNO nicht durchsetzbar. Ohne Russland und China sind kaum große Schritte machbar.
Rund 25.000 Teilnehmer, 200 Staaten, bis zu 700 Dollar Übernachtungskosten pro Nacht – Glasgow ist überfüllt. Vor Ort sind Regierungsvertreter, Tausende Journalisten und Klimaaktivisten. Dazu 400 Privatjets sowie unzählige Regierungsflieger, die einen Stau auf den Flughäfen im Umkreis von 30 Meilen verursachen – und deren Besitzern Doppelmoral vorgeworfen wird.
Hunderte von Milliarden Motoren, Öfen und Turbinen würden „die Erde in eine unsichtbare und erstickende CO2-Decke hüllen“.
Auf dieser UN-Klimakonferenz soll das Blatt gewendet und die „Bombe entschärft“ werden. Von Debatten soll zu realen Maßnahmen übergegangen werden. Johnson stellt gegenüber den angereisten 120 Regierungschefs klar: „Nicht alle von uns sehen unbedingt aus wie James Bond“.
Was will Deutschland einbringen?
Großbritannien hat sich verpflichtet, möglichst bis 2050 klimaneutral zu werden. Deutschland liebäugelt mit 2030 und erinnert an seine Pläne.
Doch die Kritik an diesen Plänen wächst, nicht nur in der Industrie. Durch den gleichzeitigen Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohle „unterschreiten wir eine Grenze, unter der wir nicht mehr genügend regulationsfähige Grundlast haben werden“
Es drohe Deutschland eine Strommangel-Situation, mahnt der CDU-Politiker, der jahrelang an den Universitäten in Jena und Halle als Agrarwissenschaftler lehrte und 2016 das Bundesverdienstkreuz erhielt.
Prof. Merbach warnt: „Die Vorbildwirkung Deutschlands wird für die ganze Welt nicht allzu groß sein, ich würde sagen, sie wird gleich null sein.“ Der deutsche Sonderweg nütze dem Weltklima absolut nichts, der CO2-Gehalt werde weiter steigen – zumindest so lange, wie China, Indien und andere Länder ihre Emissionen steigern.
Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen
Zurück zur Klimakonferenz und zum globalen Maßstab. Im Prinzip soll das 1,5-Grad-Ziel beibehalten werden, darauf konnten sich die Staats- und Regierungschefs am 31. Oktober auf dem G20-Gipfeltreffen in Rom einigen.
Eine konkrete Jahreszahl, bis zu der CO2-Neutralität erreicht werden soll, gibt es nicht mehr. Es wird vage von „Mitte des Jahrhunderts“ gesprochen.
Klimapolitik ist immer Geopolitik
Das Zünglein an der Waage bilden Russland, China und Indien. Wladimir Putin und Xi Jinping erschienen nicht persönlich in Schottland. Russlands Staatschef äußerte sich in einer vorab aufgezeichneten Videoerkärung
Europa will in der internationalen Klimapolitik eine Führungsrolle einnehmen. Ziel ist, dass die anderen Staaten Europa folgen und einholen sollen. Die EU hat keine Strategien, wie sie die Belastungen durch die Klimapolitik auf der ganzen Welt bewältigen will.
Europa sollte ehrlich sein
Um weltweit Klimaneutralität zu erreichen, müsste China seine Emissionen drastisch senken. Jede Emissionssenkung Pekings wäre für die Luftqualität der Welt besser als alle Vorhaben Europas zusammen.
Die Hauptthemen der Klimakonferenz
1. und 2. November: Staats- und Regierungschefs wie Joe Biden, Angela Merkel und Emmanuel Macron geben dreiminütige Statements ab. Sie sollen darlegen, wie sie die CO2-Emissionen begrenzen wollen.
Erste Ergebnisse
Die 120 neuen „James Bonds“, die Premierminister Boris Johnson in seiner Eröffnungsrede ansprach, einigten sich zunächst darauf, bis 2030 die Entwaldung zu stoppen. Auch Russland und Brasilien beteiligen sich.
80 Staaten wollen den Methan-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu 2020 senken. China hat sich dazu nicht geäußert.
Der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth wird deutlich: „Die Rolle von China ist enttäuschend“. Erst bis 2060 CO2-neutral zu werden und zu anderen Treibhausgasen wie Methan keine Zusagen zu treffen, könne „vom größten Emittenten der Welt nicht das letzte Wort sein“.
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uebender (06.11.2021)