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Mittwoch, 13. April 2011, 00:37

Wie Erfolgsmeldungen produziert werden


Rekord - 1 Million Hartz-IV Empfänger in Jobs vermittelt >>

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Bild: Sendung REPORT MAINZ[/leftbox] Diese Bild-Schlagzeile vom 28.03.2011 wurde von den meisten Journalisten aufgesogen wie ein Schwamm und in Windeseile weiterverbreitet, schließlich gilt BILD für viele als "Leitmedium" in der BRD.

Insgesamt standen zu dieser Nachricht 1 5 6 Meldungen zur Verfügung. Allein zu "Rekord bei Vermittlung von Hartz-IV-Empfängern" 7 6 identische Meldungen von anderen Quellen. >>

REPORT MAINZ fragt nach und erfährt von der Agentur für Arbeit, daß sich die BILD-Zeitung bei ihnen gemeldet hat - "das Blatt habe einfach mal was positives berichten wollen". Wie die Zahlen zustande kamen, darüber wundert sich auch der Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy, dennn dieser sagt, daß dies keinesfalls ein Rekord sei. Trotz anziehender Konjunktur haben immer noch weniger Hartz-IV Bezieher eine neue Arbeit gefunden als 2007, desweiteren fällt jeder ZWEITE der eine Arbeit gefunden hat, nach kurzer Zeit wieder ins Hartz IV-System zurück.

Der Sprecher der Agentur für Arbeit kann sich nicht erklären, wie es zu dieser "Fehlmeldung" von 1 Million vermittelten Stellen kam. Man habe nie von Vermittlungen gesprochen, sondern immer nur von "integrieren". Die BILD Zeitung wäre auch darauf hingewiesen worden, daß es sich dabei nicht um Vermittlungen handelt, sondern lediglich um Integration. Mehrere Journalisten die von REPORT MAINZ dazu befragt wurden, konnten nicht bestätigen, daß man seitens der Agentur für Arbeit auf diesen Unterschied aufmerksam gemacht habe. Auf Rückfragen von einigen Journalisten wurden diese Zahlen bestätigt. Das Wort "vermitteln" wurde nie beanstandet, das Wort "integrieren" sei nie diskutiert worden.

Schließlich räumte die Agentur auf Nachfrage ein, daß nur 120.000 Menschen von der Agentur vermittelt wurden, 540.000 haben sich irgendwie selbst eine Arbeit gesucht. Was auch keine Erwähnung fand, daß rund 1 Million neu in Hartz IV gefallen sind, unterm Strich gibt es nur 60.000 Hartz IV Empfänger weniger.

Sendung Jobwunder in den Medien vom 11.04.2011, 21.45 Uhr www.swr.de


Bild-Zeitung unter der Lupe: Neue Studie enthüllt Arbeitsweise (1)

[leftbox=100px;background-color:transparent;][/leftbox] Die Bild-Zeitung ist mächtiger als die Politik, sagte vor kurzem ein bekannter Schauspieler in einem Interview, der sich von dem Blatt gejagt fühlte. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Der deutsche Schriftsteller Heinrich Böll drückte denselben Gedanken Jahre zuvor etwas anders aus: »Inzwischen ist die Bild-Zeitung ja fast schon das regierungsamtliche Blatt.« Wer oder was die Bild wirklich ist, das hat jetzt eine Autorengruppe der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung (OBS) in einer Studie mit dem Titel: »Drucksache Bild – Eine Marke und ihre Mägde« untersucht und veröffentlicht, die jedoch kaum publiziert zu werden scheint. Warum wohl?


"Inzwischen ist die BILD-Zeitung ja fast schon das regierungsamtliche Blatt"
- Heinrich Böll ( 1917-1985 ) - Nachwort zu "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"


Weiterlesen auf Kopp-Verlag >>


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Mittwoch, 13. April 2011, 10:36

13.04.2011: Bild -Zeitung unter der Lupe: Neue Studie enthüllt Arbeitsweise (2)

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Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat ein spannendes Interview über die Arbeitsweise der Bild-Zeitung gegeben.
Die Otto-Brenner-Stiftung (OBS) hatte sich in der soeben veröffentlichten Studie »Drucksache Bild – Eine Marke und ihre Mägde« mit der beispiellosen Machart der bundesweiten Tageszeitung auseinandergesetzt.

In dem Wallraff-Interview wird deutlich, wie groß Einfluss und Macht des Blattes auf Gesellschaft und Politik des Landes und über die Grenzen hinaus zu sein scheinen. Wallraff, der u. a. dadurch berühmt wurde, dass er Bild in den zurückliegenden Jahren in verschiedenen Verkleidungen mehrfach geleimt und deren teilweise ungewöhnliche Arbeitsweise öffentlich gemacht hatte, beschreibt Bild als eine Art Wundertüte, in der alles drin sei – Unterhaltung, menschliche Dramen, zum Konsum aufbereitet, Sex, Verbrechen, Appelle an niedere Instinkte. So verschieden die Themen auch seien, so glichen sie sich in einem doch immer: Es durchziehe sie der Charakterzug der mal subtilen, mal grobschlächtigen Beeinflussung. Wallraff spricht von Meinungsdiktat, von einer sehr eindeutigen Haltung, vor allem, wenn es um politische Interessen gehe.
[...]

Weiterlesen auf Kopp-Online >>[/leftbox]

"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Mittwoch, 13. April 2011, 11:46

Hallo,

Es durchziehe sie der Charakterzug der mal subtilen, mal grobschlächtigen Beeinflussung. Wallraff spricht von Meinungsdiktat, von einer sehr eindeutigen Haltung, vor allem, wenn es um politische Interessen gehe. [...]

genau das richtige für den einstig intelligenten Deutschen. Nicht umsonst spricht man von "BLÖD Zeitung" oder die Bildung mit der "BLÖD Zeitung" gemacht oder nachgeholt! Unser täglich "BLÖD" gebe uns auch heute.... :anbeten: :unten:

MfG
uebender

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