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Donnerstag, 2. September 2010, 13:01

Video: Hart aber Fair - Sarrazin: Rechthaber oder Rechtsausleger?

Bei Frank Plasberg diskutieren:
Thilo Sarrazin, Prof. Arnulf Baring (Historiker und Politikwissenschaftler), Rudolf Dressler (SPD-Sozialexperte , ehemals Deutscher Botschafter in Israel), Asli Sevindim (türkische Staatsbürgerin, WDR-Moderatorin), Michel Friedman (Moderator; 2003-Affäre um Zwangsprostitution und Kokainvergehen)


www.livingscoop.com(76.29 Minuten)

Nachfolgend einige Ausführungen aus der Diskussion.
Thilo Sarrazin zu:
"In Deutschland arbeitet ein Heer von Integrationsbeauftragten, Islamforschern, Soziologen, Politologen, Verbandsvertretern und eine Schar von naiven Politikern Hand in Hand und intensiv an Verharmlosung, Selbsttäuschung und Problemleugnung."
Wie kam dieser Satz zustande?
Sarrazin: Im Integrationsbericht war keine Statistik über einzelne Gruppen zu finden. Anruf im Kanzleramt beim Leiter des Arbeitsstabes.
Sarrazin: "Weshalb haben sie denn keine Statistik über einzelne Migrantengruppen?"
Antwort: "Ja, das könnte in der Diskussion einen falschen Eindruck geben."
Sarrazin: "Aha, Sie wollen also die Wahrheit nicht auf dem Tisch haben."
Das Gespräch wurde daraufhin beendet und er wurde an die Presseabteilung verwiesen.

Prof. Arnulf Baring:
Wundert sich "über die vielen Leute, angefangen bei der Kanzlerin, die sehr frühzeitig, ein sehr festes negatives Urteil hatten, obwohl sie das Buch ja gar nicht kannten…. Die Politiker sollten etwas den Mund halten, diese haben die Zustände erst soweit kommen lassen…. In der wichtigen politischen Landschaft gibt es mehr Tabuthemen in Deutschland, viel mehr, als Nicht-Tabuthemen. … Sie werden angetippt, aber es geschieht nichts. [Sichtlich erregt] Die Entschlossenheit der Politiker, sich im Grunde genommen auch über die Haltung der Bevölkerung hinwegzusetzen, ist ja Bemerkenswert. Denken Sie an Stuttgart 21. Das geht schief, wenn das so weiter geht und denken sie an Hamburg, denken sie auch jetzt an die Erregung über Sarrazin."

Rudolf Dressler:
Befürwortete die Einführung der Regelung zum Erlernen der deutschen Sprache für Ausländer innerhalb eines bestimmten Zeitraumes.
"Es war in meiner Partei kollektiv nicht möglich, einen Beschlußlage, zu fassen. Übrigens auch nicht bei der Union. …Das sei jedenfalls nicht gesellschaftspolitisch wünschbar, daß man Menschen zwingt dieses zu tun, und dann noch mit Sanktionen bedroht, wie das ja der Fall ist. ….ein eklatanter Fehler war, weil er Integration behindert und Sprache fördert, war einfach nicht zu vermitteln…."

Plasberg führt aus, daß auf Nachfrage bei der SPD in Berlin der Eingang von mehr als 2000 E-Briefen zum Thema Sarrazin an die SPD bestätigt wurde, in denen sich 90% gegen einen Ausschluß von Sarrazin aus der Partei aussprachen.

Eine Mitarbeiterin erläutert die Reaktionen der Zuschauer:
Sehr, sehr viel mehr als gewöhnlich; 600 E-Briefe, dreimal mehr als sonst. Für gewöhnlich sind es 3000 Einträge im Gästebuch - vor der Sendung waren es bereits 5000 Einträge, gerechnet wird mit 8000.
Befürworter: Überwiegen.
Kritiker: In der Minderheit. Insgesamt nicht ideologisch, aber auch nicht richtig sachlich.
Als "rechtsextreme" Meinungen wurden lediglich 5% identifiziert.

Umfrage: "Stimmen Sie den Thesen von Thilo Sarrazin zu?" (Stand 20.00 Uhr)
JA: 85%
NEIN: 15%
(Stand 23.04 Uhr)
JA: 84%
NEIN: 16%

Auch hier wurde nicht versäumt, daß Augenmerk auf Zitate aus dem Buch - die übrigens ständig in allen Medien die gleichen sind - völlig aus dem Zusammenhang zu reißen, statt diese im Kontext des gesamten Werkes zu sehen. Alles in allem ist diese Sendung durchaus empfehlenswert und ganz ohne Zweifel sehr lehrreich.

M.k.G., U-34

"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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