Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verzichtet, im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger Franz Josef Jung (CDU), auf semantische Spitzfindigkeiten und bezeichnet den Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan als "
Krieg". Das Bundeswehrkontingent beläuft sich derzeit auf ca. 4200 Soldaten. Über eine mögliche Mandatsausweitung bis zu einer Obergrenze von 4500 Einsatzkräften, will die gelb-schwarze Regierungskoalition Anfang 2010 auf der internationalen Afghanistan-Konferenz beraten.
Der amerikanische Oberkommandeur der US- und NATO-Truppen in Afghanistan drängt die Verbündeten weitere 40.000 Soldaten an den Hindukusch zu entsenden.
Eine derartige Forderung läßt vermuten, daß die USA ihre eigene Präsenz verringern und freigewordene Kräfte für "andere Aufgaben" bereitstellen könnten. Was liegt näher, als in diesem Zusammenhang den schwelenden Iran-Konflikt anzuführen. Schließlich existieren noch einige weiße Flecken auf der Weltkarte, die sich einer Demokratisierung "made in USA" bisher erfolgreich entzogen haben. 1941 stellte sich das Deutsche Reich gegen eine Machtausweitung Stalins und damit des Kommunismus, wer jedoch unternimmt den Versuch die Amerikaner auf ihrem Weg der "Zwangsdemokratisierung" aufzuhalten ? Unter dem Deckmantel der Demokratie läßt sich jede noch so machtpolitisch orientierte Okkupation rechtfertigen. Nur, wenn die ganze Welt unter das Joch der "Demokratie" gezwungen wurde, werden sich die USA einen neuen Grund für ihre Kriegsspiele suchen müssen - gesetzt den Fall, es existiert noch etwas, das zerstört werden könnte.
Artikel: http://www.spiegel.de/politik/deutschlan…,658850,00.html
M.k.G.
Njörd