Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen im Heimatforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Ingrimm

Vorankommender

  • »Ingrimm« wurde gesperrt
  • »Ingrimm« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 56

Registrierungsdatum: 15. August 2009

Wohnort: Baden

Hobbys: Computer, Bücher

  • Nachricht senden

1

Freitag, 21. August 2009, 21:45

Code Yellowfin - Die Zerstörung Pforzheims

Eines der wohl mit Abstand grausamsten anerkannten Kriegsverbrechen der alliierten Streitkräfte, war die gezielte Vernichtungsbombardierung der deutschen Zivilbevölkerung.
Die drei Städte die es am heftigsten getroffen hat, waren Hamburg, Dresden und Pforzheim.
Da ich selbst in Pforzheim geboren bin, spielt die Geschichte der Stadt für mich eine besondere Rolle. Im Folgenden möchte ich die Geschehnisse des 23. Februar '45 schildern. Als Quellen dienen mir dazu einige Bücher zum Thema, sowie Zeitzeugenberichte meiner Großeltern.

Am 23. Februar 1945 um 19:52 Uhr ertönten die Alarmsirenen der Stadt Pforzheim. Die geografische Lage inmitten eines Talkessels, in dem Enz, Nagold und Würm zusammenfließen, bot keinerlei Schutz vor den 379 Flugzeugen der Royal Airforce. Innerhalb von 22 Minuten unerbittlichem Bombenregen, wurden ca. 17.500 Menschen (ein Drittel der Bevölkerung der Stadt) zerfetzt, verbrannt oder verschüttet. Eine explosive Mischung aus Spreng-, Brandbomben, Phosphorkanistern und Luftminen traf das Herz der historischen Altstadt, die fast vollständig zerstört wurde. Allein dem glücklichem Umstand eines starken Nord-Ostwindes ist es zu verdanken, dass die dicht besiedelte Nordstadt verschont wurde. Die an kleinen Fallschirmen befestigten Luftminen, deren Explosionsdruck die Dächer von Häusern zerreißen sollte und sie meist auch zum Einsturz brachte, um sie so für den folgenden Feuerregen schutzlos zu machen, wurden vom Wind erfasst und weiter in die Innenstadt getragen, wo sie (immerhin) weniger zivilen Schaden anrichten konnten. Das Feuer der sterbenden Stadt brannte so stark, dass Luft aus den Bombenschutzkellern gesogen wurde und Familien jämmerlich erstickten. Die Flammen erleuchteteten den Himmel, die Helligkeit war sogar noch im 75km entfernten Tübingen zu sehen. 3 Tage lang brannte die Innenstadt, bis das Brennmaterial zur Neige ging. Es war nichts mehr übrig, was noch brennen konnte. Aus der Enz, dem größten Fluss der Stadt, wurden verkohlte Leichen gezogen. Die mit entzündetem Phosphor Getroffenen, sprangen in den Fluss um sich zu löschen, nicht ahnend dass Phosphor auch unter Wasser weiterbrennt. Viele Tote wurden niemals gefunden. In der enormen Hitze waren ihre Körper einfach verdampft.

Anfangs wurde als Grund für das Massaker von Pforzheim, intern dem "Code Yellowfin", die Produktion von Zündern für die V1 und V2 Rakete sowie diverser anderer Bomben genannt. Nicht lange dauerte es, bis man den wahren Grund nicht länger geheim halten konnte. "Moral bombing", Bombardierung zur moralischen Zerrüttung der Zivilbevölkerung, ein von den alliierten Streitmächten, den angeblichen "Rettern", gerne genutztes Mittel.

Der Oberkommandant der Angriffe, Masterbomber Edwin Swales, wurde bei seinem Rückflug von der Mission in Pforzheim von einem deutschen Jagdflugzeug abgeschossen. Nach seinem Tod wurden ihm von der britischen Krone der höchste Militärorden für ausgezeichnete Dienste und die erfolgreiche Zerstörung der Stadt verliehen. In seiner Heimatstadt wurden sogar öffentliche Gebäude und eine Straße nach ihm benannt. Man schmückte sich förmlich mit dem grausamen Mord an Unschuldigen!

Die Trümmer der Stadt (1.650.000 m³ Schutt) wurden auf dem Wallberg zusammengetragen. Mit 378m natürlicher Höhe, aufgeschüttet 417m, ist der "Trümmerberg" (von Einheimischen genannt "Monte Scherbelino") die höchste Erhebung der Stadt und überragt auch den Wasserturm auf dem Wartberg.

Die Stadt zu restaurieren hatte keinen Sinn. Abriss und Neuaufbau waren in den nächsten 15 Jahren angesagt. Das von Kriegskosten und Reparationszahlungen gebeutelte Deutschland hatte kein Geld, weswegen das Stadtbild noch heute von billiger 50ger-Jahre Architektur dominiert wird.

Insgesamt starben durch Luftangriffe über 20.000 Menschen in der Stadt Pforzheim - da dem Hauptangriff mehrere kleine folgten. 99% des Stadtgebietes wurden dem Erdboden gleich gemacht. Damit ist Pforzheim die - im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung - am stärksten Zerstörte Stadt des zweiten Weltkriegs.

Der 23. Februar wird von linksextremen Unruhestiftern leider immer wieder dazu missbraucht Schlägereien und Krawall anzuzetteln, sowie das Andenken der Verstorbenen durch das skandieren Anti-Deutscher Parolen zu beschmutzen. Die Polizei ist dabei - wie üblich - auf dem linken Auge blind, weswegen oben genannte immer wieder ungestraft davonkommen.

In diesem Sinne, mit nachdenklichem Gruß
~Ingrimm
Nie werden sie mich brechen, niemals meinen Geist bestechen!
Nie werd ich mich verneigen, niemals ihnen Demut zeigen!
Sieh ich bin, komm sei mein Zeug', blutend, aber ungebeugt!

:dr:

(Equilibrium - Unbesiegt)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Ingrimm« (21. August 2009, 21:53)


2

Freitag, 21. August 2009, 23:11

Hallo Ingrimm,

Zitat von »"Ingrimm"«

Das von Kriegskosten und Reparationszahlungen gebeutelte Deutschland hatte kein Geld, weswegen das Stadtbild noch heute von billiger 50ger-Jahre Architektur dominiert wird.
Da ich ja in Pforzheim zur Schule gehe, kann ich das so unterzeichnen. Die Innenstadt ist wirklich furchtbar hässlich.

Zitat von »"Ingrimm"«

Die Trümmer der Stadt (1.650.000 m³ Schutt) wurden auf dem Wallberg zusammengetragen.
Um euch das ganze Ausmaß der Zerstörung von Pforzheim zu verdeutlichen, habe ich ein Bild des Wallberges eingefügt.


© MirkoTiedemann
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:W…jpg#filehistory


Auf der Spitze, der zu einem Berg aufgetürmten Trümmer, befindet sich ein Plateau mit einem Denkmal, in Form von 5 viereckigen, riesigen Säulen, an denen verschiedene Informationstafeln angebracht sind. Diese berichten von der Entstehung Pforzheims bis zur völligen Zerstörung der Stadt 1945. Ich kann jedem, der einmal nach Pforzheim kommt, einen Besuch des Denkmals empfehlen (besonders eindrucksvoll bei Nacht, da man die ganze Stadt überblicken kann).


Mit kameradschaftlichen Grüßen,
Deutsches Kind

Lieber 1000 echte Feinde, als einen falschen Freund.

Thema bewerten