Thor kümmerte sich nicht mehr um Geirröd, es ließ ihn kalt; er nahm sich nicht mal die Mühe Loki zu erzählen was sich dort abspielte. Jedoch der Ruhm seiner Taten verbreitete sich durch ganz Midgard und schließlich beschloss ein König in Danmark, Gorm war sein Name, auf die Suche nach Geirröds Schloss zu gehen.
Er fuhr mit drei Schiffen ab, nahm den weisen Reisenden Thorkill mit und segelte über das Meer zu dem breiten Fluss Vimur, der für die Menschen aus Midgard wohl wie ein Ozean schien.
Viele Tage lang segelten sie mit schwachem Wind über das Meer so dass sie nur langsam voraus kamen und wenn sie endlich ans Land kamen, war da nicht viel Lebensmittel mehr übrig und die Schiffsmannschaft war sehr hungrig.
Bei der Küste liefen dort große Herden Vieh, das so zahm war, dass man sich ihm ohne Problemen nähern konnte.
„Tötet nicht mehr als was nötig für einen Tag ist,“ warnte sie Thorkill. „Wenn ihr mehr tötet als man nötig hat, werden die Herrscher dieser Insel Rache nehmen.“
Jedoch die Männer beachteten nicht diese Warnung und töteten viel Vieh um mit zu nehmen als Vorrat für die nächsten Tage. In der Nacht wurden sie durch Trollen angegriffen und der Riese der sie Anführte, watete durchs Meer zu den Schiffen und mit großer Keule schwenkend drohte er alle Schiffe mit den Reisenden zu vernichten wenn sie nicht von jedem Schiff einen Mann als Preis für das getötete Vieh gaben.
Das war besser als alle umkommen zu lassen, darum wurden drei Männer durch ein Los gewählt und an die Trollen gegeben, wonach man schnell absegelte.
Nach langer Zeit kamen sie an ein Land wo der Schnee sehr hoch lag und die Bergtoppen mit Eismützen gekrönt und wo in dunklen Wäldern Ungeheuer wohnten. Thorkill sagte, dass das Schloss von Geirröd hier in der Nähe war und darum gingen sie ans Land.
„Gibt aber acht,“ riet Thorkill dem König und seinen Gefährten an. „Die Bewohner sind darauf versessen euch Böses zu tun. Spricht darum mit niemandem, lasst mich, der die Bräuche und Gefahren dieses Landes kennt, das Wort führen.“
Es dämmerte gerade wenn da ein Riese am Strand erschien, zum großen Schrecken Königs Gorm und seiner Gefährten.
Aber Thorkill beruhigte sie und sagte: „Das ist Gudmund, der Bruder von Geirröd. Er kommt uns einzuladen und Gastfreundschaft zu beweisen. Aber achtet darauf, dass ihr euer eigenes Essen mitbringt und nicht annimmt was sie euch auch anbieten. Und denkt daran, niemanden in diesem Land anzufassen!“
Thorkill kam nach vorne und verbeugte sich vor Gudmund, der ihn und seine Gefährten zu einer Mahlzeit in seinem Schloss einlud.
„Aber warum spricht niemand von euch, nur der Thorkill?“ fragte Gudmund auf dem Weg.
König Gorm schüttelte bloß seinen Kopf und Thorkill beeilte sich zu sagen: „Edeler Gudmund, sie schämen sich zu sprechen. Sie können nicht Eure Sprache so gut wie ich es kann und sie schämen sich weil sie sich nicht gut und passend ausdrücken oder eine Sprache sprechen die Ihr nicht versteht.“
Sie erreichten den Festsaal wo sie an Tischen ihre Plätze nahmen, mitten zwischen den zwölf hübschen Söhnen und zahlreichen lieblichen Töchtern des Gudmunds.
“Warum isst oder trinkt niemand von euch von der Speisen auf dem Tisch?“ fragte Gudmund argwöhnisch.
„O,“ antwortete Thorkill gewandt „“das ist gut zu verstehen! Wir haben so lang auf dem Meer nur einfaches Essen gegessen, dass wir uns fürchten krank zu werden wenn wir von den herrlichen, fetten Speisen Eures Landes essen. Darum essen wir nur unser eigenes Essen - nicht aus Unhöflichkeit oder dass wir Eure herrlichen Speisen nicht zu schätzen wissen.“
Hier wusste Gudmund nichts als Antwort, aber etwas später probierte er es wieder seine Gäste reinzulegen. Er sagte seinen Töchtern, dass sie sich zur Verfügung den edlen Gäste stellen sollen.
Thorkill’s Worte eingedenk, zog König Gorm die Augenbrauen hoch als Warnung für die anderen und Thorkill beeilte sich zu erklären, dass der König und all seine Gefährten verheiratet sind und dass er nach der dänischen Sitten sehr unpassend wäre, andere Frau zu küssen.
Doch konnten drei der Dänen sich nicht beherrschen; sie fanden die Töchter Gudmununds so schön, dass sie diese küssten – und augenblicklich wurden sie kranksinnig und nie wurden sie je wieder normal.
Nach diesem kleinen Erfolg lud Gudmund seine Gäste zu einem Spaziergang in seinen schönen Gärten, wo jeder nach belieben die aller herrlichsten Früchte essen konnte aber König Gorm ließ sich und seine Gefährten durch Thorkill zu entschuldigen und sagen, sie müssen ihre Reise fortsetzen und keine Zeit haben selbst die Gärten zu besichtigen, die sicher noch schöner waren als man sagte.
Da begriff Gudmund, dass Thorkill die Gefahren.besser einschätzte als er dachte und darum ließ er seine Listen für was sie waren und brachte seine Gäste zum anderen Ufer des Flusses, wo er ihnen den Weg zum Geirröds Schloss zeigte.
Nach einer Zeit kamen sie zu einer fremden und trostlosen Trollen Stadt: Steinhügel die auf roten Säulen emporsteigen konnten wenn die Trollen frische Luft nötig hatten, Über der Stadt lag ein Schleier ekelhaftes Rauchs und hier und dort standen Pfählen mit eingespießten Köpfen. Endlich erreichten sie Geirröds Schloss und als sie näher kamen flogen wüste Hunden ihnen entgegen, aber Thorkill warf ihnen Horne gefühlt mit Fett, an denen sie lecken anfingen, so dass er und seine Gefährten in Sicherheit den Eingang erreichen konnten.
Aber dort angekommen, blieben König Gorms Helden stehen und wichen zurück, denn greuelhaftes und entsetzliches Geschrei war zu hören, zusammen mit einem grässlichen Gestank das ihnen fast den Atem benahm.Thorkill jedoch hatte alle beruhigt und sagte: „Euch wird nichts passieren wenn ihr genau macht was ich euch sage. Vor allem solltet ihr nicht habgierig sein und nichts im Schloss anfassen. Geirröd wird kostbare Juwelen und Waffen. zeigen oder sie irgendwo liegen lassen, wo jeder sie mitnehmen kann. Aber niemand von euch darf sich nicht mal anfassen....dann wird uns auch nichts passieren.
© 2007 Lynagh