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Sonntag, 21. Dezember 2008, 10:48

Heinz Erhardt (Gedichte)

Der Apfelschuß

Der Landvogt Geßler sprach zum Tell:

»Du weißt, ich mache nicht viel Worte!

Hier, nimm einmal die Tüte schnell,

sind Äpfel drin von bester Sorte!


Leg einen auf des Sohnes Haupt,

versuch, ihn mit dem Pfeil zu spalten!

Gelingt es dir, sei’s dir erlaubt,

des Apfels Hälften zu behalten!«


Der Vater tat, wie man ihn hieß,

und Leid umwölkte seine Stirne,

der Knabe aber rief: »Komm, schieß

mir doch den Apfel von der Birne!«


Der Pfeil traf tödlich – einen Wurm,

der in dem Apfel wohnte...

Erst war alles still, dann brach der Sturm

des Jubels los, der’n Schützen lohnte!


Man rief: »Ein Hoch dir, Willi Tell!

Jetzt gehn wir einen trinken, gell?«*

(* Westfälische Fassung:
Man rief: »Der Tell, der schießt ja toll! J

etzt gehn wir einen trinken, woll?«)

Was stört es eine alte Eiche - wenn sich eine wilde Sau dran scheuert

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2

Sonntag, 21. Dezember 2008, 10:51

Der Einsame

Einsam irr’ ich durch die Gassen,

durch den Regen, durch die Nacht.

Warum hast du mich verlassen?

Warum hast du das gemacht?


Nichts bleibt mir, als mich zu grämen,

gestern sprang ich in den Bach.

Um das Leben mir zu nehmen,

doch der Bach war viel zu flach.


Einsam irr’ ich durch den Regen,

und ganz feucht ist mein Gesicht.

Nicht allein des Regens wegen,

nein, davon alleine nicht.


Wo bleibt Tod im schwarzen Kleide?

Wo bleibt Tod und tötet mich?

Oder besser noch: Uns beide.

Oder besser: Erst mal dich!

Was stört es eine alte Eiche - wenn sich eine wilde Sau dran scheuert

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Sonntag, 21. Dezember 2008, 10:53

Das Fenster

Ich hab’ zu Haus ein Fenster stehn,

jedoch die Aussicht ist nicht schön:

Nur eine Mietskaserne!


Doch neulich sah ich vis-à-vis

ein weiblich Wesen, schön wie nie!

Nun guck’ ich ziemlich gerne...

Was stört es eine alte Eiche - wenn sich eine wilde Sau dran scheuert

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Chatten-Wolf« (21. Dezember 2008, 11:22)


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Sonntag, 21. Dezember 2008, 10:55

Der Tauchenichts
(frei nach Schillers »Der Taucher«)

»Wer wagt es, Knappersmann oder Ritt,

zu schlunden in diesen Tauch?

Einen güldenen Becher habe ich mit,

den werf’ ich jetzt in des Meeres Bauch!

Wer ihn mir bringt, ihr Mannen und Knaben,

der soll meine Tochter zum Weibe haben!«


Der Becher flog.

Der Strudel zog

ihn hinab ins greuliche Tief.

Die Männer schauten,

weil sie sich grauten,

weg. – Und abermals der König rief:


»Wer wagt es, Knippersmann oder Ratt,

zu schlauchen in diesen Tund?

Wers wagt – das erklär ich an Eides statt –

darf küssen meines Töchterleins Mund!

Darf heiraten sie. Darf mein Land verwalten!

Und auch den Becher darf er behalten!«


Da schlichen die Mannen

und Knappen von dannen.

Bald waren sie alle verschwunden. –

Sie wußten verläßlich:

die Tochter ist gräßlich! –

Der Becher liegt heute noch unten...

Was stört es eine alte Eiche - wenn sich eine wilde Sau dran scheuert

Tarja

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Sonntag, 21. Dezember 2008, 12:45

Tja, der alte Komiker, der immer so schön die Wegstaben verbuchteln konnte. :hoch: Ein Klassiker war ja glaube ich das Gedicht mit den Hindus, am Ufer des Indus. Kennst du das noch? Ich kann es nicht mehr vollständig. :(
„Die Wahrheit bedarf nicht viele Worte, die Lüge kann nie genug haben.“

Nietzsche

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