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U-179

Kaleu

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1

Mittwoch, 26. November 2008, 12:41

Banker weg, wir brauchen eine Revolution!

Liebe Mitstreiter,

An- und Einsichten eines Insiders, dies wäre eigentlich die treffendere Schlagzeile. Banker weg, wir brauchen eine Revolution, ist die einzig richtige Antwort.

Auch wenn es keine wirklichen Überraschungen gibt, empfehle ich jedem diesen Artikel vollständig zu lesen, er ist für Wissende und Suchende gleichermaßen interessant. Es werden nicht nur die Hintergründe des Kapitalmarktzusammenbruches besprochen, auch eigentlich "simple" Lebensweisheiten.

Der Befragte "Insider" ist sicher nicht verdächtig aus dem "rechten" oder nationalen Lager zu kommen, aber gerade deshalb finde ich die meisten seiner Aussagen so aufschlußreich! Es schein so weit zu sein, daß die sprichwörtlichen Ratten langsam das sinkende Schiff verlassen, ... müssen.

Hier ein Auszug;

Zitat

... Sind die privatwirtschaftlichen und staatlichen Reaktionen auf die Finanzkrise nun wenigstens angemessen?
Nein, denn die Methoden, die in der Finanzwelt angewandt werden, um Risiken einzuschätzen, funktionieren nicht. Jeder weiß das seit fünfzehn Jahren. Wir brauchen eine Revolution, und ich weiß nicht, wie; aber die Leute, die an der ganzen Sache beteiligt sind, müssen gefeuert werden. Bernanke ebenso wie alle wichtigen Banker. ...

... Seit Jahren warnen Sie vor einem globalen Finanzkollaps. Wie haben Sie etwas gesehen, was andere nicht sahen?
Die Welt wird beherrscht von seltenen Vorkommnissen. Gewitter haben größere Wirkung als Regen. Unser Hirn kann das jedoch nicht verstehen. Wir sind in unserer Weltsicht allzu platonisch. Wir haben von der Welt eine Vorstellung, die sie verständlicher erscheinen lässt, als sie ist. ...

... Könnte die Wahl Obamas, die weltweit so viel Euphorie ausgelöst hat, sich vielleicht segensreich auf die Finanzkrise auswirken?

Ich freue mich, dass Obama gewonnen hat. Aber es schaut ganz so aus, als sei die Präsidentschaft nichts als eine Illusion. Wir haben die Kontrolle verloren. Wir regieren nicht die Umwelt, sie regiert uns. Der Nationalstaat ist bedeutungslos geworden. ...

Zum kompletten Artikel

MkG.,
:dr:
U-179
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren" Bertolt Brecht

www.Deutscher-Volkssender.de

Bragi

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2

Mittwoch, 26. November 2008, 16:52

Man muss wirklich nicht studiert haben, um herauszufinden, dass das Banksystem, oder besser, das Geldsystem, genau das tut, wozu es geschaffen wurde. Es kann garnicht anders, denn es gehorcht den Regeln der Mathematik. Früher konnte noch jeder Grundschüler einen Zinseszins berechnen und einige kennen auch die Geschichte vom Josephspfennig .

Es ist mir daher schleierhaft, wenn Politiker, meistens studierte Leute, dem Volk erzählen, man würde einen ausgeglichenen Haushalt anstreben. Wobei "ausgeglichen" im heutigen Sprachgebrauch meint: Einnahmen = Ausgaben. Das wird aber nie funktionieren, weil die Zinslast des Bundes exponentiell wächst. D.h., um allein die Zinsen bedienen zu können, muss ein immer größerer Teil des Steueraufkommens verwendet werden. Für die Bürger bleibt immer weniger übrig und damit es nicht so auffällt, brauchen wir "Wachstum".

Aber wo verschwindet das Geld denn hin? Dazu müssen wir erst einmal wissen, wo es herkommt. Man sollte meinen, dass ein Staat die Hoheit über sein Geld hat. Hat er aber nicht und uns wird in der Schule schon erzählt, dass das nicht gut sei und zu Mißbrauch führen würde, wenn ein Staat beliebig viel Geld drucken kann. Also holt man sich das Geld bei den Banken oder via Staatsanleihen bei den Wohlhabenden und zahlt dafür Zinsen. Jeder Euro, den wir in die Hand nehmen, ist also mit einer Schuld belastet, die exponentiell wächst, denn:

Zitat

Im deutschen Zivilrecht ordnet § 248 Abs. 1 BGB an, dass eine im Voraus getroffene Vereinbarung, wonach Zinsen wieder Zinsen tragen sollen, nichtig ist. Die Vorschrift bezweckt einen Schutz des Schuldners vor der Kumulation von Zinsen. Gemäß Absatz 2 dieser Vorschrift gilt eine Ausnahme für Sparkassen], Kreditanstalten und Inhaber von Bankgeschäften. Diese können wirksam die Zahlung von Zinseszinsen versprechen. Auch beim handelsrechtlichen Kontokorrent können gem. § 355 HGB Zinseszinsen vereinbart werden.
Quelle: wikipedia
In anderen Staaten ist es ähnlich, dort haben sich die Banken in teilweise abenteuerlichen Aktionen (Stichwort FED) die Pfründe gesichert. Wir können vereinfacht sagen, dass die Gewinne der Banken dank Zinsen und Zinseszinsen exponentiell steigen. Im Umkehrschluss steigen aber auch die Schulden in gleichem Maße. Wenn man dann feststellt, dass die Schulden nicht mehr eingetrieben werden können, weil wieder einmal eine "Blase" platzt, lässt man auch mal eine Bank pleite gehen und redet den Leuten ein, das Geld "verschwunden" ist. Aber Geld ist ohnehin nur bedrucktes Papier, dass weiss jede Bank, deshalb verlangt sie "dingliche Sicherheiten". also ein Ding wie ein Haus, ein E-Werk oder hunderttausend Häuser und 30 E-Werke. Wenn das Geld dann verschwindet, sind die Dinge immer noch da, sie haben bloß den Eigentümer gewechselt. So haben in den vergangenen Jahren viele Städe ihre komplette Infrastruktur in fremde Hände übereignet.

Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, unser Geldsystem einmal gründlich zu überdenken. Aber was tut unsere Regierung? Sie versucht, eine in Bewegung geratene Lawine noch zu beschleunigen, indem sie wieder mit Milliarden um sich schmeißt, die sie nicht hat.

Ach ja, eine Antwort bin ich noch schuldig. Das Geld verschwindet da hin, wo es hergekommen ist. Es wurde aus Luft geschaffen und wird wieder zu Luft. Es ist nur ein Mittel, um Besitzverhältnisse so lange zu verändern, bis einige alles besitzen und die anderen nichts. Gibts auch als Spiel zu kaufen, heißt "Monopoly".

Nachsatz: Natürlich wird uns "Geld" als etwas Erstrebenswertes dargestellt und im täglichen Leben ist es im Moment nicht wegzudenken. Diesem Umstand opfern wir im Normalfall unsere Arbeitskraft, um dann vielleicht am Ende eines Lebens mit leeren Händen da zu stehen.
Morgens vanatru und abends ingwaz

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bragi« (26. November 2008, 17:04)


  • »Thuathasonn« wurde gesperrt

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3

Mittwoch, 26. November 2008, 20:24

Trefflichst ausgedrückt Bragi.


Dein Mut sei Heldenhaft;
Deine Hingabe Vollständig;
Deine Liebe Grenzenlos!

Sundarasya Surupasya Subhasya ca Raksanaya Samajah

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