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kleine_Heidin

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Sonntag, 23. November 2008, 17:15

Wilhelm Müller - "Der Lindenbaum"

"Der Lindenbaum" ist ein besonderes Gedicht für mich, mein Papa hat das ab und zu gesungen als ich noch jünger war. Ich war immer beeindruckt davon und als ich eben den Erlkönig suchte stieß ich auch auf den Lindenbaum.

Johann Ludwig Wilhelm Müller wurde am 7. Oktober 1794 als sechster Sohn eines Schneiders geboren, er begann 1812 ein Studium in Philologie, das er aber abbrach um zum Preußischen Militär zu gehen und an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teilzunehmen. Er zählte beispielsweise auch Achim von Arnim ("Des Knaben Wunderhorn") zu seinen Freunden. Er war auch als Herausgeber für den Brockhaus tätig. Bekannt ist er vor allem durch seine deutschen Volkslieder, die meist Kritik an der vorherrschenden Gesellschaft übten. Er gehörte den Freimaurern an, 1820 wurde er sogar in die Loge "Minerva zu den drei Palmen" aufgenommen. Im März 1826 erkrankte er an Keuchhusten, er verstarb am 1. Oktober 1827 durch einen Herzschlag.

Franzi Schubert wurde von Müllers Gedichten direkt berührt und vertonte deshalb viele seiner Werke in zwei Sammlungen: "Die Winterreise" und "Die schöne Müllerin".

Der Lindenbaum

Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum;
Ich träumt' in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.

Ich schnitt in seine Rinde
So manches liebe Wort;
Es zog in Freud' und Leide
Zu ihm mich immer fort.

Ich mußt' auch heute wandern
Vorbei in tiefer Nacht,
Da hab' ich noch im Dunkeln
Die Augen zugemacht.

Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
Hier find'st du deine Ruh' !

Die kalten Winde bliesen
Mir grad' ins Angesicht;
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.

Nun bin ich manche Stunde
Entfernt von jenem Ort,
Und immer hör' ich's rauschen:
Du fändest Ruhe dort !

Die Melodie ist von Franz Schuberts "Die Winterreise", gesungen von Dietrich Fischer-Dieskau, am Klavier begleitet durch Gerald Moore (Aufnahme von 1959):

Forenberg.deVideo  YouTube


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(Friedrich II. der Große)

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