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Lynagh

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Mittwoch, 17. Oktober 2007, 13:50

Die Schmiedewette der Zwerge

Nachdem es den Asen gelungen war, sich vor Fenrir zu schützen, feierten sie dieses Ereignis erleichtert in ihrem Festsaal. Jedoch Loki, der ebenso wie die anderen fröhlich feierte und große Hörner voller Met auf die Vernichtung der Riesen trank, auf den Mut des einhändigen Tyr und auf die Macht Thors des Donnergottes. Loki konnte es nicht vergessen und es den Asen vergeben was sie getan hatten und auch nicht das, daß sie Angurboda in die Tiefe Helheims verbannt hatten und seine erste Frau Sigyn, die er wegen der Riesen velassen hatte, kommen ließen. Seine Wut richtete sich besonders gegen Thor der Fenrir schließlich gefesselt hat und der nach so vielen Hörnen Met damit angab und sein Haß auf die Riesen zeigte und gegen jeden der ihnen freundlich gesinnt war. Loki sagte nichts, er lachte sogar herzlich über Thors Hohn und Witze. Jedoch bevor die Nacht zu Ende war, schlich er sich weg aus dem Festsaal, gierig nach Rache und auch nach dem Stiften des Unheils. Am nächsten Morgen als Thor zu seinem Palast Bilskirnir zurückkehrte, kam ihm seine schöne Frau Sif tränenüberströmt entgegen, ihren Mantel um den Kopf steif gewickelt.

„Was ist passiert?“ fragte Thor mit blitzenden Augen. Weinend und mit vom Scham niedergeschlagenen Augen ließ Sif langsam ihren Mantel zum Boden gleiten. Da schrie Thor aus Wut und Verdruß auf, denn Sifs prächtiges goldenes Haar war weg, ihr Kopf so kahl wie ein Kornfeld nach der Ernte. „Als ich heute Nacht schlief, kam der Dieb,“ schluchzte Sif, „und als ich aufwachte war mein Haar weg, ..alles weg – alles, alles!“

Da raste Thor durch Asgard mit blitzenden Augen und von Wut abstehendem Bart und sein wütendes Gebrüll hallte wie ein Donner durch die Hügel Midgards und des fernen Jötunheims.


„Loki, Sohn des Laufey!“ tobte er, „Wo ist das Gebrüt der Riesen? Nur er konnte so etwas tun. Bringt mich zu Loki dem Unheilbringer, dann werde ich ihm alle Knochen im Leib brechen!“ Loki war in Asgard geblieben, denkend daß niemand ihn verdächtigen wird und weil er wußte, daß die Asen jeden davon abhalten werden, der ihm etwas zuleide tun wollte. Aber als Thor ihn in die Hände kriegte und seine Drohung tatsächlich auszuführen bereit war, kriegte er es doch mit Angst zu tun.

„Laß mich gehen,“ flehte er. „Ich werde alles wieder gutmachen, ich habe es nur als Witz gemeint, weil du mich gestern Abend so erniedrigt hattest. Ich war wütend und wußte nicht was ich tat.“ Aber Thor schüttelte ihn bis seine Zähne klapperten und schrie: “Wenn du nicht wieder das Haar auf Sifs Haupt wachsen läßt, dann breche ich dir alle Knochen und werde dich unter einem Felsen zu Brei drücken damit du nie wieder so etwas tust!“ Loki rief, daß er das tun wird, er soll ihn bloß wieder auf den Grund setzen. Wenig überzeugt tat es Thor, aber hielt ihn trotzdem fest und fragte wie er es bloß einstellen wird, denn wenn schon jemand etwas bedenken könnte, dann der schlaue Loki. „Die drei Zwerge, die Gleipnir gemacht haben!“ rief Loki, „Die einzigen die neuen Haare machen können, sind die drei Söhne des Ivaldi der in Svartalfheim wohnt. Lasse mich dorthin zu gehen und ich bezahle auch für die Unannehmlichkeit die ich verursacht habe. Wenn du meine Knochen brichst, kriegt Sif nie ihr goldenes Haar zurück; aber wenn du mich nach Svartalfheim gehen läßt, gibt es die große Chance daß sie es wohl zurückkriegt. Du verlierst nichts damit wenn du mich gehen läßt aber vielleicht alles wenn nicht.“

Thor der ein bißchen langsamer Denker war, mußte darüber eben nachdenken, aber er sah es ein. So ließ er Loki nach Svartalfheim gehen, weil er sicher war er würde ihn finden wo er auch war, wenn er sein Versprechen nicht hielt. Über die Brücke Bifrost und durch Midgard zog Loki, durch einsame Berge und düstere Höhlen in denen die Zwerge und darunter ihre Neffen die Dunklalfen wohnten. Durch kurvenreiche Gänge und steile Treppen stieg er in die Tiefe ab, bis er die rote Glut der Feuer der Schmiedereien sah und die Hämmer auf den Ambossen hörte. Schließlich kam er in eine Höhlenwelt wo die Zwerge damit beschäftigt waren, Gold, Edelsteine und Eisen aus den Felsen zu hacken um es dann zu prächtigen Schwerten, Becher und Halsketen, Harnischen und anderen Kostbarkeiten zu verarbeiten. Loki suchte nach den Söhnen des Ivaldi und als er ihnen mitteilte was er wünschte, da rief der Meister Dwalin: “Es wird uns große Ehre und Ruhm bei den Asen bringen! Laßt uns, Brüder, an die Arbeit gehen und ihnen zeigen was wir alles imstande sind!“

Da legten sie Gold ins Feuer und schmiedeten, die Blasebälge heulten und die Funken flogen durch den Schornstein wie ein feuriger Atem eines Vulkans. Und der erfahrene Dwalin machte als erstes den Speer Gungnir als ein Geschenk für Odin. Dieser Speer war der beste der je existierte und verfehlte nie sein Ziel. Danach machten sie das Schiff Skidbladnir als ein Geschenk für Freyr, Herr der Winde. Auch dieses Schiff war das beste Schiff auf der ganzen Welt und konnte ebenso wie durch Wasser auch übers Land durch die Luft fahren, von welcher Seite auch der Wind wehte. Alle Asen mit ihren Pferden konnten darin Platz nehmen und trotzdem konnte es so klein gefaltet werden, daß man es in einer Hand tragen konnte oder im Gürtel eines Kriegers aufbewahren. Zum Schluß spann Dwalin einen goldenen Zwirn, dünner als je einer auf einem Spinnenrad durch einen Sterblichen je gesponnen werden könnte und davon machte er das Haar für Sif.

„Wenn dieses Haar auf den Kopf gelegt wird, wird es dort genau so wachsen als ob es ihr eigenes Haar wäre,“ sagte er zu Loki. „Und ich habe eine Zauberkraft darin gefügt, so daß es nie gestohlen werden kann, weder durch Übermacht noch durch Schlauheit.“


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***NEC ASPERA TERRENT***


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= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)

Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von »Lynagh« (18. Oktober 2007, 22:38)


Lynagh

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Freitag, 19. Oktober 2007, 17:57

Sage 9: Die Schmiedewette der Zwerge (Teil 2)

Loki fühlte sich glücklich und war überzeugt, daß er damit Thors Rache und der Wut der Asen entrinnen wird.
„Du bist der größte aller Schmiede!“ sagte er zu Dwalin. „Nicht in Midgard noch in Asgard oder selbst hier in Alfheim bei den schwarzem Zwergen gibt es jemand der solche sinnreiche, erfinderische und wunderliche Geschenke für die Asen machen könnte.“
Ein der Zwergen, ein gewisser Brok, hörte Lokis Worte und sprang wütend auf.
„Das ist alles Unsinn,“ schrie er, „mein Bruder Sindri ist ein viel besserer Schmied als Dwalin. Darauf würde ich sogar meinen Kopf verwetten!“
„Diese Wette nehme ich an!“ rief Loki empört. „Ich verwette meinen Kopf gegen den Euren, daß Sindri nicht drei solche Geschenke für die Asen machen kann, die seltsamer und wunderbarer sind als die des Dwalins!“
„Gut!“ antwortete Brok mit einem bösartigem Lächeln. „Noch bevor der Abend zu Ende ist wird Euer Kopf abgehackt.... Ich werde Sindri fragen, daß er eine ganz besondere Waffe für diesen Zweck macht!“
Da brachte Brok ihn zur Sindris Schmiede und der Zwerg-Schmied grinste als er von der Wette hörte.
„Ja, ja!“ rief er, „Ich kann es besser als Dwalin, Sohn des Ivaldi, es je imstande sein wird. Gungnir, Skidbladnir und das Haar für Sif! Bah! Wartet bis Ihr meine Geschenke für die Asen sieht!“

Danach fing er an, seine Metalle mit Hilfe der Zaubersprüche zu mischen und als er damit fertig wurde, setzte er seinen Blasebalg der aus Schweinehaut gefertigt war ans Feuer und sagte Brok er soll daran ziehen so lange bis er wieder zurückkam.
„Ziehe hart und ohne Pause, selbst nicht um den Schweiß abzufegen oder Atem zu holen, denn wenn du auch nur für einen Augenblick anhaltest, wird das, was im Feuer liegt verdorben.“ Danach begab er sich in die Nachbarhöhle währenddessen Brok mit dem Blasebalg das Feuer anblies. Mit einem schlauen Blick in seinen Augen entfernte sich auch der Loki aus der Schmiede, jedoch ging in eine andere Richtung als Sindri. Kurz darauf flog eine Hornisse herein in die Schmiede und stach Brok, der an dem Balg zog, in die Hand so daß das Blut hervorspritzte. Aber Brok hielt keinen Moment mit dem Ziehen an, um sie wegzuscheuchen.Nach einigen Minuten kam Sindri zurück und holte aus dem Feuer ein Wildschwein mit goldenen Borsten und Mähnen die glitzerten von Gold.
„Schön!“, sagte er, „Gullinborsti ist fertig! Ziehe jetzt weiter den Blasebalg aber auch jetzt ohne Pause, sonst wird mein nächstes Stück verdorben.“ Mit diesen Worten legte er noch einmal Gold ins Feuer und verließ die Schmiede wieder. Kurz danach, als Brok wieder fleißig am Blasebalg zog, kam die Hornisse zurück und stach ihn ins Hals so hart sie es nur konnte. Aber Brok hielt keinen Augenblick an um sie zu verjagen. Nach ein paar Minuten kam Sindri zurück und holte einen glänzenden goldenen Ring aus dem Feuer.
„Schön,“ sagte er, „jetzt ist Draupnir fertig. Ziehe weiter an dem Balg, ohne an zu halten, sonst wird mein letztes und größtes Stück verdorben!“ Mit diesen Worten legte er ein großes Stück Eisen ins Feuer und verließ er die Schmiede. Als Brok wieder hart am Arbeiten war, kam die Hornisse wieder zurück und stach ihn in sein Augenlid bis Blut herausspritzte. Da schlug Brok mit einer schnellen Bewegung nach der Hornisse und fegte das Blut aus seinem Auge. Aber während dieser Bewegung stand der Blasebalg einen winzigen Augenblick still, obwohl er schon wieder nach dem Bruchteil einer Sekunde fleißig am blassen war, härter als zuvor. Sindri kam zurück und holte einen großen eisernen Hammer aus dem Feuer.
„Leider, leider!“, sagte er, „Mjölnir war beinahe verdorben. Seht der Stiel ist ein wenig zu kurz. Aber doch glaube ich, daß wir die Wette gewonnen haben, Bruder Brok. Nehme darum deine drei Geschenke, lege es den Asen zu Füßen damit sie es selbst entscheiden können.“
Nun kam Loki wieder in die Schmiede in seiner Gestalt und schaute sich herablassend Broks Geschenke an, obwohl er doch eine Unruhe in sich aufkommen fühlte, als er daran dachte wie die Asen entscheiden könnten.


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Freitag, 19. Oktober 2007, 18:07

Sage 9: Die Schmiedewette der Zwerge (Teil 3)

Mit Dwalin und Brok machte er sich auf den Weg nach Asgard und als sie dort ankamen, versammelten sich alle Asen und Loki erklärte den Grund der Anwesenheit der Zwerge und erzählte über die Wette. Da nahmen Odin,Thor und Freyr ihren Platz als Richter ein und Loki mit Dwalin hinter sich tat einen Schritt vorwärts.

Als erstes nahm Thor das Haar und legte es Sif auf den Haupt und augenblicklich begann es zu wachsen als ob es nie weggewesen wäre. Sie warf ihren Kopf zurück und ihr Lächeln war wieder als die schöne Landschaft nach dem Rückkehr des Sommers nach der barren Winterzeit.Dann bot Loki den Speer Gungnir an Odin und sagte dabei, daß er nie sein Ziel verfehlte und durch nichts in seiner Bahn gehindert werden konnte. Danach gab er das Schiff Skidbladnir an Freyr und erklärte, daß es über Wasser, Luft und Land seilen konnte, sobald die Segel gehisst werden und der Wind günstig ist, und doch so klein als ein gefalteter Taschentuch im Gürtel aufbewahrt werden konnte.

Die drei Asen bewunderten ihre Geschenke sehr und Odin sagte: „Zwerg Brok, es wird für dich wirklich sehr schwierig diese drei Geschenke zu übertreffen, denn noch nie zuvor sah ich je solche hervorragende und wunderbare Werke.“


Brok jedoch tratt mit einer Verbeugung und voll Selbstvertrauen nach vorne und gab als erstes Geschenk den Ring Draupnir an Odin.

„Dies mein Herr ist ein Geschenk mit großem Wert,“ sagte er, „bewahre den Ring gut denn jede neunte Nacht werden acht neue Ringe rausfallen, die alle ebenso kostbar sind als dieser.“

Dann gab er Freyr das Wildschwein Gullinbusti mit Worten: „Das mein Herr, ist ein Geschenk der allerhöchsten Geschwindigkeit. Paßt gut auf, auf das Schwein, denn es kann sich schneller durch Wasser und Luft bewegen als ein Rennpferd. Außerdem strahlen seine Borsten und Mähnen ein so helles Licht aus, daß Ihr euren Weg im Dunkeln nicht verliert, würdet Ihr auch durch die tiefsten Tiefen Niflheims reiten.“


Letztendlich gab er Thor den Hammer Mjölnir und sagte: „Dieses mein Herr ist ein Geschenk das grosse Kraft besitzt. Paß aber gut auf, es wird Euch nie enttäuschen. Ihr könnt damit alles treffen was Ihr wünscht und auch alles damit zu zertrümmern. Und wenn Ihr es irgendwohin wirft, wird er erst den Ziel treffen und dann wieder in Eure Hand zurückkehren, wie groß die Entfernung auch sein mag. Doch ist er so klein, daß Ihr ihn im Gürtel tragen könnt. Aber ich muß Euch warnen, er hat einen kleinen Fehler: der Stiel ist ein wenig zu kurz.“


Mit diesen Worten gab er den Hammer Mjölnir an Thor.
Danach besprachen die Asen miteinander die Geschenke und schließlich sprach Odin sein Urteil: „Wir finden, daß der Hammer Mjölnir das kostbarste von allem ist, da er eine mächtige Waffe ist, die wir gegen unsere Feinde, die Reifriesen besitzen. Darum spreche ich folgend dieses Urteil: Der Zwerg Brok hat seine Wette gewonnen und Loki muß seinen Kopf verlieren.“

„Wenn du meinen Kopf haben willst, mußt du ihn mal erst holen,“ rief Loki mit dem Mut der Verzweiflung und in demselben Augenblick war er mit seinen Zauberschuhen welche die Luft mit hoher Schnellheit durchschnitten schon weit weg.


„Ich hole ihn für dich,“ sagte Thor und im nächsten Augenblick sass er in seinem Wagen der durch zwei Ziegen, Weichender Zahn und Gebrochener Zahn, gezogen wurde und raste hoch oben über Midgard und verschand in einer enormen Donnerwolke. Kurz danach erschien er wieder, warf Loki aus dem Wagen auf den Steinflur der Valhalla und währenddessen der Donner in der Ferne aushallte rief er: „Hier Zwerg! Jetzt kannst du deinen Preis einfordern!“


Sofort nahm der Zwerg seine scharfe Axt und eilte zu dem Opfer.

„Halt ein!“ rief Loki und der Zwerg hielt an. „Ich gebe zu, daß ich die Wette verloren und dadurch auch meinen Kopf, aber möchtest du es mir erlauben ihn auch wieder von dir abzukaufen – und das würde ich am liebsten tun bevor du meinen Kopf abhackst, denn dann wäre er für mich wertlos.“


„Nein!“, rief Brok, „du kannst mir nichts anbieten was ich lieber hätte. Wir besitzen größere Schätze an Ringen und Gold und Waffen in Svartalfheim als ihr Asen habt, mit allen Schätzen aus Midgard und Jötunheim dabei. Denn Schätze lieben wir Zwerge über alles - ausgenommen die Rache.... die Hornisse die mich stach als ich an dem Blasebalg zog warst du Loki und diesmal wird dir deine Schlauheit nichts nützen.“


„Ja ich gebe zu, daß ich verloren habe.“ seufzte Loki, „Wenn du also meinen Kopf haben willst, komm dann und hacke es ab.... Aber bedenke, daß ich nur meinen Kopf verwettet habe; der ist also dein – aber mein Hals gehört mir. Wenn du also meinen Kopf abhackst, solltest du aufpassen, daß du meinen Hals nicht berührst oder beschädigst, denn der gehört ganz und gar mir, und ich erlaube dir nicht, daß du daran kommst... Als ich meinen Kopf verwettete, meinte ich meinen ganzen Kopf, darum mußt du ihn als Ganzes abhacken, ohne ein einziges Stückchen sitzen lassen!“


Einige Augenblicke war es sehr still und dann klang durch den ganzen Asgard schallendes Gelächter, Gepolter und Gebrüll und Brok stand mit seiner Axt schwingend albern da.


„Ich hacke deinen Kopf nicht ab,“ sagte er zum Schluß. „So rachgierig bin ich ja auch wieder nicht. Aber um dem vorzukommen, daß du in der Zukunft so angibst, werde ich deine Lippen zunähen.... Du redest zu viel, da werden mir auch die Asen recht geben und ein bißchen Schweigsamkeit wird auch dir gut tun.“

Loki war eigentlich erleichtert, daß es nur das war im Vergleich zum Verlust seines Kopfes.
„Wenn du ebenso ein guter Schneider wie Schmid bist, wirst du Stiche machen die ich in meinem Gesicht mit Stolz tragen werde,“ sagte er. Brok setzte sich an die Arbeit aber merkte, das sein Dolch zu stumpf war um das Fleisch eines Asen zu durchbohren.

„Ich wollte ich hätte die Ahle meines Bruders Sindri,“ seufzte er.
Noch waren seine Worte nicht verklungen da erschien die Ahle an Lokis Lippen und ohne weitere Schwierigkeit nähte Brok sie mit seinem Riemen Vartari zusammen. Da lachten alle Asen den Loki aus als er da stand, schweigsam ohne seine Witze und Bemerkungen die er immer so gerne zum Guten gab. Mit niedergeschlagenen Augen ertrug Loki all den Spot und als die Asen müde der allgemeinen Heiterkeit und die zwei Zwerge aus Asgard weg waren, ging er in seinen Palast wo er den Riemen Vartari entfernte. Aber seine Lippen zeigten eine Narbe und sein Lächeln, früher so verschmitzt wurde jetzt boshaft.


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