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kleine_Heidin

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  • »kleine_Heidin« ist der Autor dieses Themas

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Samstag, 1. November 2008, 00:15

Theodor Fontane - "Luren-Konzert"

1. In Kopenhagen, groß und gesperrt,
Am Saal-Eingange stand: Luren-Konzert.
2. Und an meinen Gastfreund jener Tage
Richte voll Neugier ich die Frage:
»Sage, was meint das? Bis Fausts Lemuren
Reicht es gerade. Doch was sind Luren?«
3. »Luren, in Tagen der Goten und Geten,
Hießen unsre Nordlands-Trompeten,
Hörner waren's, von sieben Fuß Länge,
Schlachtruf waren ihre Klänge,
Die Luren, lange vor Gorm dem Alten,
Übers Moor und über die Heide schallten ...
4. Wo der Steindamm sich hinzieht, stieben die Funken,
In den Sumpf ist Roß und Troß versunken,
Und versunken unter die Binsen und Gräser
Waren zuletzt auch die Lurenbläser.
Da lagen sie. Bis zu zweitausend Jahren
Sind Nebel und Wind drüber hingefahren,
Eines Tages aber grub man, und Schwert und Knauf
Und die Luren auch stiegen wieder herauf,
Herauf aus dem Moorgrund unterm Rasen,
Und auf diesen Luren wird heute geblasen.«
5. Ein tret' ich. Im Saal, an Estrad' und Wand,
Sitzen schöne Frauen, die Fächer in Hand;
Luftig die Kleider, kokett die Hüte,
Vorn an der Brust eine Heidekrautblüte,
So sitzen sie da; Lorgnon und Gläser
Richten sich auf die Lurenbläser.
6. Das sind ihrer drei. Blond-nordisch ihr Haar,
Keiner über dreißig Jahr,
An die Brüstung jetzt sind sie herangetreten,
Hoch heben sie langsam ihre Trompeten,
Und die Luren, so lang' in Tod gebunden,
Haben aufs neue Leben gefunden.
7. Es fallen die Schwerter, es klappen die Schilde,
Walküren jagen, es jagt Brunhilde,
Von der Toten hochaufgetürmtem Wall
Aufwärts geht es nach Walhall.
8. Und nun verklingt es; die Köpfe geneigt,
Lauscht noch alles, als alles schon schweigt.
Draußen am Eingang, groß und gesperrt,
Las ich noch einmal: Luren-Konzert.
Eine Regierung muß sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, daß jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, daß er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muß.
(Friedrich II. der Große)

Njörd

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Samstag, 1. November 2008, 08:23

Wunderbar ! Kein Mann, dem bei diesen Zeilen nicht ein Schauer über die Seele streicht.

M.k.G.

Njörd

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