Herkunft:
Kresse bezieht sich auf das lateinische
crescere=wachsen; lateinisch
tropaeum=Siegeszeichen-Trophäe
Südamerika
Volksname:
Blumenkresse, Blume der Liebe, Gelbes Vögerl, Großinidsche Kresse, Jelängerjelieber, Kapuzinerli, Mönchkapützchen, Pfaffenkapp, Rote Blume aus Peru , Salatblume, Salatkresse,
Pflanzenfamilie:
Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolum)
Verwendete Pflanzenteile:
Blätter, Blüten und junge Samen
Sammelzeit:
Juni bis August
Inhaltsstoffe:
Glykotropaeolin, das Enzym Myrosin, Kaliumbisulfat und ätherisches Kressenöl mit Hauptbestandteil (76-90%) Benzylsenföl, Vitamin C und B, Karotinoide, Flavonoide, Mineralien wie Eisen, Schwefel, Kalium, Magnesium und Phosphor.
Heilwirkung:
Die in der Kapuzinerkresse enthaltenen Senföle hemmen aufgrund der antibiotischen Eigenschaften Bakterien, Viren und Pilze, besonders Keime der Gattung Streptococcus, Staphylococcus, Proteus, Salmonella und Sprosspilze. Sie wirkt apetittanregend, blutreigend, fiebersenkend, schleimlösend, fördert die Verdauung und der reiche Vitamingehalt stärkt die Abwehrkräfte.
Im allgemein gilt sie als pflanzliches Antibiotikum und als hervorragende Heilpflanze gegen Infektionskrankheiten wie Erkältungen, Husten und Bronchitis, Mandel-, Neben- und Stirnhöhlenentzündungen, aber auch im Bereich der Nieren und Harnwege und bei Unterleibsinfektionen leistet sie gute Dienste.
Zur äußerlichen Anwendung bei leichten Muskelschmerzen, zum desinfizieren von Wunden bei Akne.
Für die innere Anwendung wird meist Kapuzinerkressentinktur, ein Auszugsmittel oder ein Fertigarzeneimittel genutzt.
Nicht innerlich bei Säuglingen und Kleinkindern, sowie Magen- und Darmgeschwüren und Nierenerkrankungen anwenden, durch das Benzylsenföl kann es zu Schleimhautirritationen kommen.
In der Küche:
Von der Kapuzinerkresse können sowohl die Blätter als auch die Blüten gegessen werden, sie haben einen scharfen, würzigen, kräftigen und aromatischen Geschmack, der Gartenkresse ähnlich. Die Blätter können klein gehackt Salaten, Kräuterquark, Eierspeisen, Gemüsesuppen zugegeben oder auf Kartoffeln und Butterbrot aufgestreut werden.
Die leuchtend gelben, orangefarbenen bis tiefroten Blüten, deutlich milder als die Blätter, sind nicht nur ein Blickfang auf jedem Salat oder Süßspeise, sondern auch ein Genuß. Die grünen, unreifen Samen lassen sich in Essig eingelegt als "Kapernersatz" verwenden.
Im Garten :
Auf Baumscheiben von Obstbäumen gepflanzt, verhindert die Kapuzinerkresse Blutlausbefall und wirkt abwehrend auf Ameisen, Blattläuse, Mäuse, Raupen, Schnecken und Wühlmäuse. Kohlweißlinge werden besonders angelockt und lassen deshalb von Kohlpflanzen ab. Die befallenen Pflanzenteile werden einfach mit den Schädlingen entfernt und entsorgt .
Geschichte:
Der deutsche, als auch der lateinische Name der Kapuzinerkresse beziehen sich auf ihr Aussehen und Wesen. Im lateinischen bedeutet tropaeum: ein anfangs aus einem abgestutztem und mit erbeuteten Lanzen, Brustpanzern, Helmen und Feldzeichen behängter Baum, später ein aus Stein errichtetes Siegeszeichen (Trophäe) als Symbol des Sieges nach einer Schlacht. Auf antiken griechischen und römischen Münzen war das Tropaeum meist noch mit Nike, Victoria und auf Münzen der römischen Kaiserzeit mit gefesselten Gefangenen daneben dargestellt. Die Darstellung der Victoria mit Tropaeum auf der Silbermünze, gehörte zum Münztyp der
Victoriatus genannt wurde.
Die Blätter erinnern an die Form eines Schildes und der Blütensporn an eine Kapuze, ähnlich des einen Mönchsgewandes.
Leclerc wandte die Kapuzinerkresse bei chronischer Bronchitis an, aber zog sie auch als Mittel bei Haarausfall und zur Förderung des Haarwuchses in Betracht. In Peru schrieb man ihr eine aphrodisierende Wirkung zu und nannten sie deshalb "flor de amor" -Blüte der Liebe.
1684 wurde die Kresse von dem Holländer Naturforscher Bewerding von Peru nach Europa mitgebracht, in Klostergärten angebaut und als Heilmittel u.a. gegen die Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut eingesetzt.1958 entdeckte Professor Dr. Winter daß Extrakte der Pflanze, als wirksame Substanz wurde das Benzylsenföl isoliert, was eine vorzügliche Wirkung bei Infektionen der Harn- und Luftwege zeigte.
Tropaeolum majus ist heute Bestandteil wertvoller Phytopharmaka.
Bei langanhaltenden, wiederkehrenden oder sich verstärkenden Beschwerden, sollte immer ein erfahrener Mediziner zur Abklärung der Ursachen konsultiert werden.
"Die Blume ist das Lächeln der Pflanze."
- Peter Hille (1854-1904) -