HEIMAT
Es ist ein eigentümliches Gefühl,
sich nach langen Irrfahrten wieder
einmal in der Heimat zu wissen,
und zumal,
wenn man schwere
Leidenszeiten überstanden hat.
Eine seltsame Weichheit des Empfindens
übermannt das Gemüt,
man versucht,
auszulöschen für immerdar,
was die
fremde Welt einem geboten an Lust und Leid,
man versucht,
aufs neue
Kind zu werden und lang verschollenen Zauber aus dem Grabe
heraufzubeschwören.
Hermann Sudermann, (1857 - 1929 )