Toleranz, eigentlich eine erstrebenswerte Eigenschaft. Die indivudellen Eigenarten seiner Mitmenschen akzeptieren und integrieren. Toleranz ,im ursprünglichen Sinne, erleichtert unser Zusammenleben, gibt Raum für Kreativität und ist Garant für die Ausbildung einer einzigartigen, unverwechselbaren Persönlichkeit. Toleranz symbolisiert wie kein anderes Wort "Weltoffenheit".
Bedauerlicherweise hat in den letzten Jahrzehnten eine Pervertierung dieses Wortes stattgefunden. Toleranz wird nicht mehr als etwas Gewachsenens gesehen, als etwas, über das jeder Einzelne frei entscheidet. In der real existierenden BRD wird Toleranz angeordnet. Wer nicht tolerant ist, ist automatisch intolerant und wer intolerant ist, der fällt unter den Volksverhetzungsparargaphen. Ein altbewährtes Rezept, nach dem die BRD auch sehr erfolgreich gegen politisch oppositionelle Kräfte vorgeht.
In unserem Staat ist Toleranz gleichzusetzen mit Apathie, sich in das Unabänderliche ergeben. Wer sich hierzulande als tolerant bezeichnet, will keine Konfrontation, der erduldet klaglos, was ihm aufgebürdet wird, man ist ja tolerant. Intolerante Bürger hingegen, befinden sich in ständigem Erklärungszwang und müssen allein deshalb mental sehr viel agiler sein. Intoleranz bedeutet, für seine Meinung unverrückbar einstehen. Man könnte sogar soweit gehen zu behaupten: Intoleranz = Charakterstärke, Toleranz = Gleichgültigkeit. Sicherlich keine Universalformel, aber uneinschränkbar auf die bundesrepublikanische Gesellschaftssituation anwendbar.
M.k.G.
Njörd