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Lynagh

Meister

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Freitag, 13. Juni 2008, 05:58

Wächterinnen auf Storegga

Wächterinnen auf Storegga waren alle Frauen die in direkter Linie von der weisesten aller Frauen, der Völva, abstammten. Völva war eine so berühnte Prophetin, daß sie sogar aus ihrem Grabhügel durch Odin geweckt wurde, damit sie ihm mit ihrer Prophezeiung half. Die Wächterinnen, die Töchter der Völva in direkter Linie, waren alle mächtige Magierinnen, enige hatten einen Blick in die Zukunft, andere wiederum waren imstande die Wahrscheinlichkeiten der Realität zu manipulieren. Generationen lang waren diese Frauen die Wächterinnen am Ende der Welt. Sie heirateten nie, sie nahmen ihre Partner meistens nur um ihre Pflicht im Bezug auf die ununterbrochene Linie der Wächterinnen zu sichern. Die weiblichen Kinder von Völvas Blut gehörten der Gilde der Magierinnen die auf der Insel der Magierinnen ihre Stammburg hatte, die männlichen immer dem Vater.

Lynagh, die 21. Wächterin des Großen Randes erinnerte sich nur verschwommen an ihren Vater. Sie erinnerte sich an einen langen Krieger mit breiten Schultern, einen Wikinger Krieger mit dem Namen Erwin, und sie wußte auch, daß er eines Tages weggeritten ist und nahm den Bruder Allvar mit. Aldis, die 20. Wächterin verabschiedete sich unbewogen, mit trockenen Augen und versteinertem Gesicht von den beiden. Nur Lynagh weinte, wie sie sich erinnerte, die Tränen die sie vor ihrer Mutter der Meisterin Magierin, verborgen hielt. Nur einmal, als sie das Alter der Frau erreicht hatte, fragte sie ihre Mutter und Meisterin ob sie je denn Mann geliebt hat der ihr Vater war.„Ich habe meine Pflicht erfüllt,“ antwortete Aldis leise. „Die Pflicht die du auch zu erfüllen hast als Magierin der Storegga. – Und ja, jede Frau sehnt sich nach der Liebe, aber nur wenige behalten sie auch. Die Liebe der meisten Männer ist wie eine Biene die von Blume zur Blume fliegt. So sind dann auch die meisten Frauen nicht wirklich glücklich und werden nur pflichbewußte Dienerinnen ihrer Männer. Sie vergessen ihre Möglichkeiten und Talente, sie vergessen sich selbst und werden durch Gefühle irregeführt.“„Wolltet Ihr damit sagen, wir haben denn keine Gefühle wenn die Zeit kommt?“ fragte Lynagh überrascht. „Sind wir denn Monster aus Eis und Schnee?“„Natürlich nicht liebe Tochter, aber als Magierinnen haben wir unsere Pflichten zu erfüllen und unsere Kräfte gehören der Magie und der Welt. Die Pflicht, das Können, dieDisziplin und die Beherrschung sind mehr Wert als schöne Gefühle, die in vielen Fällen noch eine lange Dauer noch ewige Treue haben.“ Nach diesen Worten drehte sich Aldis um, stand lange Zeit am Rand der hohen Kliffen und schaute in die Ferne. In der Nacht dachte Lynagh, daß sie ihre Mutter weinen hörte. Aber wahrscheinlich träumte sie bloß etwas, denn am nächsten Morgen war Aldis wieder so wie sie immer war, ein stolze Magierin.

Als ihre Zeit da war und Lynagh vollgelernte Magierin wurde, begab sich Aldis so wie ihre Mutter und die Mutter ihrer Mutter und die vielen Mütter davor auf die Insel der Magierinnen und Lynagh blieb alleine. Sie war nicht einsam. Da lebte der junge Wirt der Taverne Zum Großen Rand Olaf mit seiner Meerjungfrau Nifl in der nächsten Nähe der Storegga Stuga mit ihrem Turm und im Tal unter den Kliffen fand sie eine Freundin. Die ehemalige Walküre Odins, Gunlödd, heiratete einen Menschen und wählte dadurch das Schicksal einer sterblichen Frau. Nicht alle Frauen waren unglücklich durch die Liebe zu einem Mann und wie Lynagh sah, Gunlödd bereute nie den Preis welchen sie dafür bezahlte, ihre Unsterblichkeit und die Wilde Jagd mit Odin. Wahrscheinlich waren alle Magierinnen die ihr vorgegangen waren durch ihren Rang, Eistellung und Stellung irgendwie sonderlich, dachte Lynagh. Als der Mann aus Vinland in der Sturmnacht zur Storegga kam, brachte er auch das, was die Magierinnen des Großen Randes am meisten fürchteten, die Liebe und den Verlust. Ja, Lynagh erfühlte ihre Pflicht und schenkte der Gilde der Magierinnen die nächste Wächterin des Großen Randes und sie bezahlte auch den Preis dafür. Der Mann aus Vinland, Prinz Torgils Thorvaldson, ritt eines Tages in die Welt hinaus und sein Sohn nahm er mit. Die Pflichten eines Prinzen der Menschwelt und einer Magierin die das Ende der Welt bewachte waren eben sehr unterschiedlich und lagen weit auseinander. Lynagh hoffte auf ein Wiedersehn und diese Hoffnung wurde ihr eines Tages überraschend erfüllt. (* sehe Taverne Zum Großen Rand).

© 2008 Lynagh
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)