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Freitag, 8. Mai 2009, 09:37

Kalenderblatt vom 08. Mai | Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952


1429:
Das Bauernmädchen Johanna (Jeanne d'Arc, Jungfrau von Orléans) schlägt die engl. Belagerer der Stadt Orléans, an der Spitze eines französischen Heeres, in die Flucht. Damit gelingt die entscheidende Wende im Hundertjähriger Krieg zwischen Frankreich und England.

1842:
Durch einen Großbrand wird mehr als ein Viertel der Innenstadt von Hamburg zerstört, 51 Menschen kamen ums Leben und 20.000 Menschen werden obdachlos.

1852:
Londoner Protokoll: Die Integrität des dänischen Gesamtstaates wird von den Großmächten bekräftigt. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein bleiben aber als eigenständige Einheiten erhalten.

1901:
In Berlin wird Einführung von Abgeordnetendiäten durch den Reichtstag beschlossen.

1909:
In Berlin lehnt die Finanzkommission des Reichstages eine Erhöhung der Weinsteuer ab, dagegen wird aber eine Anhebung der Sektsteuer beschlossen.

Abgeordnete aller Fraktionen im preußischen Abgeordnetenhaus sprechen sich gegen den gemeinsamen Unterricht für Knaben und Mädchen an höheren Schulen aus. Im Zuge einer Schulreform sollen künftig mehr höhere Mädchenschulen eingerichtet werden.

1915:
Im Deutschen Reich wird die Verordnung vom Januar, die Städte und größere Gemeinden dazu verpflichtete, einen Vorrat an Dauerfleischware anzulegen aufgehoben.

1917:
Von der deutschen Obersten Heeresleitung werden die Vorwürfe der Alliierten zurückgewiesen, wonach deutsche Truppen in Frankreich Kunstschätze zerstört hätten, statt dessen habe man z. B. die Glasfenster der Kathedrale von St. Quentin vor dem Granatfeuer in Sicherheit gebracht.

1918:
Nicaragua erklärt Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg.

1919:
Reichspräsident Friedrich Ebert, die Reichsregierung sowie die Volksvertretungen der deutschen Einzelstaaten erlassen Aufrufe gegen den "Gewaltfrieden von Versailles".

1920:
Das Reichsgesetz über die Befriedung der Gebäude des Reichstags und der Landtage (Bannmeilengesetz) wird beschlossen. Danach sind innerhalb der Bannmeile öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge in der Regel verboten.

1923:
Der Freikorpskämpfer Albert Leo Schlageter, wird von einem franz. Kriegsgericht zum Tode verurteilt und am 26. Mai hingerichtet. Er leistete aktiven Widerstand gegen die französ. Besatzungstruppen in Essen. Schlageter sprengt die Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Düsseldorf–Duisburg bei Kalkum, damit kein geraubter Güterzug mehr deutsche Kohle nach Frankreich schleppen kann.

Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, wird für schuldig an dem blutigen Zwischenfall in den Essener Krupp-Werken befunden und von dem franz. Kriegsgericht in Düsseldorf zu 15 Jahren Gefängnis und 100 Mio. Mark Geldstrafe verurteilt. Acht Direktoren und Werksleiter werden ebenfalls zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Die brit. Regierung droht der Sowjetunion mit dem Abbruch der Handelsbeziehungen, falls diese ihre antibritische Propaganda in Persien, Indien und Afghanistan nicht aufgebe. Mitte Mai kommt die Sowjetunion der Forderung nach.

1924:
In Paris übertragen die Hauptmächte der Allierten ihre Rechte aus dem Versailler Vertrag im Memelabkommen an Litauen. Ferner wird dem überwiegend von Deutschen bewohnten Memelgebiet, im Memelstatut eine weit reichende innenpolitische Autonomie gewährt.

1925:
Der gegen die preußische Regierung gestellte Mißtrauensantrag der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), wird mit 222 zu 214 Stimmen abgelehnt.

1932:
Auf dem deutschen Passagierschiff "Europa" wird auf der Fahrt von Bremerhaven nach New York ein Flugzeug eingesetzt, daß mit Post an Bord rund 1500 km vor der amerikanischen Küste mit einem Katapult gestartet wird, die so genannten Schleuderflüge. Diese Reichspostflüge von Köln nach Cherbourg, die jährlich im Sommer bestanden, brachten einen Zeitgewinn bis zu 3 1/2 Tagen bei der Postzustellung. Der Luftpostzuschlag betrug bis 1934 30 Pfennig für je 20 gr, ab 1935 15 Pfennig.

1937:
In Düsseldorf eröffnet der preußische Ministerpräsident Hermann Göring die Ausstellung "Schaffendes Volk". Eine Wirtschaftsschau, die bis zum 17. Oktober 1937 dauert.

1939:
Baubeginn der Reichsautobahn Salzburg-Klagenfurt bei Villach.

Spanien verlässt den Völkerbund.

1941:
359 brit. Bomber fliegen ihre bislang schwersten Angriffe auf Ziele im Deutschen Reich, darunter die Städte Hamburg, Bremen und Bremerhaven.

Der deutsche Hilfskreuzer Schiff 33 "Pinguin" unter Kapitän zur See Felix Krüder, wird im Seegebiet der Seychellen im Gefecht mit dem brit. Schweren Kreuzer HMS "Cornwall" vernichtet. 341 Mann der Besatzung kommen dabei ums Leben. Posthum wurde die Leistung Ernst-Felix Krüders durch die Verleihung der Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes gewürdigt.

1942:
Beginn der Offensive der deutschen 11. Armee auf die Landenge von Kertsch, unter dem Decknamen "Trappenjagd" (vom 8.5. bis 18.5.42).

Im Berliner Lustgarten wird die Ausstellung "Das Sowjetparadies" vom 8. Mai bis 21. Juni, auf 9000 m² Ausstellungsfläche eröffnet. Ausgestellt waren in zeltartige Pavillons u.a. Fotos, Grafiken, Gemälde, erbeuteten Gegenständen und Waffen.

In der niederländischen Hauptstadt Den Haag, wird die Niederländische Arbeitsfront als Gewerkschaft nach deutschem Vorbild errichtet.

1943:
Die franz. Regierung sagt aufgrund der Vereinbarungen mit dem Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz, Gauleiter Sauckel, bis zum 30. Juni weitere 400.000 Arbeiter für den Arbeitseinsatz zu.

1944:
Das deutsche Vorpostenboot V 1701/Unitas II (17. Vorpostenflottille) wird von sowj. Flugzeugen in der Narwa Bucht versenkt.

Tagesangriffe der US-Luftflotte mit 500 Bombern auf Berlin und 300 Bombern der 8. US-Luftflotte auf Braunschweig.

Eisenhower legt den Beginn der alliierten Landung (Unternehmen "Overlord") in Nordfrankreich auf den 5. Juni fest.

1945:
In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 um 00.16 Uhr ratifizieren im sowj. Hauptquartier in Berlin-Karlshorst, Generalfeldmarschall Keitel, Generaladmiral von Friedeburg und Generaloberst Stumpff, die am Vortag von Generaloberst Alfred Jodl im amerik. Hauptquartier in Reims unterzeichnete Gesamtkapitulation der Deutschen Wehrmacht.

Bei diesem Rechtsakt handelt es sich lediglich um eine Kapitulation der militärischen Führung, nicht um eine Kapitulation oder gar eine Auflösung des Deutschen Reiches!



Militärische Kapitulationsurkunde

Vom Entwurf des Kapitulationstextes bis zur abschließenden Fassung der Militärischen Kapitukationsurkunde. bundesarchiv.de

1.30 Uhr ergeht der Befehl über die Einführung des militärischen Grußes.

2.15 Uhr ergeht der Befehl an die Kommandanten Ägäis und Kreta, daß sie Befehle vom Oberkommando der Alliierten Streitkräfte in Italien erhalten.

An Montgomery geht ein Funkspruch, in dem er über die Verzögerung in der Übermittlung des Befehls an die in See befindlichen U-Boote bezüglich den Kapitulationsbedingungen in Kenntnis gesetzt wird.

Zum Hauptquartier General Eisenhower wird als Verbindungsstab der Stab General d. Infanterie Friedrich Fangohr eingesetzt.

Stab Eisenhower gibt den Auftrag, "Verbindungskommando ist am 9.5. eintreffend zu entsenden. Abtransport mit Lufttransportraum."

An Feldmarschall Kesselring geht der Befehl, daß der Oberbefehlshaber Süd und ihm unterstellte Heeresgruppen ermächtigt werden, mit den Sowjets selbständige Verhandlungen zu führen.

Kommandant Bornholm erhält den Befehl, russische Landungsversuche abzuwehren.

Die Westfestungen erhalten die Weisung, daß jede Zerstörung von Schiffen, Fahrzeugen und Gerät, sowie Munition aller Art zu unterlassen ist. Großadmiral Dönitz verlangt strengste Einhaltung der Kapitulationsbedingungen.

18.00 Uhr ergeht der Befehl, daß Flaggen nur auf Forderung der örtlichen Befehlshaber der Alliierten in feierlicher Form einzuholen sind.

An General Eisenhower geht 21.00 Uhr der Funkspruch, daß der Verbindungsstab am 9.5. 10.00 Uhr in Flensburg für den Lufttransport abmarschbereit steht.

Die sich ergebenden deutschen Soldaten werden gefangen genommen und treffen nun täglich in verschlossenen Viehwaggons und auf Lastwagen zusammengepfercht, in den dafür von den Alliierten eingerichteten Kriegsgefangenenlagern ein, um dann wie Müll hinter die Stacheldrahtzäune gekippt zu werden. RHEINWIESENLAGER Das Internationale Rote Kreuz hat keinen Zutritt zu den Lagern. Nahrungsmittel und Hilfsgüter, welche das Schweizer Rote Kreuz in Eisenbahnwaggons an den Rhein transportieren läßt, werden auf Befehl Eisenhowers zurückgeschickt.

In Kitzbühel wird der ehemalige Reichsluftfahrtminister und Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring von Angehörigen der US-Armee gefangen genommen.

In Kroatien haben die deutschen Truppen die Linie Koprivnica-Sluj nach Westen überschritten.

Aus dem Raum Linz sind die amerik. Verbände im Vorgehen nach Osten.

Vom Feldflugplatz in Brod im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren startet Jagdflieger Major Erich Hartmann zu seinem letzten Feindflug. Mit dem Abschuß einer russischen Jak-11 über Brünn gelingt ihm der 352. Abschuß und damit der letzte deutsche Luftsieg in diesem Krieg. Südöstlich von Brünn und im Großraum Olmütz finden immer noch heftige Abwehrkämpfe statt. Die Stadt Olmütz und Sternberg gehen verloren.

Auf der Frischen Nehrung ist die Lage unverändert.

Auf der Ostsee wehrt der kleine Seebäderdampfer "Rugard" mit 1500 Flüchtlingen an Bord, einen Aufbringungsversuch von drei sowj. Torpedokuttern ab.

1946:
Benesch-Dekret Nr. 115 das sogenannte "Amnestiegesetz". Damit werden die im Zuge der Vertreibung begangenen Verbrechen an Deutschen und Ungarn praktisch für nicht rechtswidrig erklärt.

1949:
Die drei Westalliierten verabschieden in Washington das Besatzungsstatut für die aus 11 neu gebildeten Bundesländern entstehende so genannte BRD, dadurch wird die Souveränität bei Reparationen, Entmilitarisierung, Dekartellisierung und Ruhrkohle (Verteilung von Kohle und Stahl) einschränkt. Es tritt am 21.9.1949 in Kraft.

1950:
Die alliierten Hochkommissare veröffentlichen ein Gesetz zur Verhinderung der deutschen Wiederaufrüstung, das u.a. eine Liste der weiter verbotenen Produktionszweige enthält.

1952:
Auf Anordnung der DDR-Regierung, wird der 8. Mai, der Tag der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht, künftig als nationaler Feiertag begangen.

Beginn der Ausgabe der neuen silbernen Fünfmarkstücke durch die deutschen Landeszentralbanken, durch die der 5-Mark-Schein nach und nach ersetzt werden soll.

1974:
Auf Wunsch des Deutschen Bundestages wurde vom Bundesarchiv in Koblenz, in dem sich Tausende Dokumente über diese Verbrechen befinden, eine Geheimstudie erstellt, die dem Parlament am heutigen Tag vorgelegt wurde. Der Bericht schloß mit den Worten: "In den polnischen Lagern und Gefängnissen waren vermutlich mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, von denen zwanzig bis fünfzig Prozent starben. Dies würde bedeuten, daß zwischen 40.000 und 100.000, sicherlich aber mehr als 60.000, hier umkamen." Nach Sacks Schätzung starben 60.000 bis 80.000 (darunter 132 katholische Priester), denn in manchen Lagern kamen bis zu achtzig Prozent der Insassen ums Leben, was der Bericht nicht erwähnt. Quelle


Erstellt Donnerstag, 8. Mai 2008, 08:45 Uhr


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Freitag, 8. Mai 2009, 17:55

Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952

8. Mai 1945

[…] Es hat auch keinen Sinn mehr: braust nur voran, ihr T 34 und Stalin, mahlt euren Weg hinein ins Herz Europas, nichts hält euch mehr auf, nur noch Verträge…..

Es ist aus, Hans Ulrich Rudel, aus, wir kapitulieren, ja auch im Osten. […] Es ist aus…..und was du heute morgen deinen Kameraden vom Geschwader gesagt hast……vom ,unverständlichen Schicksal" und "heldenhaften, unvergleichlichen Kampf der Front und der Heimat" gehört alles schon zur Vergangenheit.

Eine neue Epoche bricht an……wirf alle, a l l e alten Werte über Bord, das wird von dir verlangt. Es ist jetzt vier Uhr in der Nacht……und du bist amerikanischer Gefangener. Das erste, was du von Amerika-Victor sahst, war ein langer Negerarm, der nach der Landung auf dem amerikanischen Flugplatz nach deinem goldenen Eichenlaub griff. Er hat es nicht bekommen……noch nicht. Dafür hast du eben festgestellt, daß vier Stunden Schlaf genügten, um dir dein Flugbuch, in dem jeder deiner 2530 Flüge mit allen Einzelheiten beschrieben steht, zu stehlen. Sowie Auszeichnungen, was tust du auch mit Auszeichnungen, mit Brillanten und so, wozu? Und um diesen Fetzen Tagebuch zu behalten, wirst du noch wahre Kunststücke aufführen müssen. Tricks, wie sie Berufsverbrecher kennen, um etwas dem spähenden Auge der Bewacher zu entziehen.

Soweit ist es nun gekommen, Hans Ulrich Rudel, sogenannter Volksheld Nr. 1……haha……Tricks musst du lernen. Du glaubst doch nicht etwa ein ehrbarer Soldat zu sein, der für sein Volk und sein Land gekämpft hat in einem Schicksalskrieg, der das Los von ganz Europa bestimmte? Nein, du bist ein Verbrecher, wie jeder Deutsche, der seine Pflicht tat. Frag nicht wofür du gekämpft hast, du meinst für Deutschland? Irrtum! Das sagen dir doch, die da jetzt Deutschland verkörpern wollen……Du hast dafür gekämpft und deine Kameraden sind dafür gefallen, daß sie ihr Unwesen treiben können……Nein……nicht pathetisch werden……ist vergebliche Mühe……

Hans-Ulrich Rudel: "Verloren ist nur, wer sich selbst aufgibt!"


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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