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Mittwoch, 6. Mai 2009, 06:49

Kalenderblatt vom 06. Mai | Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952


1754:
Dorothea Christiane Erxleben, besteht ihre Doktorprüfung an der Universität Halle mit großem Erfolg und wird damit zur ersten promovierten Ärztin in Deutschland. Auf Grund einer Sondergenehmigung von Friedrich dem Großen wurde ihr das Studium erst möglich.

1757:
Schlacht von Prag - Die Heere Friedrichs des Großen und Karl Alexanders von Lothringen treffen in der zweiten Schlacht des Siebenjährigen Krieges aufeinander. Den Preußen siegen über die Österreicher.

1859:
Alexander von Humboldt, in Berlin - deutscher Naturforscher und Entdecker

1876:
Der deutsche und der französische Konsul werden in Thessaloniki (Griechenland) von fanatischen Muslimen bei einem Tumult getötet, dadurch werden die diplomatischen Beziehungen der beiden Länder zum Osmanischen Reich schwer belastet.

1893:
Nach dem Scheitern der Gesetzesvorlage über die Erhöhung der Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres, löst Reichskanzler Leo von Caprivi den 8. Deutschen Reichstag auf.

1898:
* Konrad Henlein, bei Reichenberg (Böhmen) - sudetendeutscher Politiker

1902:
In Straßburg trifft Kaiser Wilhelm II. zu einem mehrtägigen Besuch der Reichslande Elsaß-Lothringen ein.

In Budapest erklärt Außenminister Agenor Graf Goluchowski vor dem Budgetausschuß der österreichisch-ungarischen Monarchie, daß ein Fortbestand des Dreibundes zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Italien gesichert sei.

1904:
Franz von Lenbach, in München - deutscher Maler, der durch seine Porträts von berühmten Persönlichkeiten wie Otto von Bismarck, Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II., Kaiser Franz Joseph und Papst Leo XIII. bekannt wurde.

1921:
Zwischen dem Deutschen Reich und Sowjetrußland wird in Berlin ein Handelsabkommen unterzeichnet, das u.a. den beschleunigten Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen vorsieht, außerdem wird der Austausch der letzten Kriegsgefangenen vereinbart.

1923:
Die französische und belgische Regierung lehnen das deutsche Angebot von Anfang Mai, 30 Milliarden Goldmark Reparationen zu zahlen, schroff ab.

1924:
Gegen die Regierung von Joachim von Brandenstein (DVP) wird in Mecklenburg-Schwerin ein Mißtrauensvotum der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP) angenommen, dessen Anlaß die Zustimmung des Ministerpräsidenten zum Dawesplan war.

1926:
Der Deutsche Reichstag lehnt mit 236 gegen 142 Stimmen den Gesetzesentwurf zur Enteignung der im Kaiserreich regierenden Fürsten ab.

Sigmund Freud, Arzt und Psychoanalytiker wird vom Wiener Gemeinderat zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt.

1929:
Das verhängte Verkehr- und Lichtverbot über einige Teile von Berlin wird aufgehoben.

1931:
Hermann Anschütz-Kaempfe, in München - deutscher Wissenschaftler und Erfinder des Kreiselkompass

1937:
Während einer Linienfahrt im Rahmen des Nordamerika-Programmes verunglückt das Luftschiff LZ 129 "Hindenburg" bei der Landung in Lakehurst. Von den 97 Personen an Bord sterben 36. Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof befindet sich ein Denkmal zum Luftschiff-Unglück.

1939:
Unterhalb des Kyffhäuserdenkmals wird für den 1934 verstorbenen Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg das Hindenburgdenkmal von Hermann Hosaeus eingeweiht. Die Figur ist aus bayrischem Porphyr gearbeitet, fünf Meter groß und zehn Tonnen schwer.

1941:
Der stellvertretende franz. Ministerpräsident, Admiral Darlan stimmt der deutschen Bitte, durch Hilfestellung in Syrien eine deutsche Unterstützung der Iraker zu ermöglichen, zu.

General Werth, Chef des ung. Generalstabs, legt dem Ministerpräsidenten von Bardossy ein Millitärbündnis mit Deutschland für den Fall eines deutsch-sowjet. Krieges nahe, welches der Reichsverweser von Horthy ablehnt.

Stalin wird Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der UdSSR und Molotow stellvertretender Vorsitzender, bleibt aber Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten.

1942:
Die Bildung eines Reichsrüstungsrates durch den Reichsminister für Bewaffnung und Munition, Albert Speer wird bekanntgegeben. Weitere Mitglieder: Feldmarschall Milch, Generaladmiral Witzell, Generaloberst Fromm, General der Infanterie Georg Thomas und General der Artillerie Emil Leeb auch führende Vertreter der Rüstungsindustrie, wie Geheimrat Hermann Bücher (AEG), Alfried Krupp von Bohlen und Halbach (Krupp-Werke), Generaldirektor Philipp Kessler (Bergmann-ElektrizitätsWerke AG), Generaldirektor Paul Pleiger (Aktiengesellschaft Reichswerke “Hermann Göring“), Ernst Poensgen (Vereinigte Stahlwerke AG), Hermann Röchling (Röchlingsche Eisen- und Stahlwerke GmbH), Albert Vögler (Vereinigte Stahlwerke AG), Hellmuth Roehnert (Rheinmetall-Borsig AG) und Generaldirektor Wilhelm Zangen (Mannesmannröhren-Werke).

Beim Angriff der Heeresgruppe Nord in Richtung Cholm, konnten mehrere feindliche Stellungen durchbrochen werden. Allerdings gelingt es dem Gegner nördl. des Illmensees die Nachschubstraße west. Jamno zu sperren.

Generalmajor Theodor Scherer wird als 92. Soldaten der Wehrmacht das Eichenlaub von Adolf Hitler verliehen.

Japanische Truppen erobern die Felseninsel Corregidor, damit sind die Philippinen ganz in japanischer Hand.

1943:
Brit. Bomber greifen erneut Stuttgart und auch Heilbronn an. Während die Angriffe wegen schlechter Sicht in Stuttgart keine größere Wirkung hatten, werden in Heilbronn mehr als 150 Gebäude getroffen und mindestens 7 Menschen Menschen kommen dabei um.

1944:
U 473 unter Kapitänleutnant Heinz Sternberg wird im Nordatlantik von den brit. Sloops HMS "Starling", HMS "Wren" und HMS "Wild Goose" . 23 Mann der Besatzung kommen dabei ums Leben, 30 überleben und werden gefangen genommen..

U 66 unter Oberleutnant z.S. Gerhard Seehausen wird im Mittelatlantik, westlich der Kapverdischen Inseln von einer amerik. Task-Force versenkt. Von 60 Mann Besatzung werden 36 gerettet.

In der Nordsee bei Borkum wird der deutsche Frachter "Eduard Geiss" (1456 BRT) durch brit. Bomber versenkt.

68 irische Firmen werden von den Vereinigten Staaten auf die schwarze Liste gesetzt, weil sie angeblich wirtschaftliche Beziehungen zum Deutschen Reich unterhalten.

1945:
General Eisenhower hat Feldmarschall Kesselring mitgeteilt, daß es zwecklos sei einen Bevollmächtigten zu seinem Hauptquartier zu schicken, falls die Kesselring unterstehenden Kräfte nicht zur gleicher Zeit vor Anglo-Amerikanern kapitulieren.

Am Vormittag erhält Generaloberst Jodl von Großadmiral Dönitz den Befehl in das Hauptquartier Eisenhowers zu fliegen, um je nach Lage und unter möglichst großem Zeitgewinn, auf allen Fronten den Waffenstillstand abzuschließen. An Kesselring und v. Friedeburg geht die Meldung, das Generaloberst Jodl als Bevollmächtigter für die Gesamtverhandlungen zu Eisenhower unterwegs ist.

Gemäß der Vereinbarung mit dem brit. Oberbefehlshaber, Feldmarschall Montgomery, landen die Engländer im Raum Kopenhagen schwächere Besatzungstruppen aus der Luft.

Vordringen der Engländer in den schleswig-holsteinischen Raum.

Durch die Beschlagnahme des Flugplatzes Flensburg durch engl. Truppen wurde die Bewegungsfreiheit der deutschen Kurierflugzeuge unterbunden.

In Nordwestdeutschland herrscht an den übrigen Fronten Kampfruhe. In Oberbayern und in den Alpen setzen die Amerikaner ihren Vormarsch nach Süden und Osten fort.

Nach gegenseitigem Einvernehmen des deutschen und des anglo-amerikanischen Oberbefehlshabers ist in Italien Waffenruhe eingetreten.

In Istrien halten die Kämpfe um einige Stützpunkte noch an. In Kroatien verlaufen die eigenen Absetzbewegungen unter Nachdrängen starker Tito Kräfte planmäßig.

Im Südabschnitt der Ostfront keine bedeutenden Kampfhandlungen, aber die schweren Kämpfe im Raum von Olmütz dauern noch an. Westlich von Wagstadt konnte der Feind in unser Hauptkampffeld nördlich der oberen Oder eindringen.

An der Front in Schlesien und in Sachsen verhält sich der Gegner wie bisher ruhig.

Auf der Frischen Nehrung sind wechselvolle Kämpfe, insbesondere um den Ort Schottland, im Gange.

Aus Kurland werden mehrere vergebliche Aufklärungsvorstöße gemeldet.

In Rönne auf Bornholm entschließt sich Korvettenkapitän Holzapfel, Chef der 5. S-Flottille, mit sieben einsatzbereiten Schnellbooten nach Libau in den Kurlandkessel auszulaufen, um die Evakuierungsmaßnahmen zu unterstützen.

Von General Winter wird gemeldet, daß die Versorgungsreichweiten im Osten im Durchschnitt nur noch zwei bis drei Wochen betragen. Im Alpenraum ist die Ernährungslage bereits bedenklich. Im schleswig-holsteinischen Raum wird die Ernährungslage durch Zuführung der Truppen aus Dänemark besonders schwierig.

Die Amerikaner setzen in Oberbayern und in den Alpen ihren Vormarsch nach Süden und Osten fort. Weisung für unsere Truppen, jedem Vordringen amerik. Truppen nach Osten in das Protektorat und weiter südlich, ist keinerlei Widerstand mehr entgegenzusetzen.

Die Engländer dringen auf beschleunigte Räumung, insbesondere der Städte.

Eindeutig klargestellt ist, daß die Truppe vor der 21.engl. Heeresgruppe und nicht vor den Dänen die Waffen streckt. Hinsichtlich der dän. Grenze werden deutsche Truppen von brit. Truppen weitere Anweisungen erhalten.

Bei der Schlacht um Breslau kapitulieren die letzten deutschen Truppen unter General der Infanterie Hermann Niehoff der zur Festung erklärten schlesischen Stadt Breslau vor den Einheiten der Roten Armee. >>>

In Norddeutschland wird der ehemalige deutsche Generalgouverneur in Polen, Hans Frank aus einer Kolonne von Kriegsgefangenen heraus von brit. Soldaten festgenommen.

U 881 unter Kapitänleutnant Dr. Karl-Heinz Frischke wird südöstlich von Neufundland von dem US Geleitzerstörer USS "Farquhar" versenkt. Keine Überlebenden der 53 Mann Besatzung.

21.41 Uhr geht bei Feldmarschall Keitel der Funkspruch ein, daß General Eisenhower darauf besteht, die Gesamtkapitulation noch heut zu unterzeichnen. Anderenfalls werden die alliierten Fronten auch gegenüber denjenigen Personen geschlossen werden, die sich einzeln zu ergeben versuchen und alle Verhandlungen werden abgebrochen. Außerdem droht er mit der Wiederaufnahme des Bombenterrors gegen die Zivilbevölkerung!

1.30 Uhr - Großadmiral Dönitz hat die Vollmacht zur Unterzeichnung nach mitgeteilten Bedingungen erteilt.

1948:
Benesch-Gesetz Nr. 131 über die Liquidierung der Deutschen Evangelischen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien.

1950:
Gegen die am 3. März zwischen Frankreich und dem Saargebiet geschlossenen Verträge überreicht die Bundesregierung den Hochkommissaren der westlichen Besatzungsmächte eine Protestnote.

1951:
Die Sozialistische Reichspartei Deutschlands (SRP) gewinnt bei den Landtagswahlen in Niedersachsen 11,0 % der Stimmen und damit 16 Sitze.


Erstellt Dienstag, 6. Mai 2008, 08:48 Uhr


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Mittwoch, 6. Mai 2009, 06:57

Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952

6. Mai 1945

Die Armee Schörner steht nach wie vor eisern und ist nicht nur im Stande, die wütenden Angriffe der Roten Armee abzuschlagen, sondern sogar mit Erfolg und wiederholt offensiv zu werden. Dieser Mann und seine Armee muß den Russen wohl ein Dorn im Auge sein und ihren Siegesrausch, der nach der Eroberung Berlin einsetzt, empfindlich stören. […] Im Raum Freiberg haben sie gewaltige Kräfte für diese Operation konzentriert. Unsere Angriffe gelten dieser Konzentration. Trotz großer Flakansammlungen und starker feindlicher Jägerverbände führen wir Angriff auf Angriff durch. Hunderttausende von Menschenleben sind davon abhängig, ob wir jetzt den Kopf hängen lassen oder ohne Rücksicht auf uns selber diesen bitteren Krieg fortsetzen, auch wenn wir wissen, daß wir an seinem Ausgang nichts mehr ändern können. Wir fliegen, der Schweiß steht uns bei jedem Einsatz auf der Stirn ……wir fliegen. Überall um uns, in uns ist die drückende Ahnung kommender Katastrophen und in unseren Seelen und Köpfen will immer wieder dumpfe Verzweiflung sich erheben……wir fliegen. Wir wissen daß es richtig ist, was wir tun, und der letzte, schaurige Einsatz dieses schweren Tages gibt uns eine gespenstige Bestätigung: südlich Diepoldiswalde zieht ein endloser Treck von Flüchtlingen auf die schützenden Sudetenberge zu. Eine lange, gewundene Kolonne von Karren, Kinder, Frauen und Greise. Und in diese Kolonne hinein —es ist, als ob wir in unseren Maschinen das gellende Schreien hörten – malmen Sowjetpanzer ihren erbarmungslosen Weg. Sie mahlen die Menschenleiber unter ihren Ketten und schießen mit Kanonen und Maschinengewehren auf die wehrlosen Flüchtlinge. Das Bild ist nicht neu und das Grauen unserer Gefährten seit vielen Monaten, aber animalisch-urwüchsig ist der Zorn, der uns die Tränen in die Augen treibt. Ich weiß gar nicht mehr, daß ich ein Mensch bin oder irgend etwas mit meinem Steuerknüppel oder dem Abschussknopf der Kanonen tun muß: ich spüre nur noch die Tränen auf meinen Wangen brennen und daß mir die Kehle ganz trocken wird. Wir fliegen Anflug auf Anflug, bis sämtliche Panzer vernichtet sind. Dankbare Gesichter starren uns entgegen […] Diesen Menschen haben wir noch helfen, ja sie retten können. Jetzt noch, aber morgen, oder übermorgen? Wenn unsere ganze Heimat, unser ganzes Volk eine endlose Flüchtlingskolonne sein wird, ein großer Treck nach dem Tränental der Niederlage und der Schmach, und dann von allen Seiten die erbarmungslosen Feinde ihren Panzern der Rache und der Gier, des Hasses und des Siegesrausches in diese wehrlosen Frauen, Kinder, Greise und Männer, die nur noch das nackte Leben und eine bißchen ihrer menschlichen und deutschen Ehre retten wollen, hineinfahren werden, alles unter sich zermalmend, werden wir uns dann noch auf sie stürzen können……waffenlos, besitzlos, ideenlos, führungslos……nur mit nackten Fäusten?

Bei Gott, ja, nur mit nackten Fäusten, wenn es not tut!


Hans-Ulrich Rudel: "Verloren ist nur, wer sich selbst aufgibt!"


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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