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Lynagh

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  • »Lynagh« ist der Autor dieses Themas

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Mittwoch, 3. Oktober 2007, 22:32

Der Kampf gegen die Vanen

Eines Tages erschien in Asgard ein Riesenmädchen, Gullveig hieß sie. Sie war nur ein wenig größer als die Asen und war wirklich wunderschön, nicht nur ihre Augen und Haar sonder auch ihr ganzer Körper schien wie aus Gold. Die Asen hießen sie in ihrer Heimat willkommen und als sie im Schatten der Blätter von Yggdrasil in ihren Gärten saßen und Brettspiele mit goldenen Stücken oder Scheiben spielten, bewegte sie sich dazwischen wie ein Sonnenstrahl. Aber wie Gullveig so von dem einen zu dem anderen ging, schien es irgendwie als ob einen Schatten auf die Welt fallen würde. Es fiel Odin auf, daß Menschen nicht mehr so glücklich und ehrlich waren wie früher. Plötzlich war das Verlangen nach Gold in ihnen wach, sie machten Ringe aus Gold, versteckten sie auf geheimen Plätzen, schmiedeten Verschwörungen, verübten Betrug und Mord und das alles wegen etwas, das früher ein so schönes und nützliches Metall war aus dem man Becher und Schmuckstücke schmiedete. Als er dies bemerkte, rief Odin die Asen auf um sich in Vahalla zu versammeln und ließ Gullveig vor ihnen auf dem Podium Platz nehmen wo sie jeder sah.


„Seht”, so rief er. “Das ist das Riesenmädchen das zu uns gekommen ist! Sie ist eine Hexe und Zauberin und hat die Sünde in Midgard gebracht, die früher unbekannt war! Jetzt ist unser goldenes Zeitalter vorbei und unsere Feinde in Jötunheim haben wieder einen Sieg errungen. Asen von Asgard, meine Brüder und Söhne, welche Strafe soll Gullveig, die Mutter der Sünde, bekommen?“


„Die Todesstrafe!“ riefen alle wie mit einer Stimme, hoben sich auf und warfen ihre Speeren nach ihr. Die scharfen Waffen durchbohrten ihren Körper aus allen Seiten und fielen auf den Boden, aber Gullveig blieb lachend und unverwundet vor ihnen stehen. Da wurde im Saale ein großes Feuer angezündet in dem sie Gullveig verbrannten aber nachdem die Flammen niederbrannten, kam sie wieder heraus noch glänzender und schöner als je zuvor. Dreimal verbrannten sie sie in Odins Palast zur Asche und dreimal kam sie aus den Flammen schöner und schöner wie das Gold das geschmolzen wird auch jedesmal kostbarer und reiner aus dem Schmelztiegel kommt. Da lief Gullveig zu einer nahen Tür der Valhalla, kehrte sich dabei um und rief:


„Ich habe Zwietracht unter den Menschen gesät aber ihr die Zwietracht unter den Göttern. Hört mir zu: ich kam als Gesandte der Vanen und sehe, wie ich behandelt wurde. Jetzt gehe ich zurück und sage ihnen, daß Asgard nicht zu vertrauen ist, daß ein Gast dort mit Speeren durchbohrt wird und ins Feuer geworfen! Aber mein Ziel ist erreicht: nun ist Krieg zwischen den Asen und den Vanen!”


Das rief sie und dann sprang sie auf einen Sonnenstrahl und verschwand in einem Augenblick. Da versammelten sich alle Asen zur Überlegung, denn Odin vermutete, daß nun, da Gullveig sie betrogen hatte sie wahrscheinlich auch die Vanen betrügen wird, so daß ein Krieg zwischen den beiden entsteht wodurch die Riesen die Gelegenheit kriegen Asgard zu erobern. Und tatsächlich, nicht einmal war die Versammlung zu Ende da erschien eine große Anzahl Vanen die die Mauern Asgards anfielen. Odin stellte sich ihnen und warf einen Speer nach dem Anführer. Jedoch dieser fing ihn in der Luft ab und gab ihn mit einer Verbeugung zurück


“König der Vanen, wie ist ihr Name?“ fragte Odin.


„Ich bin Njörd, Herr der Vanen,“ antwortete der glänzende Krieger, „und ich komme zu Euch nicht im Zorn sondern in Traurigkeit und Enttäuschung, weil Ihr meinen Herold so mißhandelt habt.“


„Wenn Ihr über Gullveig die Hexe spricht,” sagte Odin “dann sage ich Euch, daß diese kein Herold zwischen den Vanen und den Asen sein kann, denn sie ist die Angehörige des Geschlechts der Jöten (Riesen) und ihr einziges Verlangen ist es, Zwiespalt und Verderben über mein und Euer Volk zu bringen, ja und auch über die Bewohner Midgards damit die Riesen herrschen können.“


Er erzählte wie die Sünde und das Verderben unter die Menschen gekommen waren und als Njörd hörte wie verzweiflungsvoll der Kampf war, welchen die Asen gegen den Riesen führten, warf er sein glänzendes Schwert weg und griff Odins Hand.


„Laßt Frieden herrschen zwischen uns,” rief er aus, “Frieden zwischen den Asen und den Vanen, zwischen Erde und Luft. Wir werden Euch in eurem Kampf mit den Riesen beistehen; wir werden eins sein; wir werden ewige Freundschaft schließen und Friedensgeiseln auswechseln.“


Darüber freuten sich die Asen sehr und Hönir, Odins Bruder, bot sich an um bei den Vanen zu wohnen als ein Zeichen des Vertrauens.


“Und ich selbst werde hier in Asgard bleiben,” sagte Njörd


„Ihr seid uns willkommen!” rief Odin, „willkommen als einer der unseren, nicht als Geisel einer anderen Rasse. Hier seid Ihr frei einen Palast zu bauen und frei leben wie die Asen selbst. Bei all unseren Versammlungen werdet Ihr da sein als ob Ihr wirklich mein Bruder seid.“


So wurde die Freundschaft geschlossen und so wurde feierlich das Bündnis zwischen Vanen und Asen besiegelt wobei jeder der Asen und jeder der Vanen einen Eid der Treue schwor und als Besiegelung dessen, spuckte jeder von ihnen in eine goldene Schüssel. So kam Njörd nach Asgard, heiratete die schöne Skadi und im Laufe der Zeit wurde sein Sohn Freyer geboren, der Herr des Wetters und Landwirtschaft wurde und seine Tochter Freya, die Herrin der Liebe und Schönheit und für beide wurden prächtige Paläste gebaut.

Aber Odin kannte noch ein Manier um noch grössere Weisheit zu bekommen. Er nahm die goldene Schüssel die als Zeichen des Bündnisses zwischen den Asen und den Vanen diente und machte daraus mit Hilfe von Mimirs Kraft einen Mann: Kwasir war sein Name. Dieser Mann kam als Erwachsener auf die Welt und erinnerte sich keiner Jugend aber anstatt dessen besaß er die Kenntnis aller Asen und Vanen. In Asgard liebte man ihn seiner Gutheit wegen und Menschen in Midgard verehrten ihn, weil er sie Frieden und Anstand kennenlernen ließ und viel Können und Handarbeitskenntnis beigebracht hatte, die ihnen das Leben angenehmer machten. Jeder der in Schwierigkeiten war oder guten Rat nötig hatte, konnte auf Kwasirs Hilfe rechnen und dieser ging überall hin wo man ihn nötig hatte. Jedoch das wurde ihm zum Verhängnis.


***weiter in „Kwasir und der Met der Inspiration“


© 2007 Lynagh
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Lynagh« (4. Oktober 2007, 01:10)