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kleine_Heidin

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Dienstag, 22. April 2008, 15:44

Hinauf Patrioten! zum Schloss, zum Schloss!

Am 27. Mai 1832 wurde dieses gedichtete Lied von etwa 300 Neustädter Handwerksgesellen gesungen.
(Melodie: Schillers "Reiterlied")


Hinauf Patrioten! zum Schloss, zum Schloss!
Philipp Jakob Siebenpfeiffer

(Text in Originalschreibweise)


1.
Hinauf, Patrioten! zum Schloss, zum Schloss!
Hoch flattern die deutschen Farben:
Es keimet die Saat und die Hoffnung ist groß,
Schon binden im Geiste wir Garben:
Es reifet die Aehre mit goldnem Rand,
Und die goldne Erndt’ ist das – Vaterland.

2.
Wir sahen die Polen, sie zogen aus,
Als des Schicksals Würfel gefallen;
Sie ließen die Heimat, das Vaterhaus,
In der Barbaren Räuberkrallen:
Vor des Czaren finsterem Angesicht
Beugt der Freiheit liebende Pole sich nicht.

3.
Auch wir, Patrioten, wir ziehen aus
In festgeschlossenen Reihen;
Wir wollen uns gründen ein Vaterhaus,
Und wollen der Freiheit es weihen:
Denn vor der Tyrannen Angesicht
Beugt länger der freie Deutsche sich nicht.

4.
Die Männer strömten aus jeglichem Gau, -
Nur Brüder umfassen die Gauen -
Zu legen die Hand an de Wunderbau:
Ein Deutschland gilt es zu bauen;
Wo deutsche Männer, da sind wir dabei,
Wir erheben ein Deutschland, stolz und frei.

5.
Was tändelt der Badner mit Gelb und Rot,
Mit Weiß, Blau, Rot Bayer und Hesse?
Die vielen Farben sind Deutschlands Not,
Vereinigt’ Kraft nur zeugt Größe:
D’rum weg mit der Farben buntem Tand!
Nur eine Farb’ und ein Vaterland!

6.
Wenn Einer im Kampfe für Alle steht,
Und Alle für Einen, dann blühet
Des Volkes Kraft und Majestät,
Und jegliches Herz erglühet
Für ein einiges Ziel, für ein einziges Glut:
Es brennet der Freiheit, des Vaterlands Gut.

7.
D’rum auf, Patrioten, der Welt sei kund,
Daß eng, wie wir stehen gegliedert,
Und dauernd wie Fels der ewige Bund,
Wozu wir uns heute verbrüdert.
Frisch auf, Patrioten, den Berg hinauf!
Wir pflanzen die Freiheit, das Vaterland auf!

:%%:

Wie schleichende Geschichtsfälschung funktioniert sehen wir am vorliegenden Beispiel: Sucht man den Text des Gedichtes beispielsweise über google, so findet man es viel verbreitet, aber fast immer fehlt die fünfte Strophe. Versucht es selbst!