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Montag, 1. September 2008, 08:22

Sanddorn

Hippophae rhamnoides L.

Abb.: Deutschlands Flora in Abbildungen 1796

Herkunft:
griechisch hippos=Pferd und phaes=leuchtend; rhamnoides zurückzuführen auf rhamnus= Dorn

Nepal

Volksname:
Amritscherl, Andorn, Besingstrauch, Dünenstrauch, Dünendorn, Fasanenbeere, Haffdorn, Korallenbaum, Korallenbeere, Meerdorn, Orangenbeerenstrauch, Sandbeere, Sandweide, Seedorn, rote Schlehe, Rheindorn, Weidendorn und schmaler Stechdorn.

Pflanzenfamilie:
Pflanzenart aus der Gattung der Sanddorne (Hippophaë) innerhalb der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae). Bei jungen Pflanzen ist eine Verwechslung mit dem gemeinen Seidelbast (Daphne mezereum) möglich. Dieser ist giftig.

Verwendete Pflanzenteile:
Fruchtfleisch der Beeren, Kerne

Sammelzeit:
Reife Früchte September bis Dezember

Inhaltsstoffe:
geringe Mengen Beta-Karotin und Gerbstoffe, reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, hohen Anteil Carotine, Fette Öle (Linolensäure, Linolsäure, Palmitoleinsäure) • Flavonoide • Mineralstoffe (Kalium, Kalzium - Calcium, Magnesium, Natrium, Phosphor) • Spurenelemente (Eisen, Zink) • Vitamine: Folsäure, Vitamin A - Retinol, Vitamin B1 - Thiamin, Vitamin B2 - Riboflavin, Vitamin B6 - Pyriodoxin, Vitamin C(Abhängig von der jeweiligen Sorte, zwischen 200 bis 900 mg pro 100 Gramm), Vitamin E - Tocopherol, Vitamin K

Heilwirkung:
Sandorn gilt als einer der besten natürlichen Vitamin-Lieferanten. Zubereitungen aus Sanddorn werden daher zur Stärkung der Abwehrkräfte, als Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten und bei Vitamin-C-Mangelerscheinung wie Appetitlosigkeit, Frühjahrsmüdigkeit, Rekonvalenz, Schwangerschaft, Stillzeit, Kopfschmerzen und Zahnfleischbluten eingesetzt.

Das Sanddornöl (Oleum Hippophae rhamnoides) wirkt abwehrstärkend, antibakteriell, entzündungshemmend, stoffwechselanregend, kreislauffördernd und es beschleunigt die Granulation und Epithelisation des Hautgewebes.

Unterschieden wird zwischen Fruchtfleischöl und Kernöl.
Das Kernöl wird äußerlich angewendet und wirkt schmerzlindernd, antiseptisch, entzündungshemmend und beschleunigt die Wundheilung bei Akne, Ekzemen, Geschwüren, Narben, Sonnenallergie, Sonnenbrand, Strahlenschäden und Verbrennungen. Zusätzlich verringert es die Faltenbildung und rissige, trockene Haut wird weich und elastisch.

Das Fruchtfleischöl wird innerlich eingesetzt bei Übersäuerung des Magens, Sodbrennen, Gastritis und Geschwüren gut- oder bösartiger Natur. Durch die besondere Zusammensetzung des Sanddornöls, insbesondere durch den hohen Gehalt der beiden Fettsäuren alpha-Linolen und die Palmitoleinsäure, die in anderen Pflanzenölen nur in Spuren oder gar nicht vorkommen, wird eine gleichmäßige Auskleidung des Magen-Darm Traktes erreicht, was beruhigend auf gereizte Schleimhäute wirkt.

Bei dem heute angebotenen Sanddornöl (Oleum Hippophaes) handelt es sich um ein Gemisch beider Öle.

Nach einer Studie der Universitäten Dresden und Sofia sind keine Nebenwirkungen bei der Einnahme von Sanddornöl oder Saft auch über lange Zeiträume bekannt.

Kosmetik:
Die Inhaltsstoffe des Sanddornöls binden freie Radikale. Der hohe Gehalt an Palmitoleinsäure sorgt für eine schnelle Aufnahme des Öls über die Haut und wird in Sonnenschutzpräparaten, Baby-und Kinderpflegeserien, Salben, Cremes, Lotionen oder als reines Öl verwendet.

In der Küche:
Roh ist die Frucht sehr sauer. Schmackhafter wird sie durch mischen mit anderen Früchten und kann so als Marmelade, Gelee oder Mus genossen werden. Als Bereicherung können einige Tropfen Sanddornöl Joghurt, Müsli, Gemüse, Rohkost und Quark oder auch Tee zugegeben werden und spendet nicht nur zusätzlich Vitamin, sondern hemmt auch die Säureproduktion und ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen Sodbrennen.

Im Handel wird Sanddorn als orangener dicker Fruchtsaft, Nektar und als Bestandteil von Mixgetränken, Cocktails und alkoholischen Getränken, wie Obstwein und Likör angeboten. Er wird in Süßwaren und Aromen und zum Aromatisieren von Saucen, Obst- und Gemüsekonserven verwendet. Der Saft und das Mus werden auch zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.

Der in Indien hergestellte Sanddorntee wird aus den Früchten des Sanddorns produziert und wird dort bei Festen getrunken, weil er eine leicht berauschende Wirkung hat.

Weitere Verwendung:
Das Holz des Sanddorns ist dauerhaft, feinfasrig, mittelschwer und gut polierbar und wird als Drechslerholz, Brennholz und als Braunkohle verwendet. Da es Quercetin (lateinisch quercus= Eiche) enthält, kann es auch zum Gelb- und Braunfärben genutzt werden. Quercetin wirkt wie die Vitamine A, C und E als Radikalfänger.

Geschichte:
In China, Tibet, vor allem auf den Höhen des Himalajas, in der Mongolei und Rußland sind die heilenden Kräfte des Sanddorns schon sehr lange bekannt. In Rußland wird es daher nicht nur routinemäßig zur Vor- und Nachsorge bei Strahlentherapie in der Krebsbehandlung eingesetzt, sondern auch bei Diabetes und Herzerkrankungen, sowie als cholesterin- und blutdrucksenkendes Mittel.

Dschingis Khan führte das Öl schon bei seinen Eroberungszügen mit sich und jeder seiner Reiter trug es in der Satteltasche. Es heißt, daß die Krieger auf das "Herzblut des Kaisers" schworen, weil es stets die Wind und Wetter ausgesetzte Haut schützte und gegen Geschwüre bei Mensch und Pferd half.


Bei langanhaltenden, wiederkehrenden oder sich verstärkenden Beschwerden, sollte immer ein erfahrener Mediziner zur Abklärung der Ursachen konsultiert werden.


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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