Es ist schon interessant, welche Blüten der sogenannte "Generationenkonflikt" treibt. In den letzten Jahren scheinen unsere Rentner/Pensionäre, die ihren wohlverdienten Ruhestand infolge der gesetzlich maximalen Lebensarbeitszeit erreicht haben, einen Lebensabschnitt neu für sich entdeckt zu haben, der bis dato naturgemäß den Heranwachsenden vorbehalten war. Nicht nur mir, sondern auch einer Vielzahl von Bekannten ist aufgefallen, daß sich unsere "reiferen Mitbürger" über die Regeln des guten Benehmens und eines sozialverträglichen Miteinanders schonungslos hinwegsetzen. Da wird der Rasenmäher, natürlich mit Benzinmotor und Nachbrenner, zu nachtschlafener Zeit in Betrieb genommen, man telephoniert im Garten in einer Lautstärke, die einer Katastrohendurchsage der Polizei gleichkommt. Es werden Grillfeste, vollkommen unabhängig von Wochentag und Tageszeit gefeiert, die einen an eine Siegesfeier italienischer Fußballfans erinnert. An den Kassen der Supermärkte wird gedrängelt und gegschupst, als ob es einen Preis zu gewinnen gilt. Erdreistet man sich dann doch, Kritik an diesem rüden Verhalten zu üben, so erhält man stets die gleiche Antwort: "Junger Mann, kommen Sie erst einmal in mein Alter......"
Interessant wäre auch die geographische Zuordnung der geschilderten "Verhaltensauffälligkeiten". Sind die Ballungszentren in besonderem Maße betroffen ? Gibt es ein Nord-Südgefälle ?
Die primär wichtigste Frage allerdings scheint zu sein, ob wir es hier mit einer Zeitgeisterscheinung zu tun haben ? , oder ob es sich, frei nach Charles Darwin, um die Ausfüllung einer evolutionären Nische, aufgrund fehlender heranwachsender Jugendlicher, handelt ?
M.k.G.
Njörd