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Lynagh

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  • »Lynagh« ist der Autor dieses Themas

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Sonntag, 14. Oktober 2007, 12:37

Loki und die Riesen

Loki wohnte in Asgard und wurde als einer der Asen gesehen. Niemand hatte eine Ahnung davon, daß er erst Iduna an den Sturmriesen Tjassi verraten hatte. Das war die Art wie Loki war. Er liebte Schelmerei und Unfug und dachte darüber nicht nach. Er war sehr schlau und gewandt, was den Asen auch gut nützte und am Anfang war er ein Gewinn als Wächter Asgards und nicht nur einmal rettete er auch Asgard vom Untergang.
Odin glaubte, Loki war der Art der Riesen entwachsen und da er ihm zu seinem Blutsbruder gemacht hatte, sorgte er dafür, daß er so behandelt wurde wie ein richtiger Sohn Bestlas und nicht nur wie ein Neffe. Schon in seinen ersten Jahren in Asgard zeigte Loki seine Gaben als er mit Riesen Skrymsli abrechnete, der sogar für Odin und Hönir zu mächtig sein schien.

Denn als diese drei wieder durch Midgard streiften kamen sie zu einem Haus. Der Landmann, der sie verkleidet nicht erkannte, lud sie ein in seine Küche und bewirtete sie reichlich. Aber als sie dort so fröhlich saßen, merkte Odin, daß den Mann ein großer Kummer drückte. Als er fragte was los war, antwortete der Mann:“ Edler Herr, es gibt keinen Sterblichen der uns helfen kann. Morgen früh kommt der schreckliche Riese Skrymli unseren jüngsten Sohn Rogner holen, den er für sein Mittagsmahl verspeisen will und obwohl wir ihn um Gnade angefleht hatten, kann ihn nichts dazu bewegen um unseres geliebte Kind zu sparen.“
„Das darf nicht passieren,“ rief Odin und nahm seine wahre Gestallt an. „Morgen sollte der Junge vor Skrymli versteckt werden und ich oder mein Bruder Hönir werden es schon meistern.“ Und, währenddessen der Bauer und seine Familie vor den Asen auf die Knien fielen, schritt Odin zu Tür wo er die mächtigen Runen schallen ließ, die er von seinem Onkel Mimir gelernt hatte. Da entstand ein Kornfeld und Odin versteckte Rogner in einem Körnchen in einer Ähre. In der Frühe kam da ein enormer Riese mit großen Schritten aus den Bergen.
„Gib mir den jungen Rogner!“ rief er.
„Er hat sich im Kornfeld versteckt!“, sagte der Landmann.
„Dann werde ich ihn noch vor Sonnenuntergang finden!" Und der Riese fing an mit seinem scharfen Schwert das Korn zu mähen und Ähre für Ähre auszuschütten. Skrymsli schnitt die richtige Ähre gerade als die Sonne unterging, schütette die Körner aus und pickte direkt das, in dem Rogner versteckt wurde. In seiner Angst rief das Kind um Hilfe und einer der Raben Odins flog hin, pickte das Körnchen aus Skrymlis Hand und brachte es zum Bauernhof wo Rogner wieder seine Gestalt zurück kriegte.
„Nun ich habe getan was ich konnte.“sagte Odin, „Die Sonne ist unten, Skrymli ist weg und der Junge ist in Sicherheit.“

Die Nacht blieben die Asen und am nächsten Morgen sahen sie den Riesen wieder aus den Bergen kommen. Da nahm Hönir den Jungen durch die Hintertür in einen Wald wo gerade zwei Silberschwäne landeten und veränderte ihn ein ein kleines Federchen am Hals einer der Schwäne.
„Gib mir Rogner!“ rief der Riese.
„Er hat sich in dem Wald versteckt.“ antwortete der Landmann.
„Dann werde ich ihn vor Sonnenuntergang finden!“ antwortete Skrymsli und begab sich in den Wald. Den ganzen Tag suchte er unter Vögeln und Tieren bis er die Schwäne fand und gerade als er den Schwan hob und ihn zum Mund hob, schickte Hönir einen Windstoß der das Federchen in Richtung Bauerhof wegblies, wo der zu Tode erschrockene Junge wieder seine Gestalt gewann.
„Ich habe getan was ich könnte um zu helfen,“ sagte Hönir zu dem Landmann, „die Sonne ist jetzt unten, Skrymsli weg und der Junge ist in Sicherheit."

Aber am nächsten Morgen sahen sie Skrymsli wieder erscheinen. Nun war Loki an der Reihe. Er nahm den Jungen bei der Hand und brachte ihn durch die Hintertür zum Strand, setzte ihn in ein Boot und ruderte hinaus aufs Meer, wo er drei Fische fing. Er verbarg den Jungen im kleinsten Ei des Rogen und warf alle drei wieder ins Wasser. Inzwischen erschien der Riese bei der Tür.
„Gib mir den Jungen!“, rief er.
„Er ist am Angeln." sagte der Landsmann.
„Dann werde ich ihn noch vor Sonnenuntergang finden!“, Skrymsli ging zum Strand, nahm ein Boot und ruderte hinaus. Als er ins tiefe Wasser kam begegnete er Loki, der sein Boot so steuerte, daß dieses überschlug und sank. Loki kletterte in das Boot des Riesen Skrymsli und bat ihn zitternd, ans Land zu rudern bevor er vor Kälte sterben würde. Aber Skrymsli hörte ihm nicht zu, ruderte weiter hinaus aufs Meer und warf große Netze aus um Fische zu fangen. Bald hatte er in den Netzen viele Fische und Loki erkannte auch den Fisch in dem Rogner versteckt saß.„Bester Riese, gib mir diesen Fisch.“, flehte Loki, „Es gibt für einen halb Ertrunkenen nichts Besseres als rohen Fisch zu essen!“
„So hast du also Hunger,“ brummte Skrymsli, „da mußt du aber bis zum Abend warten!“ Er schnitt alle Fische durch und zähle die Rogen und letztendlich hatte er auch den Fisch wo Rogner verborgen war. Aber Loki passte gut auf und in demselben Augenblick als Skrymsli das gewisse Rogenei packte, veränderte sich Loki in einen Falken, schnappte sich das Ei aus der Hand des Riesen und flog damit Richtung Küste. Dort gab er dem Jungen seine Gestalt zurück und sagte:“ Warte hier bis der Riese den Fuß aufs Land setzt, laufe dann schnell über das Stück des weißen Sands und stecke diesen Eisenstab dann am Ende des Sandes in den Boden.“

Rogner tat wie ihm gesagt wurde und fühlte als er über den Sand lief, wie sich der Sand fremdartig bewegte und pfeifende Geräusche machte.. als er sich umdrehte und den Eisenstab darin steckte, sah er wie der Riese im Sand wegsank. Skrymsli war bis den Knien im Sand und mit lautem Gebrüll wagte er noch einen Schritt aber er fiel, streckte seine Hände aus um seinen Fall zu bremsen aber seine Hände verschwanden im Sand als ob es Wasser wäre und er schlug mit dem Kopf gegen den eisernen Stab, so daß er ohnmächtig wurde. Noch bevor er aber wieder zum Bewusstsein wieder kam, erstickte er im Treibsand. Nachdem Loki mit Skrymsli abgerechnet hatte, fragte ihn Odin und die anderen Asen immer um Rat wenn es um Riesen ging und bald wurde wieder seine Schlauheit beansprucht, aber diesmal in einer viel ernsthafteren Angelegenheit als die Rettung eines Bauernsohnes: Asgard selbst war in Gefahr!
*** Weiter in: "Der Riesenbaumeister"***


© 2007 Lynagh
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Lynagh« (14. Oktober 2007, 15:20)