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Beiträge: 715

Registrierungsdatum: 25. April 2008

Wohnort: Gau Oberpfalz

Beruf: Fischwirt und Bürokaufmann

Hobbys: Germanische Geschichte, Edda, Runen, Met trinken, Messer und Bogenbau

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1

Samstag, 26. April 2008, 16:49

Theodor Körner's Gedichte aus Leyer und Schwert

Aufruf

Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen,
Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
Du sollst den Stahl in Feindes Herzen tauchen;
Frisch auf, mein Volk! – Die Flammenzeichen rauchen,
Die Saat ist reif – ihr Schnitter, zaudert nicht!
Das höchste Heil, das letzte, liegt im Schwerte!
Drück' dir den Speer ins treue Herz hinein! –
Der Freiheit eine Gasse! – Wasch' die Erde,
Dein deutsches Land, mit deinem Blute rein!

Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen;
Es ist ein Kreuzzug 's ist ein heil'ger Krieg!
Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen
Hat der Tyrann aus deiner Brust gerissen –
Errette sie mit deiner Freiheit Sieg!
Das Winseln deiner Greise ruft: »Erwache!«
Der Hütte Schutt verflucht die Räuberbrut,
Die Schande deiner Töchter schreit um Rache,
Der Meuchelmord der Söhne schreit nach Blut.

Zerbrich den Pflugschar, laß den Meißel fallen,
Die Leier still, den Webstuhl ruhig stehn!
Verlasse deine Höfe, deine Hallen!
Vor dessen Antlitz deine Fahnen wallen,
Er will sein Volk in Waffenrüstung sehn.
Denn einen großen Altar sollst du bauen
In seiner Freiheit ew'gem Morgenrot;
Mit deinem Schwert sollst du die Steine hauen,
Der Tempel gründe sich auf Heldentod!

Was weint ihr, Mädchen, warum klagt ihr, Weiber,
Für die der Herr die Schwerter nicht gestählt,
Wenn wir entzückt die jugendlichen Leiber
Hinwerfen in die Scharen eurer Räuber,
Daß euch des Kampfes kühne Wollust fehlt?
Ihr könnt ja froh zu Gottes Altar treten!
Für Wunden gab er zarte Sorgsamkeit,
Gab euch in euern herzlichen Gebeten
Den schönen, reinen Sieg der Frömmigkeit!

So betet, daß die alte Kraft erwache,
Daß wir dastehn, das alte Volk des Siegs!
Die Märtyrer der heil'gen deutschen Sache,
O, ruft sie an als Genien der Rache,
Als gute Engel des gerechten Kriegs!
Luise, schwebe segnend um den Gatten!
Geist unsers Ferdinands, voran dem Zug!
Und all' ihr deutschen, freien Heldenschatten,
Mit uns, mit uns und unsrer Fahnen Flug!

Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen!
Drauf, wack'res Volk! Drauf! ruft die Freiheit, drauf!
Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen.
Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen?
Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf!
Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke,
In deiner Vorzeit heil'gem Siegerglanz:
Vergiß die treuen Toten nicht und schmücke
Auch unsre Urne mit dem Eichenkranz!

:%%:

Theodor Körner (23.9.1791 - 26.8.1813)
geschrieben 1813
Was stört es eine alte Eiche - wenn sich eine wilde Sau dran scheuert

2

Sonntag, 4. Januar 2009, 14:24

Theodor Körner's Gedichte aus Leyer und Schwert

Zuneigung
Am 24. April 1813

Euch allen, die ihr noch mit Freundestreue
An den verweg'nen Zitherspieler denkt,
Und deren Bild, so oft ich es erneue,
Mir stillen Frieden in die Seele senkt:
Euch gilt dies Lied! ? O, daß es euch erfreue!
Zwar hat euch oft mein wildes Herz gekränkt,
Hat stürmisch manche Stunde euch verbittert,
Doch eure Treu' und Liebe nicht erschüttert.

So bleibt mir hold! ? Des Vaterlandes Fahnen,
Hoch flattern sie am deutschen Freiheitsport.
Es ruft die heil'ge Sprache unsrer Ahnen:
»Ihr Sänger, vor! und schützt das deutsche Wort!«
Das kühne Herz läßt sich nicht länger mahnen,
Der Sturm der Schlachten trägt es brausend fort;
Die Leier schweigt, die blanken Schwerter klingen.
Heraus, mein Schwert! magst auch dein Liedchen singen.

Laut tobt der Kampf! ? Lebt wohl, ihr treuen Seelen!
Euch bringt dies Blatt des Freundes Gruß zurück.
Es mag euch oft, recht oft von ihm erzählen,
Es trage sanft sein Bild vor euren Blick!
Und sollt' ich einst im Siegesheimzug fehlen:
Weint nicht um mich, beneidet mir mein Glück!
Denn was berauscht die Leier vorgesungen,
Das hat des Schwertes freie That errungen.


- Aus Theodor Körner's sämtliche Werke 1835 -



"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

3

Sonntag, 4. Januar 2009, 15:06

Andreas Hofers Tod 1809

Treu hingst du deinem alten Fürsten an,
Treu wolltest du dein altes Gut erfechten;
Der Freiheit ihren ew'gen Bund zu flechten,
Betratst du kühn die große Heldenbahn.

Und treu kam auch dein Volk zu dir heran,
Ob sie der Väter Glück erkämpfen möchten.
Ach! wer vermag's, mit Gottes Spruch zu rechten?
Der schöne Glaube war ein schöner Wahn.

Es fangen dich die Sklaven des Tyrannen;
Doch wie zum Siege blickst du himmelwärts,
Der Freiheit Weg geht durch des Todes Schmerz!

Und ruhig siehst du ihre Büchsen spannen:
Sie schlagen an, die Kugel trifft ins Herz,
Und deine freie Seele fliegt von dannen.


- Aus Theodor Körner's sämtliche Werke 1835 -


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Sonntag, 4. Januar 2009, 15:43

Die Eichen 1811

Abend wird's, des Tages Stimmen schweigen,
Röter strahlt der Sonne letztes Glüh'n;
Und hier sitz' ich unter euren Zweigen,
Und das Herz ist mir so voll, so kühn!
Alter Zeiten alte treue Zeugen,
Schmückt euch doch des Lebens frisches Grün,
Und der Vorwelt kräftige Gestalten
Sind uns noch in eurer Pracht enthalten.

Viel des Edlen hat die Zeit zertrümmert,
Viel des Schönen starb den frühen Tod,
Durch die reichen Blätterkränze schimmert
Seinen Abschied dort das Abendrot.
Doch um das Verhängnis unbekümmert,
Hat vergebens euch die Zeit bedroht,
Und es ruft mir aus der Zweige Wehen:
»Alles Große muß im Tod bestehen!«

Und ihr habt bestanden! ? Unter allen
Grünt ihr frisch und kühn mit starkem Mut.
Wohl kein Pilger wird vorüberwallen,
Der in euerm Schatten nicht geruht.
Und wenn herbstlich eure Blätter fallen:
Tot auch sind sie euch ein köstlich Gut,
Denn verwesend werden eure Kinder
Eurer nächsten Frühlingspracht Begründer.

Schönes Bild von alter deutscher Treue,
Wie sie bess're Zeiten angeschaut,
Wo in freudig kühner Todesweihe
Bürger ihre Staaten festgebaut!
Ach was hilft's, daß ich den Schmerz erneue?
Sind doch alle diesem Schmerz vertraut!
Deutsches Volk, du herrlichstes vor allen,
Deine Eichen stehn ? du bist gefallen!



- Aus Theodor Körner's sämtliche Werke 1835 -



"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Sonntag, 4. Januar 2009, 20:11

Vor Rauchs Büste der Königin Luise 1812

Du schläfst so sanft! ? Die stillen Züge hauchen
Noch deines Lebens schöne Träume wider;
Der Schlummer nur senkt seine Flügel nieder,
Und heil'ger Frieden schließt die klaren Augen.

So schlumm're fort, bis deines Volkes Brüder,
Wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen,
Mit Gott versöhnt die rost'gen Schwerter brauchen,
Das Leben opfernd für die höchsten Güter.

Tief führt der Herr durch Nacht und durch Verderben;
So sollen wir im Kampf das Heil erwerben,
Daß unsre Enkel freie Männer sterben.

Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache:
Dann ruft dein Volk, dann, deutsche Frau, erwache,
Ein guter Engel für die gute Sache!


- Aus Theodor Körner's sämtliche Werke 1835 -


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Dienstag, 6. Januar 2009, 20:38

Auf dem Schlachtfelde von Aspern 1812.

1. Schlachtfeld, wo der Todesengel würgte,
Wo der Deutsche seine Kraft verbürgte,
Heil'ger Boden, dich grüßt mein Gesang!
Frankreichs stolze Adler sahst du zittern,
Sahst des Wüt'richs Eisenkraft zersplittern,
Die sich frech die halbe Welt bezwang.
Euch, ihr Manen der gefall'nen Helden,
Deren Blick im Siegesdonner brach,
Ruf' ich in den Frühling eurer Welten
Meines Herzens ganzen Jubel nach.

2. Daß ich damals nicht bei euch gestanden!
Daß, wo Brüder Sieg und Freiheit fanden,
Ich, trotz Kraft und Jugend, doch gefehlt!
Glückliche, die ihr den Tag erfochten,
Ew'ge Lorbeern habt ihr euch geflochten,
Zum Triumph des Vaterlands erwählt.
Schwarz und traurig wie auf Grabestrümmern
Wälzt auf Deutschland sich des Schicksals Macht;
Doch begeisternd wie mit Sternesschimmern
Bricht der eine Tag durch unsre Nacht.

3. Sonnenhauch in düstern Nebeljahren,
Deine Strahlen laß uns treu bewahren
Als Vermächtnis einer stolzen Zeit!
Überall im großen Vaterlande,
Von der Ostsee bis zum Donaustrande,
Macht dein Name alle Herzen weit.
Aspern klingt's, und Karl klingt's siegestrunken,
Wo nur deutsch die Lippe lallen kann.
Nein, Germanien ist nicht gesunken,
Hat noch einen Tag und einen Mann.

4. Und solange deutsche Ströme sausen,
Und solange deutsche Lieder brausen,
Gelten diese Namen ihren Klang.
Was die Tage auch zerschmettert haben,
Karl und Aspern ist ins Herz gegraben,
Karl und Aspern donnert im Gesang.
Mag der Staub gefall'ner Helden modern,
Die dem großen Tode sich geweiht:
Ihres Ruhmes Flammenzüge lodern
In dem Tempel der Unsterblichkeit.

5. Aber nicht, wie sie die Nachwelt richte,
Nicht die ew'ge Stimme der Geschichte
Reißt der Mitwelt große Schuld entzwei.
Ihre Todesweihe lebt im Liede;
Doch umsonst such' ich die Pyramide,
Die der Denkstein ihrer Größe sei.
Auf dem Walplatz heiligten die Ahnen
Ihrer Eichen stolze Riesenpracht,
Und die Irmensäule der Germanen
Sprach von der geschlag'nen Römerschlacht.

6. In dem blut'gen Thal der Thermopylen,
Wo der Griechen freie Scharen fielen,
Grub's in Marmor ihrer Brüder Dank:
»Wandrer, sag's den kinderlosen Eltern,
Daß fürs Vaterland auf diesen Feldern
Spartas kühne Heldenjugend sank!«
Und Jahrtausende sind Staub geworden,
Jenes Marmors heil'ge Säule brach,
Doch in triumphierenden Akkorden
Riefen's die Jahrhunderte sich nach

7. Und erzählten trotz dem Sturmgetöse
Ihrer Zeit von der Heroengröße
Der Gefall'nen und von Spartas Dank.
Groß war Griechenland durch seine Helden,
Aber größer noch durch sein Vergelten,
Wenn der Bürger für die Freiheit sank.
Jenseits lohnt ein Gott mit ew'gen Strahlen,
Doch das Leben will auch seinen Glanz.
Nur mit Ird'schem kann die Erde zahlen,
Und der Ölzweig windet sich zum Kranz.

8. Drum soll es die Nachwelt laut erfahren,
Wie auch deutsche Bürger dankbar waren,
Wie wir der Gefall'nen That erkannt.
Daß ihr Tod uns Lebende ermutet,
Daß sie für Unwürd'ge nicht geblutet ?
Das beweise, deutsches Vaterland!
Deine Sänger laß in Liedern stürmen,
Und zum Steine füge kühn den Stein,
Und die Pyramide laß sich türmen,
Der gefall'nen Brüder wert zu sein!

9. Nur glaub' nie, du schmücktest ihre Krone,
Wenn du deine goldnen Pantheone
Über ihre Grabeshügel wölbst!
Stolzes Volk! ? denkst du mit Marmorhaufen
Deines Dankes Schuldbrief abzukaufen?
Deine Kuppeln ehren nur dich selbst.
Nur das Ew'ge kann das Ew'ge schmücken,
Erdenglanz welkt zur Vergessenheit.
Was die Zeiten brechen und erdrücken,
Ist gemein für die Unsterblichkeit.

10. Aber, Deutschland, um dich selbst zu ehren,
Nicht den eignen Tempel zu zerstören,
Den die angeerbte Kraft gebaut,
Zeig' dich wert der großen Todesweihe,
Dich, Germania, in alter Treue,
Männerstolze, kühne Heldenbraut!
Friedlich Volk, brich aus den kalten Schranken,
Warm und frei, wie dich die Vorwelt kennt!
Auf den Feldern, wo die Adler sanken,
Türme deines Ruhmes Monument!

11. Sieh umher bei fremden Nationen,
Wie sie dort ein mutig Werk belohnen,
Wie der Marmor in den Tempeln glänzt!
Jeder Sieg aus dunkler Wissenssphäre
Drängt sich in das Pantheon der Ehre,
Und der kühne Künstler steht bekränzt.
Aber gibt es einen Preis im Leben,
Wo hinan nicht dieser Kampf gereicht?
Gut und Blut für Volk und Freiheit geben ?
Nenn' die That, die sich der That vergleicht!

12. Drum, mein Volk, magst du den Aufruf hören!
Östreich! deine Toten sollst du ehren!
Wer zum deutschen Stamme sich bekennt,
Reiche stolz und freudig seine Gabe,
Und so baue sich auf ihrem Grabe
Ihrer Heldengröße Monument,
Daß es die Jahrhunderte sich sagen,
Wenn die Mitwelt in den Strudel sank:
»Diese Schlacht hat deutsches Volk geschlagen,
Dieser Stein ist deutschen Volkes Dank!«



- Aus Theodor Körner's sämtliche Werke 1835 -



"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

7

Samstag, 14. August 2010, 10:11

Männer und Buben (Das Volk steht auf, der Sturm bricht los)

Das Volk steht auf, der Sturm bricht los.
Wer legt noch die Hände feig in den Schoß?
Pfui über dich Buben hinter dem Ofen,
Unter den Schranzen und unter den Zofen!
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn wir die Schauer der Regennacht
Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht,
Kannst du freilich auf üppigen Pfühlen
Wollüstig träumend die Glieder fühlen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn uns der Trompeten rauher Klang
Wie Donner Gottes zum Herzen drang,
Magst du im Theater die Nase wetzen
Und dich an Trillern und Läufen ergötzen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn die Glut des Tags versengend drückt,
Und uns kaum ein Tropfen Wasser erquickt,
Kannst du Champagner springen lassen,
Kannst du bei brechenden Tafeln prassen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn wir vorm Drange der würgenden Schlacht
Zum Abschied ans ferne Liebchen gedacht,
Magst du zu deinen Mätressen laufen
Und dir mit Golde die Lust erkaufen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze saust,
Wenn der Tod uns in tausend Gestalten umbraust,
Kannst du am Spieltisch dein Septleva brechen
Und mit der Spadille die Könige stechen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Und schlägt unser Stündlein im Schlachtenrot,
Willkommen dann, sel'ger Soldatentod!
Du verkriechst dich in seidene Decken,
Winselnd vor der Vernichtung Schrecken.
Stirbst als ein ehrlos erbärmlicher Wicht.
Ein deutsches Mädel beweint dich nicht,
Ein deutsches Lied besingt dich nicht,
Und deutsche Becher klingen dir nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!


- Theodor Körner (23.9.1791 - 26.8.1813) -

geschrieben 1813



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Montag, 4. März 2013, 22:54

Theodor Körner

Deutsche Helden / Theodor Körner - 1813 - 2013 zum 200. Jahre seines Todes

Wir werden Dich immer in unseren Herzen bewahren!


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Zitat

Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!

(Theodor Körner 1791-1813)



:dr: :dr: :dr:
Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ PvH

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Montag, 26. August 2013, 20:44

Carl Theodor Körner

Zitat

BIOGRAFIE

Carl Theodor Körner (* 23. September 1791 in Dresden; † 26. August 1813 bei Gadebusch in Mecklenburg) war ein deutscher Dichter und Dramatiker. Während sein Theaterschaffen fast völlig in Vergessenheit fiel, sind viele seiner im Freiheitskampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft in Deutschland entstandenen Lieder noch vielfach bekannt. Leben Carl Theodor Körner wurde am 23. September 1791 („abends 3/4 auf 11 Uhr“) in Dresden geboren. Am 2. Oktober 1791 wurde er in seinem Elternhaus am Kohlmarkt in Dresden-Neustadt durch Hofprediger Raschig getauft. Körner war der Sohn des Oberappellationsgerichtsrats Christian Gottfried!


An den Heldensänger des Nordens

Zitat

Gedicht von (Karl) Theodor Körner


Aus dem Tiefsten meiner Seele
Biet’ ich dir den Gruß des Liedes;
Aus des Herzens tiefsten Tiefen
  Biet ich dir der Liebe Gruß.

Hab’ dich nimmer zwar gesehen,
Nie erblickt des Skalden Antlitz,
Der mit großen, heil’gen Worten
  Mir Begeistrung zugeweht.

Aber leicht wollt’ ich dich kennen
In dem weiten Kreis der Menge,
Diese Brust voll Kraft und Liebe,
  Diesen liedersüßen Mund,

Der so schön das Schöne webte,
Der so wild das Wilde faßte,
Der so kühn das Kühne löste
  Und die große Tat so groß.

Ach! in deines Liedes Tönen,
Wo die kühnen Heldenkinder
Kräftig mit dem Schicksal ringen,
  Stand mir neues Leben auf.

Hohe, mächtige Gestalten,
Wackre Degen, stolze Recken
Und der Asen tiefes Walten
  Ziehen durch des Skalden Lied.

Und es kommt mit Nordens Größe
Mit der deutschen Heldensage
Und mit alten, kühnen Taten
  Alte Liederkraft herauf.

Also hast du kühn begonnen
In der Zeiten Stolz und Lüge,
Also hast du schön vollendet,
  Edler Skalde, wackres Herz.

Seit solch Singen mich begeistert,
Zieht mich all der Seele Streben
Deiner starken Welt entgegen,
  Zu des Nordens lichtem Kreis,

Wo der Helden kühnstes Wagen
Auch den kühnsten Skalden weckte,
Daß er zu dem Götterkampfe
  Göttlich in die Saiten schlug.

Drum für diesen neuen Morgen,
Der in meiner Brust erwachte,
Für den Frühling meiner Träume,
  Wackrer Skalde, dank’ ich dir;

Biete dir aus tiefer Seele
Einmal noch den Dank des Liedes,
Biete aus des Herzens Tiefen
  Dir noch einmal meinen Gruß.
(Karl) Theodor Körner


Zitat

“Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten,
vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott.

Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,
dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.”

Carl Theodor Körner (Deutscher Dichter)


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Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ PvH

Sven

Fortgeschrittener

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Beiträge: 571

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Wohnort: Thüringen

Danksagungen: 79

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10

Dienstag, 27. August 2013, 10:56

Am Inhalt seiner Gedichte könnte man fast denken er lebt im Heute....... Wie sich die Geschichte doch immer und immer wieder wiederholt..

11

Dienstag, 27. August 2013, 11:25

Hallo Sven,
Am Inhalt seiner Gedichte könnte man fast denken er lebt im Heute....... Wie sich die Geschichte doch immer und immer wieder wiederholt..
die Antwort auf das scheinbare Phänomen findet sich gut in diese, Spruch wieder!

Zitat

"Wer aus der Geschichte nicht lernt, der ist dazu verdammt sie zu wiederholen"
Der Spruch "Wehret den Anfängen!" gilt auch für immer und ewig.

Mit freundlichen Grüßen :winken:

uebender

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