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Sonntag, 27. Februar 2011, 22:04

Die Auflösung Preußens am 25. Februar 1947

Preußenverbot - Geburtsstunde deutscher Probleme

Wappen Königreich Preußen

Wilhelm v. Gottberg:
[leftbox=auto;background-color:#fefdfb;]Am 25. Februar 1947 erließ der Alliierte Kontrollrat das berüchtigte Kontrollratsgesetz Nr. 46. Dessen Artikel 1 lautete: "Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst."

Um diesem schändlichen Willkürakt der Siegermächte eine gewisse Scheinlegitimation zu geben, wurde dem Dekret – es handelte sich um ein oktroyiertes Dekret, nicht um ein Gesetz – die dreiste Lüge vorangestellt, dass Preußen von jeher Träger des Militarismus und der Reaktion gewesen sei. Dies geschah vor 64 Jahren in Berlin. In den ehemals preußischen Städten Berlin und Potsdam erinnert heute nichts mehr an diese Schandtat.

Die Wahrheit über Preußen und seine Kriege sieht anders aus. Als sich Preußen nicht wie alle anderen europäischen Großmächte 1855 am Krimkrieg beteiligte, spottete die Londoner Tageszeitung „Times“, dass Preußen nur am Konferenztisch, nicht aber auf dem Schlachtfeld zu finden sei. 1947 schwiegen die „Times“ und die politische Klasse in England beim Erlass des hier in Rede stehenden Kontrollratdekretes. Man wusste dort genau, dass zwischen 1701 und 1933 Frankreich mit 28 Prozent, England mit 23 Prozent, Russland mit 21 Prozent, Preußen und Deutschland aber nur mit acht Prozent an den Kriegen der europäischen Großmächte beteiligt waren.

Die Nachkriegspolitik der Altbundesrepublik und des Deutschlands von 1990 basiert auf der Hinnahme der plumpen Geschichtsklitterung des Dekretes Nr. 46. Eine Lüge zieht die andere Lüge nach sich. Das Verbot Preußens war nur der letzte Akt einer moralischen Enthemmung, die bei den Siegermächten im Bezug auf die Behandlung des niedergeworfenen Deutschlands in den letzten drei Monaten vor Kriegsende und eine längere Zeit nach Kriegsende offen zu Tage trat. Die Sowjetunion und Stalin blieben hierbei unbeachtet, weil man von diesem Kriegsgegner Deutschlands nichts Gutes erwarten konnte.

Von den preußischen Kernprovinzen Ostpreußen, Danzig, Hinterpommern, Ostbrandenburg und Schlesien „befreite“ man Deutschland. Dieses unzweifelhaft alte deutsche Land wurde annektiert und von den Nachbarn im Osten vereinnahmt. Damit dieser Prozess unumkehrbar wurde, vertrieb man die angestammte Bevölkerung unter Inkaufnahme von 2,3 Millionen Vertreibungsopfern. In dieser Dimension war das einmalig in der bisherigen Menschheitsgeschichte. Als Schlusspunkt dann unter Mitwirkung Frankreichs der Kontrollratsbeschluss. Damit sollte Preußen für Zeit und Ewigkeit stigmatisiert und aus der deutschen Geschichte getilgt werden.

Die deutsche Leitkultur beruht im Wesentlichen auf zwei Traditionslinien – der katholisch-rheinisch süddeutschen Linie und der nord-ostdeutschen protestantischen Linie. Mit der Tilgung der östlichen Traditionslinie nach dem Zweiten Weltkrieg begann ein bisher nicht gestoppter Geschichts-, Traditions- und Werteverlust im deutschen Volk. Werte wurden aus dem kollektiven Bewusstsein der Deutschen getilgt, die einst Preußen zum modernsten Staat des europäischen Kulturkreises machten. Stattdessen bot man den Deutschen einen blutleeren Verfassungspatriotismus und die multikulturelle Gesellschaft. Weit haben wir es damit gebracht, angesichts der Probleme in Deutschland.

Quelle: Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 08 / 26.02.2011 >>[/leftbox]

Gesetz Nr. 46 des Alliierten Kontrollrates vom 25. Februar 1947

Der Staat Preußen, der seit jeher Träger des Militarismus und der Reaktion in Deutschland gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen aufgehört. Geleitet von dem Interesse an der Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit der Völker und erfüllt von dem Wunsche, die weitere Wiederherstellung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer Grundlage zu sichern, erläßt der Kontrollrat das folgende Gesetz:
Artikel I
Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst.

Artikel II
Die Gebiete, die ein Teil des Staates Preußen waren und die gegenwärtig der Oberhoheit des Kontrollrats unterstehen, sollen die Rechtsstellung von Ländern erhalten oder Ländern einverleibt werden.
Die Bestimmungen dieses Artikels unterliegen jeder Abänderung und anderen Anordnungen, welche die Alliierte Kontrollbehörde verfügen oder die zukünftige Verfassung Deutschlands festsetzen sollte.


Artikel III
Staats- und Verwaltungsfunktionen sowie Vermögen und Verbindlichkeiten des früheren Staates Preußen sollen auf die beteiligten Länder übertragen werden, vorbehaltlich etwaiger Abkommen, die sich als notwendig herausstellen sollten und von der Alliierten Kontrollbehörde getroffen werden.

Artikel IV
Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Unterzeichnung in Kraft.

Ausgefertigt in Berlin, den 25. Februar 1947.

(Die in den drei offiziellen Sprachen abgefaßten Originaltexte dieses Gesetzes sind von P. Koenig, General der Armee, V. Sokolowsky, Marschall der Sowjetunion, Lucius D. Clay, Generalleutnant, und B. H. Robertson, Generalleutnant, unterzeichnet.)
Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland, Berlin, Nr. 14 vom 31. März 1947, S. 262. | Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1947 S. 89f. | Verordnungsblatt für Groß-Berlin 1947 S. 68
Quelle: www.verfassungen.de


  • Verfassungsurkunde für den preußischen Staat ("Oktroyierte Verfassung") Potsdam, den 5. Dezember 1848
    www.documentarchiv.de
    PDF-Dokument >>
  • Verfassungsurkunde für den Preußischen Staat ("Revidierte Verfassung") Charlottenburg, den 31. Januar 1850
    www.documentarchiv.de
    PDF-Dokument: >>
  • Verfassung des Freistaats Preußen (verkündet am 30. Dezember 1920) Berlin, den 30. November 1920
    www.documentarchiv.de

Unter dem Eindruck der bevorstehenden Zwangsauflösung Preußens durch die Siegermächte, verfasste Generaloberst von Mackensen am 13. März 1947 aus alliierter Kriegsgefangenschaft folgendes Gedicht:
"Mögt ihr den preußischen Staat zerschlagen,
Preußen wird hoch aus den Trümmern ragen.
Schon einer wollte uns Preußen stehlen,
doch Preußen lebt zu tief in den Seelen.
Preußen ist weder Volkstum noch Rasse,
Preußen ist Haltung und niemals Masse.
Preußen ist Pflicht nach Imanuel Kant,
Preußen ist Treue zu Volk und Land.
Diene der Pflicht bis in den Tod
und greif zu den Waffen erst in der Not."




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Montag, 28. Februar 2011, 09:25

Als bekennender Preuße erlaube ich mir das "Preußenlied" einzustellen. Zum Gedenken an die Tugenden, die dereinst Preußens Gloria repräsentierten: Mut, Treue, Pflichtbewußtsein und Unbeugsamkeit!

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Montag, 28. Februar 2011, 17:45

Nun das was die erste Übung wie man einen Staat, hier noch Königreich, auflösen kann. Bald folgen all die sogenannten Demokratien der EU....
Das alte Königsberg mit seinen Prachtbauten existiert nicht mehr aber dieses Schicksal erwartet bald alle alten historischen Städte denn in Brüssel sind sie damit beschäftigt ein Gesetz zu verabschieden wegen "Energiebesparung" alle alte Bausubstanz zu demolieren. Wozu das führen kann, kann man sich leicht vorstellen. Bald werden auch die steinernen Zeugen unserer Geschichte beseitigt damit keiner auf schlechte Ideen kommt. Ein Volk ohne Geschichte ist dann kein Volk mehr und überall werden nur betonen Kubusse (und Moscheen) gebaut, jede Stadt auswechselbar und ohne jegliche Persönlichkleit....
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Dienstag, 1. März 2011, 07:31

Dies ist jetzt eine Frage, hat nicht die damalige Reichsregierung der dreißiger Jahre Preußen als Staat auch aufgelöst und sozusagen ins Reich eingegliedert?

Ich meine so etwas ungefähr vor 10 Jahren gelesen zu haben. Es war ein Mann dessen Familie eine ureingessene war. Dessen Familie war auch seit ewigen Zeiten im Diplomatischem Dienst.

Wer von euch weiß näheres? Ich finde es mit Sicherheit nicht so schnell, wo es damals stand.


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Dienstag, 1. März 2011, 10:51

Das glaube ich nicht Thuathasson. Königreich Preußen, wie auch Königreich Bayern und andere Fürstentüme blieben als Entität formal existieren, bloß hatten sie nicht mehr ihre Könige und Fürsten als Oberhaupt weil Deutschland Republik geworden ist. Die alte Gliederung wurde gehandhabt, sehe dir eine alte Karte an.
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Dienstag, 1. März 2011, 12:17

Ich glaube schon, es war Reichskanzler A.H., dessen Regierung.

Na, vielleicht findet sich ja noch ein Hinweis.


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Dienstag, 1. März 2011, 14:46

Lieber Thuathasonn,

vermutlich beziehst du dich auf den 21. März 1933, als Generalfeldmarschall v. Hindenburg in der Garnisonskirche Potsdam (Grab Friedrichs II.) symbolisch -in einem feierlichen Akt- Preußen an das neue Deutschland -an Reichskanzler Adolf Hitler- "übergibt".

Reichspräsident von Hindenburg anläßlich der Eröffnung des Reichstages der nationalen Erhebung:[leftbox=auto;background-color: transparent;] "Durch meine Verordnung vom 1. Februar dieses Jahres löste ich den Reichstag auf, damit das deutsche Volk selbst zu der von mir neugebildeten Regierung des nationalen Zusammenschlusses Stellung nehmen könne. In der Reichstagswahl vom 5. März hat unser Volk sich mit einer klaren Mehrheit hinter diese durch mein Vertrauen berufene Regierung gestellt und ihr hierdurch die verfassungsmäßige Grundlage für ihre Arbeit gegeben.

Schwer und mannigfaltig sind die Aufgaben, die Sie, Herr Reichskanzler, und Sie, meine Herren Reichsminister, vor sich sehen. Auf innen- und außenpolitischen Gebieten, in der eigenen Volkswirtschaft wie in der Welt sind schwere Fragen zu lösen und bedeutsame Entschließungen zu fassen. Ich weiß, daß Kanzler und Regierung mit festem Willen an die Lösung dieser Aufgaben herangehen; und ich hoffe von Ihnen, den Mitgliedern des neugebildeten Reichstags, daß Sie in der klaren Erkenntnis der Lage und ihrer Notwendigkeiten sich hinter die Regierung stellen und auch Ihrerseits alles tun werden, um diese in ihrem Werk zu unterstützen.

Der Ort, an dem wir uns heute versammelt haben, mahnt uns zum Rückblick auf das alte Preußen, das in Gottesfurcht durch pflichttreue Arbeit, nie verzagenden Mut und hingebende Vaterlandsliebe groß geworden ist und auf dieser Grundlage die deutschen Stämme geeint hat. Möge der alte Geist dieser Ruhmesstätte auch das heutige Geschlecht beseelen, möge er uns frei machen von Eigensucht und Parteizank und uns in nationaler Selbstbesinnung und seelischer Erneuerung zusammenführen zum Segen eines in sich geeinten, freien, stolzen Deutschlands!

Infolge der kommunistischen Brandstiftung im Reichstagsgebäude fand die Eröffnung des neuen Reichstags in der Garnisonkirche zu Potsdam statt, wo sich die Ruhestätte Friedrichs des Großen

Mit diesem Wunsche begrüße ich den Reichstag zu Beginn seiner neuen Wahlperiode und erteile nunmehr dem Herrn Reichskanzler das Wort."

Quelle: >>[/leftbox]

Durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. Januar 1934 wurde Preußen damit, wie andere Länder auch, in das Deutsche Reich eingegliedert. Adolf Hitler wurde Reichsstatthalter für Preußen und Hermann Göring preußischer Ministerpräsident.


Bild: Österreichische Nationalbibliothek

Die Volksabstimmung und die Reichstagswahl vom 12. November 1933 haben bewiesen, daß das deutsche Volk über alle innenpolitischen Grenzen und Gegensätze hinweg zu einer unlöslichen Einheit verschmolzen ist.

Der Reichstag hat daher einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das mit einmütiger Zustimmung des Reichsrats hiermit verkündet wird, nachdem festgestellt ist, daß die Erfordernisse verfassungsändernder Gesetzgebung erfüllt sind:

Artikel 1. Die Volksvertretungen der Länder werden aufgehoben.

Artikel 2. (1) Die Hoheitsrechte der Länder gehen auf das Reich über.

(2) Die Landesregierungen unterstehen der Reichsregierung.

Artikel 3. Die Reichsstatthalter unterstehen der Dienstaufsicht des Reichsministers des Innern.

Artikel 4. Die Reichsregierung kann neues Verfassungsrecht setzen.

Artikel 5. Der Reichsminister des Innern erläßt die zur Durchführung des Gesetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften.

siehe hierzu die Verordnungen über den Neuaufbau des Reichs vom 2. Februar 1934 (RGBl. I. S. 81), vom 27. November 1934 (RGBl. I. S. 1190), vom 28. November 1938 (RGBl. I. S. 1675) und vom 28. September 1939 (RGBl. I. S. 2041, samt Durchführungsverordnung vom 5. Febr. 1940 (RGBl. I. S. 292)), die Verordnung über die deutsche Staatsangehörigkeit vom 5. Februar 1934 (RGBl. I. S. 85) sowie die Verordnungen zur Vereinheitlichung und Verbilligung der Verwaltung vom 19. Juli 1934 (RGBl. I. S. 719).

Artikel 6. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.

in Kraft getreten am 30. Januar 1934.

Durch Erlaß vom 17. März 1938 (RGBl. I. S. 255) wurde das Gesetz im Land Österreich eingeführt.

Berlin, den 30. Januar 1934.

Der Reichspräsident
von Hindenburg

Der Reichskanzler
Adolf Hitler

Der Reichsminister des Innern
Frick
www.verfassungen.de


Flagge Preußens 1933–1935
Bild: >>
[leftbox=auto;background-color: transparent;]Hinweis zur Verwendbarkeit dieses Bildes
Dieses Bild zeigt ein (oder ähnelt einem) Symbol, das von nationalsozialistischen oder anderen in der Bundesrepublik Deutschland wegen Verfassungswidrigkeit verbotenen Organisationen verwendet wurde. Die Verwendung dieser Symbole in der Öffentlichkeit ist in der Bundesrepublik Deutschland verboten (§ 86a StGB). Ebenfalls strafbar ist die Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen (§ 86 StGB). Die Strafbarkeit ist ausgeschlossen, wenn die Verwendung oder Verbreitung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient (§ 86 Abs. 3 StGB).

Für Österreich gilt der § 3 des Verbotsgesetzes. In anderen Ländern können ähnliche Regelungen bestehen. Die Rechtslage in Südtirol, Luxemburg, Liechtenstein, den deutschsprachigen Gemeinschaften Belgiens und anderen deutschsprachigen Gebieten kann davon abweichen.
[/leftbox]

Weitere Informationen zu diesem Thema sind stets willkommen.

M.k.G., U-34

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Dienstag, 1. März 2011, 15:56

In der Tat könnte es das gewesen sein. Richtiger, dies muß es gewesen sein, denn dieser Satz unten, beschreibt ja genau den Sachverhalt.

Zitat

Durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. Januar 1934 wurde Preußen damit, wie andere Länder auch, in das Deutsche Reich eingegliedert. Adolf Hitler wurde Reichsstatthalter für Preußen und Hermann Göring preußischer Ministerpräsident.

Vielen dank U-34 :Liebe:


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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Thuathasonn« (1. März 2011, 16:04)


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Mittwoch, 2. März 2011, 00:02

Generalfeldmarschall v. Hindenburgs Ansprache am 21. März 1933

Forenberg.deVideo  YouTube


Wer sich für die Geschichte der Garnisionskirche interessiert, diese ist ausführlich und mit zahlreichen historischen Bildern auf der Seite Stiftung Preußisches Kulturerbe nachzulesen. >>
[leftbox=300px;background-color: transparent;]
Bild: Carl Hasenpflug-Die Garnisonkirche zu Potsdam, 1827[/leftbox] Ein kurzer Abriß:

* 1720 bis 1722 Bau der ersten Potsdamer Garnisonkirche als quadratischer Fachwerkbau
* 1730 wurde der der Abbau und Abriss von Turm und Kirchenschiff notwendig, da sich durch den sumpfigen Boden Setzrisse gebildet hatten.
* 1731: Beginn der Bauarbeiten
* Am 17. August 1732 die feierliche Einweihung
* 1735: Fertigstellung des Turmes. Inschrift über dem Hauptportal:
"Friedrich Wilhelm, König in Preußen, hat diesen Thurm nebst der Garnison-Kirche zur Ehre Gottes erbauen lassen". Anno 1735.
* 1737 ließ Friedrich Wilhelm I. eine Gruft in der Garnisonkirche anlegen, in der bis 1830 14 Generalfeldmarschälle und 50 Generale ihre letzte Ruhestätte fanden. Unter ihnen enge Vertraute Friedrichs II. und Heerführer der antinapoleonischen Kriege:
Reichsgraf Alexander Hermann v. Wartensleben (1734), Dubislav Gneomar v. Natzmer (1739), Hans Heinrich v. Katte (1741), Adrian Bernhard Graf von Borcke (1741), Caspar Otto von Graf Glasenapp (1747), Samuel v. Schmettau (1751), Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke (1754), Jakob v. Keith (1758) und Christoph Wilhelm v. Kalckstein (1759), Johann Jobst Heinrich Wilhelm von Buddenbrock, Gouverneur des Kadettenkorps (1781), Friedrich Adolf Graf von Kalckreuth (1818), Friedrich Heinrich Ferdinand Emil Graf Kleist von Nollendorf (1823). Quelle >>
  • 8. Mai 1747: Johann Sebastian Bach spielt bei seinem Besuch in Potsdam auf der Orgel
  • Ab 1797 spielte das Glockenspiel auf Wunsch von Königin Luise (Ehefrau von Friedrich Wilhelm III.) zu jeder vollen Stunde die geistliche Melodie "Lobe den Herrn" und zu jeder halben Stunde die weltliche Melodie "Üb’ immer Treu’ und Redlichkeit". >>
  • Am 3. August 1809 Amtseinführung des ersten frei gewählten Potsdamer Magistrats
  • Nach den preußischen Befreiungskriegen 1816, Umgestaltung des Innenraums (u.a. Gedenktafeln für die gefallenen Soldaten)
  • 1856: Einbau einer zehneckigen Taufkapelle (bekannt als Heilig-Kreuz-Kapelle) in den südlichen Vorraum und Renovierungsarbeiten im Kirchenschiff
  • 1880: Instandsetzung des Turmes
  • 1898: Umbau des Kircheninneren (modernisierung der Wagnerschen Orgel)
  • 1910: Stiftung eines prächtigen neuen Altartisches durch den Kaiser
  • 21. März 1933: Eröffnung des Reichstages
  • Am 21. Mai 1939 wurde feierlich ein neues Geläut eingeweiht.
  • März 1943: Die Särge Friedrichs des Großen und seines Vaters, Friedrich Wilhelms I., wurden in Sicherheit gebracht und bis 1991 in der evangelischen Kapelle der Burg Hohenzollern-Hechingen aufbewahrt.
  • 14. April 1945: Bombenangriff auf Potsdam; die Kirche war eine Ruine, nur die Umfassungsmauern des Kirchenschiffs und der Turmstumpf blieben
  • 25. Juli 1949: Umbenennung der Kirche in Heilig-Kreuz-Kirche
  • Beginn der Herrichtung der Kirche in den 60er Jahren
  • 1966: Baustopp für sämtliche Arbeiten an der Kirche
  • 1968: Die Garnisionskirche sollte auf Geheiß von Walter Ulbricht, der auch als "Preußenhasser" bekannt war, beseitigt werden. Dazu bedurfte es im Ganzen 15 Sprengungen, beginnend am 14. Mai 1968 bis zum 14. August 1968.
    Als spektakulärste wird die 12. der Sprengung am 19. Juni 1968 bezeichnet, als der Turm gesprengt werden sollte. Dieser weigerte sich ganz in preußischer Manier und gab nur teilweise nach, so daß in einem weiteren Versuch am 23. Juni 1968 schließlich der noch verbliebene standhafte Teil des Turmes zu Fall gebracht wurde.
    Forenberg.deVideo  YouTube

  • 1984 wurde die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e.V. (TPG) in Iserlohn von Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 271 gegründet um das am 14. April 1945 zerstörte Potsdamer Glockenspiel neu zu schaffen sowie geistig und finanziell zum "Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche" und anderer historischer Bauten in Potsdam beizutragen. >>
  • 1987 ließ die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e.V. (TPG) das Glockenspiel für den Kirchturm neu gießen. Die aus Spenden von Privatpersonen und militärischen Verbänden finanzierten 40 Glocken, erhielten deren Namen und einige auch die der verlorenen Ostgebiete wie Ostpreußen (Königsberg), Schlesien (Breslau), Pommern (Stettin) und Westpreußen.
  • 1990 verurteilte die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung die Sprengung der Garnisonkirche aufgrund des Beschlußes der Stadtverordnetenversammlung von 1968, als politisch motivierte Tat und Akt kultureller Barbarei.
  • 14. April 1991: Übergabe des Glockenspiels an Potsdam, welches in einer Stahlkonstruktion hängend aufgestellt wurde.
  • 14. April 2005: Grundsteinlegung für den Wiederaufbau
  • Die Einweihungsfeier der wiederaufgebauten Garnisionskirche soll am 31. Oktober 2017 stattfinden.

"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
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