Man kann die Edda keinesfalls mit der Bibel vergleichen, denn wenn man das erst mal anfängt, dann ist es mit der Glaubensfreiheit an die Götter dahin, und wir können gleich den heidnischen Glauben unserer Vorfahren an die Kirche für immer und ewig verraten und einstampfen.
Die Edda ist aus christlichen Blickwinkel verfaßt worden. Es ist also nicht alles so heidnisch, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Im Grunde genommen ist die Edda, was viele Heiden allerdings nicht so gerne hören, ein Lehrbuch für die Barden die sich des STabreimes bedienten. Allerdings für uns heute ist sie eines der wertvollsten Überlieferungen, gibt sie auch ein kleinwenig Einblick in die Glaubenswelt der Isländer. Ich sage mit Bedacht "Isländer", denn dort wurde sie geschrieben. Wobei man durchaus davon ausgehen kann, das die Götter bzw. viele von ihnen auch fest im Glauben der Festlandgermanen des NOrdens verankert waren.
Aber die Edda ist kein Glaubensbuch wie die Bibel!!!
In Deutschland gibt es viele Asatru-Vereine. Wobei auch jene kritisch zu betrachten sind, wenn man Asatru mit dem germanischen Glauben gleich setzen möchte. Asatru ist eine rein isländische Religion. Das vergessen viele Heiden in Deutschland immer wieder.
Der angebrachte Link gehört einem Verein, der den germanischen Glauben sehr stark dogmatisiert und ihm m.M. nach christliche Züge verleiht. Er ist nicht unbedingt zu empfehlen für Heiden, die ihren Glauben frei ausleben möchten. Der Verein ist auch keine Bruderschaft.
Und mir sind auch keine heidnischen Bruderschaften bekannt. Vermutlich gibt es deshalb keine Seiten im WWW.
Heidentum braucht man auch nicht an dem Symbol der Swastika fest machen. Zu Glaubenszwecken ist die Swastika nicht verboten. Auch in Deutschland nicht. Allerdings außerhalb des Glaubens wird die Swastika strafrechtlich geahndet. Und mal ehrlich, sie hat außerhalb des Glaubens auch nichts zu suchen. ...sag ich jetzt mal als Heidin.
Angriffe auf das Heidentum gehören leider zur Normalität in Deutschland. Aber auch die Heiden unter sich sind leider ein in sich verstrittener Haufen. Aber das scheint den Deutschen im Blute zu liegen. Damit muß sich Heide eben abfinden und versuchen das Alte zu bewahren und weiter zu geben. Aber das Heidentum wird überleben, auch diese Zeiten, schließlich hat es schon über 2000 Jahre Christentum überlebt.
Religionsfreiheit in Deutschland gibt es eigentlich nicht, denn nach wie vor ist das Heidentum als Religion nicht anerkannt. Ich persönlich finde es gut, denn wird ein Glaube zur Religion erklärt, zieht der Dogmatismus bei allen Heiden ein. Und ich persönlich lehne das ab. Schon deshalb weil wir sehr vielfältige Ausrichtungen haben und damit unsere Individualität erhalten bleibt. Was bei einer Religion vom Staate anerkannt vermutlich dann nicht mehr möglich ist.
Ich hoffe, ich konnte ein klein wenig zur Aufklärung beitragen, was REligions-Glaubenfreiheit, Edda, Bibel, Swastika und vermeintliche Bruderschaften angeht.