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U-179

Kaleu

  • »U-179« ist der Autor dieses Themas

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Dienstag, 19. Februar 2008, 19:35

Kalenderblatt vom 19. Februar

1951:
In verschiedenen Teilen Bayerns sind die Bauern aus Unzufriedenheit über den momentanen Milchpreis dazu übergegangen, Milch direkt an den Verbraucher zu verkaufen oder sie zu Landbutter zu verarbeiten. Das BRD-Wirtschaftsministerium hat eine Erhöhung des Milchpreises bis jetzt abgelehnt.

300 Funktionäre aus DDR-Schwerpunktbetrieben beraten auf der zweiten Agitationskonferenz der SED über die Entfaltung einer Volksbewegung gegen die Remilitarisierung der BRD, den Abschluß eines Friedensvertrag für Deutschland und die Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates.

1952:
Die französische Nationalversammlung stimmt nach neuntägiger Beratung mit 327 gegen 287 Stimmen für die Errichtung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Ministerpräsident Edgar Faure hatte mit dieser Abstimmung die Vertrauensfrage verknüpft. Das Wahlergebnis ist nach zähen Verhandlungen zustande gekommen, da sich die Sozialisten gegen eine Beteiligung der BRD an der EVG aussprechen.

1953:
In der DDR werden mehrere Mitglieder der evangelischen Studentengemeinden aufgrund eines Gesetzes verhaftet, das DDR-Bürgern jeden Kontakt mit Angehörigen anderer Staaten verbietet. Die Festnahmen sind Teil einer verschärften Kampagne gegen die evangelische Kirche.

Der Vorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) ruft die Arbeiter in den Privatbetrieben der DDR auf, darauf zu achten, das die Privatunternehmer ihre Verpflichtungen gegenüber dem Staat und den so genannten volkseigenen Betrieben erfüllten.

Vertreter der BRD und der DDR vereinbaren für das Jahr 1953 im Interzonenhandel gegenseitige Warenlieferungen im Wert von 408 Mio. Verrechnungseinheiten.

1955:
DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl fordert auf einer Großkundgebung in Berlin (Ost) die BRD-Regierung auf, gemeinsam mit der DDR von den vier Großmächten die Aufnahme von Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands aufzunehmen.

1957:
Die BRD-Rechtsanwaltskammer und der Deutsche Anwaltsverein fordern in einem Gesetzesvorschlag die Einführung einer Pflichtversicherung für freie Berufe, die vom Staat Zuschüsse erhalten soll.

Der Naturschutzverein Neandertal ruft zu finanzieller Hilfe für die freilebenden Wisente im Neandertal bei Düsseldorf auf, für deren Erhaltung etwa 5000 DM für zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich seien. Drei der sechs Wisente sind an Parasitenbefall eingegangen.

1960:
In der BRD wird eine Gagen-Höchstbegrenzung von 100 000 DM für Filmschauspieler eingeführt.

Die Mitglieder der drei westlichen Militärmissionen in Potsdam weisen neue Pässe zurück, in denen die Staatsbezeichnung »Deutsche Demokratische Republik« enthalten ist. Die Ausweise die zu Reisen nach Berlin (West) und durch die DDR berechtigen, trugen bisher den Vermerk »Sowjetische Besatzungszone«.

1962:
Der Zirkus Busch, der in Deggendorf (Bayern) Winterquartier bezogen hat, gibt bekannt, daß er mit dem Zirkus Hagenbeck fusioniert.

1963:
Trotz scharfer Proteste der BRD-Regierung und des Berliner Senats teilen die drei westalliierten Botschaften mit, daß die drei Berlin (West) anfliegenden Fluggesellschaften ab 1. April die Flugpreise im Berlin-Verkehr erhöhen.

Im Bonner Auswärtigen Amt werden dem italienischen Botschafter fünf seit 1944 verschollene Gemälde übergeben. Die Bilder, die den Uffizien und dem Palazzo Pitti in Florenz gehören, haben einen Wert von acht Millionen DM. Die Münchener Kriminalpolizei fand sie in dem Schrank eines ehemaligen Soldaten der deutschen Wehrmacht.

1964:
Die BRD stellt die gesamte Wirtschaftshilfe für Ceylon (heute Sri Lanka) ein, da das Land die Errichtung eines DDR-Generalkonsulats zuläßt.

1965:
Der Schweizer-Bundesrat in Bern beschließt die Begrenzung und Verringerung der Zahl ausländischer Arbeitskräfte in der Schweiz.

Eröffnung eines Generalkonsulats der DDR in Tansania; die DDR unterhält damit 9 Generalkonsulate in asiatischen und afrikanischen Staaten. 12 Botschaften in sozialistischen Staaten einschließlich Kuba, eine Gesandtschaft in Jugoslawien, 13 Handelsvertretungen mit teilweise konsularischen Befugnissen in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie in Finnland und 12 Filialen der Kammer für Außenhandel in Nato- Staaten sowie in Schweden.

1966:
In Gelsenkirchen demonstrieren mehrere tausend Menschen gegen die geplante Stillegung der Zeche »Graf Bismarck« am 30. September dieses Jahres. 40 000 Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt von dem Vorhaben betroffen.

1967:
Das SED-Organ »Neues Deutschland« gibt das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 2000 Werktätigen nach ihrem Freizeitverhalten bekannt. 68% der Befragten geben als liebste Beschäftigung Fernsehen an, 50,4% Spaziergänge, 49,5% nennen Hausarbeit, 47% lesen am liebsten Zeitungen. Nur 8,9% treiben gerne Sport.

1968:
Die britische Firma »Distillers Company (Biochemicals) Ltd.«, die das Medikament »Contergan« in Großbritannien in Lizenz der westdeutschen Firma Chemie Grünenthal unter einem anderen Namen vertrieben hat, entschädigt bei einem gerichtlichen Vergleich in London über 60 mißgebildete Kinder mit durchschnittlich 40% der vollen Schadensersatzansprüche.

1969:
Der »Lange Eugen«, das neue Bonner Abgeordnetenhochhaus, wird bezugsfertig.

1971:
In Wien scheitern Verhandlungen der Sozialistischen Partei, der Volks- und der Freiheitlichen Partei zur Reform des österreichischen Bundesheeres an unterschiedlichen Auffassungen über die geplante Bereitschaftstruppe von 15 000 längerdienenden Soldaten.

Das Präsidium der SPD wirft dem Vorsitzenden Willy Brandt vor, gegenüber radikalen Kräften innerhalb der Partei zu nachsichtig zu sein.

In der BRD billigt der Bundesrat das »Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm«.

1973:
Anläßlich des 500. Geburtstages des Astronomen, Mediziners und Juristen Nikolaus Kopernikus (* 19. 2. 1473 Thorn, † 24. 5. 1543 Frauenburg) wird eine seit dem 17. Jahrhundert geführte Gelehrtenfehde beigelegt. Strittiger Punkt unter deutschen und polnischen Wissenschaftlern war die Nationalität von Kopernikus.

1975:
SPÖ und FPÖ lehnen im Parlament in Wien den von der ÖVP wegen »Budgetverschleierung« eingebrachten Mißtrauensantrag gegen Finanzminister Hannes Androsch (SPÖ) ab.

Die Polizei räumt den zwei Tage zuvor von Kernkraftgegnern besetzten Bauplatz für den Neubau eines Atomkraftwerks bei Wyhl am Oberrhein.

1976:
Der BRD-Bundestag in Bonn billigt die mit Polen geschlossenen Verträge. Auch 15 Abgeordnete der oppositionellen CDU geben den Vereinbarungen ihre Zustimmung.

Die BRD-Regierung erkennt die kommunistisch orientierte MPLA-Regierung Angolas offiziell an.

1977:
In Itzehoe demonstrieren rund 15 000 Menschen größtenteils friedlich gegen das im Bau befindliche Kernkraftwerk Brokdorf.

1979:
Der westdeutsche Bundespräsident Walter Scheel stattet Österreich einen „Staatsbesuch“ ab. Bei der bis zum 23. Februar dauernden Visite wird vor allem das gutnachbarliche Verhältnis zwischen den beiden Staaten betont.

1980:
Ein neuer »Duden« wird im Buchhandel angeboten.

1981:
Die Landesregierung in Schleswig-Holstein erteilt die zweite Teilerrichtungsgenehmigung für das Kernkraftwerk Brokdorf.

1982:
Herbert Wehner, Vorsitzender der SPD-BRD-Bundestagsfraktion, reist ohne Regierungsauftrag nach Polen. Der Besuch wird von der Opposition heftig kritisiert.

1984:
Griechenlands Kulturministerin Melina Mercouri demonstriert während ihres Berlin-Besuchs vor dem Gefängnis in Moabit für die Entlassung ihres Landsmannes Minas Kontos aus der Abschiebehaft.

Im jugoslawischen Sarajewo gehen die XIV. Olympischen Winterspiele zu Ende. Erfolgreichste Mannschaft ist die der DDR mit neun Gold-, neun Silber- und sechs Bronzemedaillen.

1986:
Auf Einladung der SPD-BRD-Bundestagsfraktion kommt der Präsident der DDR-Volkskammer, Horst Sindermann, für vier Tage nach Bonn.

1987:
Als Folge der internationalen Stahlkrise kündigt die Thyssen Stahl AG die Schließung ihres Werkes in Hattingen an.

Der als »Mauerläufer« bekanntgewordene 69 Jahre alte Amerikaner John Ruwenigs wird in Berlin (Ost) zu 18 Monaten Freiheitsstrafe mit Bewährung verurteilt und soll nach Westberlin abgeschoben werden. Er hatte anläßlich des 25. Jahrestages des Mauerbaus am 13. August 1986 in mehreren spektakulären Aktionen auf dieses Jubiläum aufmerksam gemacht.
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren" Bertolt Brecht

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