Die Melodie klingt, wie eine Ballade klingen muss. Melancholisch, schmalzig. Zu Beginn des Duetts eine starke Frauenstimme, begleitet von einer Akustikgitarre. Sie singt vom Mädel mit der schwarzweißroten Fahne. Die hielt das Mädel in der Hand, bis der Feind im Land stand. Im Mai 1945 sank sie dahin, starb für die Fahne des Reichs. „Verliert nie den Stolz und kämpfet wie sie“, skandiert der Liedermacher, der sich nationaler Barde nennt. Frank Rennicke ist Mitglied der NPD, seine „Musik für Meinungsfreiheit“ kursiert mit einer CD, die Rechtsextreme auf Schulhöfen verteilen. Insgesamt sind es vierzehn Lieder: Balladen, Rock und die deutsche Nationalhymne – mit allen drei Strophen.
„Der Schrecken aller linken Spießer und Pauker“ heißt die CD. Aber meist geht die Provokation ins Leere, bei den Lehrern bleibt der Schreck aus. Das Wissen um die Strategie rechter Cliquen ist gering. Groß hingegen ist die Unsicherheit, „wie man damit umgeht, wenn die CD erst einmal im Umlauf ist“, sagt Sabine Diederich. Sie berät Lehrer, die in ihrer Klasse Probleme mit Rechtsextremismus haben.
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