Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen im Heimatforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Dienstag, 19. August 2008, 14:23

Jasmin

Jasminum officinale L.

Abb.: Flora de Filipinas 1880-1883

Herkunft:
Vorderasien. In Persien und Iran gibt es mehrere Jasminarten mit sehr unterschiedlichen Formen, in Südeuropa vielfach verwildert. In Süd-Frankreich (Grasse) wird er angebaut.

Volksname:
Echter Jasmin, Sommer-Jasmin, Gemeiner Jasmin, Pfeifenstrauch (Unechter Jasmin)

Pflanzenfamilie:
Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Zur Gattung Jasminum gehören mehr als 400 Arten, von denen nur der Echte Jasmin (Jasminum officinale) und der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) in Europa heimisch sind.

Verwendete Pflanzenteile:
Blüten (Zweige für Tabakspfeifen/Jasminrohre)

Sammelzeit:
Nach Klima im Spätsommer bis Herbst

Inhaltsstoffe:
Benzylacetat, Eugenol, Geraniol, Farnesol, Farnesene, Terpineol, Linalool, Phytol, sehr geringe Anteile an Jasmon und Methyljasmonat

Heilwirkung:
Jasmin wirkt antiseptisch, feuchtigkeitsspendend, hautpflegend, krampflösend, stimmungsaufhellend bis euphorisiernd, außerdem aphrodisierend, geburtsfördernd und stimulierend auf die Milchbildung. Jasminöl ist mit der Heilkraft von Kamillenöl vergleichbar.

Es wird bei zahlreichen Beschwerden wie z.B. Magenschmerzen, Menstruations- und Hautproblemen verwendet. Es lindert Rückenschmerzen und Muskelspannungen. Ein gutes Mittel gegen Husten und Heiserkeit ist ein aus den Blüten hergestellter Sirup.

In der Aromatherapie bei Angespanntheit, Depression, Frigidität, Impotenz, Regel- und Verdaungsproblemen. Der Duft ist honigartig, blumig, süss-intensiv, sinnlich mit fruchtigen, kräuterartigen Untertönen. Synthetische Öle verfügen zwar über den bekannten Duft, haben aber keinerlei Wirkung.

In der Kosmetik wird das ätherische Öl des Jasmin als Zusatz für Parfüm, Seife, Pomade, sowie in Pflegeprodukten verwendet, aber auch zur Getränkeherstellung (Jasmintee). Das teure Jasminöl zur Verwendung in der Parfüm- und Seifenindustrie wird in Süd-Frankreich (Grasse) angebaut. Zum Parfümieren von Tee dienen in Ost-Asien andere Arten mit duftenden Blüten.

In der Küche:
Die Blüten werden auch zur Herstellung von Jasminessig und Essenz, Marmelade und Dragee verwendet. Eine besondere Köstlichkeit sind kandierte oder eingemachte Jasminblüten, Kuchen und Jasmin Gefrornes.

Geschichte:
Der Echte Jasmin wurde im 16. Jahrhundert aus China nach Europa eingeführt. Um 1 kg Jasmin Absolue (100 % reines ätherisches Öl) zu gewinnen, werden etwa 1000 kg an Blütenmasse oder 8 Millionen Jasminblüten benötigt, eines der teuersten ätherischen Öle der Welt. Die fettlöslichen Inhaltsstoffe werden durch Zugabe von geruchlosen Ölen aufgenommen. Das Echte Jasminöl kostet im Großhandel über 3000 € pro Kilogramm. Bei der Herstellung ätherischen Jasminöls unterscheidet man den Europäischen Jasmin und den Indischen Jasmin. Der Jasmin Attar ist eine Spezialität, bei der indische Jasminblüten über eine Sandelholzgrundlage destilliert werden.

Früher wurde Jasminöl auch zur Einreibung der Perücken, Haare und Handschuhe verwendet. In Indien wird er poetisch das "Mondlicht im Hain" genannt. Jasmin zählt zu den am intensivsten riechenden Pflanzen, der Duft wirkt betörend und wird wie kein anderer mit der Sinnlichkeit, Erotik und Weiblichkeit verbunden.

Der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum)
stammt ursprünglich aus den nördlichen und westlichen chinesischen Provinzen Gansu, Shaanxi, Sichuan, dem südöstlichen Xizang und dem nordwestlichen Yunnan und wächst in Dickichten, an Hängen und in Schluchten. Er gelangte 1844 nach Europa und ist heute eine Zierpflanze in Parks und Gärten der gemäßigten Breiten, in Frankreich wächst er beständig verwildert. Die Hauptblütezeit ist Januar bis April und duftet im Gegensatz zu anderen Arten nicht.


Bei langanhaltenden, wiederkehrenden oder sich verstärkenden Beschwerden, sollte immer ein erfahrener Mediziner zur Abklärung der Ursachen konsultiert werden.


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

Thema bewerten