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U-179

Kaleu

  • »U-179« ist der Autor dieses Themas

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Samstag, 23. Februar 2008, 19:13

Kalenderblatt vom 23. Februar

1950:
Das US-Repräsentantenhaus stimmt einer Vorlage zu, welche die Gleichstellung der Schwarzen auf dem Arbeitsmarkt freiwilligen Entschlüssen der Arbeitgeber überläßt.

In Gegenwart des Kölner Erzbischofs Kardinal Josef Frings sowie Vertretern der Stadt Köln und des Landes Nordrhein- Westfalen wird die Schatzkammer des Kölner Doms wieder geöffnet. Die seit 1939 geschlossene Schatzkammer, in der kirchliche Kunstwerke von hohem historischen Wert aufbewahrt werden, hat den zweiten Weltkriegs unbeschadet überstanden.

Der
Rowohlt-Verlag meldet den größten Sachbucherfolg nach dem Krieg: Von C. W. Cerams Buch »Götter, Gräber und Gelehrte« sind in fünf Wochen 12 000 Exemplare verkauft worden. Preis: 12,-DM.

1951:
Zehn Männer, unter ihnen Mitglieder der kommunistischen Freien Deutschen Jugend, besetzen Helgoland und protestieren gegen die Bombardierung der Nordseeinsel zu Übungszwecken. Mitglieder der »Aktion Helgoland«, die ebenfalls eine neue Besetzung des Felsens vorbereiten, distanzieren sich scharf von der »kommunistischen Demonstration« und bezeichnen sie als »propagandistischen Schachzug sowjetischer Prägung«.

In Mitteldeutschland/DDR wird die Rationierung von Textilien aufgehoben.

1952:
Der NATO-Rat, höchstes Entscheidungsgremium des Nordatlantikpakts, billigt in Lissabon einen Rüstungsplan zum Aufbau der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Den 14 Mitgliedsstaaten der NATO werden bis Ende 1954 Rüstungsausgaben von 300 Mrd. US-Dollar (1,5 Billionen DM) auferlegt.

Der erste Wettbewerb wird zwischen deutschen und tschechoslowakischen Eisenbahnern der Grenzbahnhöfe Bad Schandau und Decin vereinbart.

1953:
Mit 3200 Flüchtlingen aus Mitteldeutschland/DDR wird in Berlin (West) der bisher stärkste Flüchtlingszustrom an einem Tag verzeichnet. Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Westdeutschland ausgeflogen werden, wird wegen der Überfüllung der West-Berliner Notaufnahmelager auf täglich 950 Personen erhöht.

Der Stellvertreter des Ministerpräsidenten Mitteldeutschlands/DDR Otto Nuschke ruft die Christen in ganz Deutschland auf, den neuen Anfängen des Faschismus in Westdeutschland/BRD zu widerstehen und alle Kräfte für den Friedens einzusetzen.Gründung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer bei gleichzeitiger Auflösung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

1954:
Bei einem Besuch in Berlin (West) gibt BRD-Kanzler Konrad Adenauer (CDU) Pläne der BRD-Regierung zur wirtschaftlichen Unterstützung der Stadt bekannt. So sollen z.B. mehr öffentliche Aufträge nach Berlin vergeben und die bestehenden Steuererleichterungen für Berliner Bürger ausgebaut werden.

Die
"Hochkommissare" der Westalliierten in Berlin (West) schlagen gemeinsam ihrem östlichen Kollegen vor, die Verkehrsbeschränkungen an den Sektorengrenzen sowie ständige Polizeikontrollen und Straßensperren aufzuheben.

In Bonn warnt der Deutsche Ausschuß für Erziehungs- und Bildungswesen vor einer übereilten Schulreform. Nach Ansicht des von den westdeutschen Bundesländern gemeinsam eingesetzten wissenschaftlichen Gremiums können frühestens in zwei Jahren die Grundlagen für eine geordnete Reform des Bildungswesens in der BRD geschaffen werden.

Die Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften in Potsdam (DDR) ruft schulentlassene Jugendliche zur Absolvierung eines dreijährigen Jurastudiums auf. Das Abitur sei als Voraussetzung für den Zugang zur Akademie nicht notwendig.

1955:
In München wird der Spielfilm »Des Teufels General«uraufgeführt. Die Hauptrollen des nach dem gleichnamigen Bühnenstücks von Carl Zuckmayer entstandenen Films spielen Curd Jürgens, Marianne Koch, Camilla Spira und Victor de Kowa. Regie führt Helmut Käutner.

1956:
Eine Gruppe von 16 Mitgliedern der FDP-BRD-Bundestagsfraktion spaltet sich aufgrund innerparteilicher Differenzen von der Fraktion ab. Der Rest der FDP-Fraktion unter der Führung von Thomas Dehler beschließt die Aufkündigung der Koalition mit CDU/CSU und DP.

In Frankfurt am Main gibt die BRD-Bundesbahndirektion bekannt, daß vom 15. März 1956 an zehn bis 19 Jahre alte Kinder aus kinderreichen Familien auf den Strecken der Bahn nur noch den halben Fahrpreis bezahlen müssen. In den Genuß dieser Regelung kommen Familien mit mindestens drei Kindern.

1957:
Das Bistum Essen wird aus Teilen der Erzbistümer Köln und Paderborn sowie des Bistums Münster errichtet.

1958:
Kulturkonferenz der Domowina zum Thema „Die sorbische Kultur muss eine sozialistische sein" in Bautzen.

1959:
Besonders aufmerksam will der hessische Kultusminister Ernst Schütte prüfen, ob der Geschichtsunterricht die jüngste deutsche Vergangenheit ausreichend berücksichtigt. In einer Pressekonferenz in Wiesbaden verlangt der SPD-Politiker von jedem Lehrer, daß er sich im Unterricht mit den Fragen des Nationalsozialismus auseinandersetze.

Feierliche Eröffnung des Händel-Jahres aus Anlaß des 200. Todestages des Komponisten in Halle a.d.S..

1961:
Das umfangreichste Tarifwerk in der BRD, der so genannte Bundesangestelltentarif (BAT), wird nach neunjährigen Verhandlungen in Bad Nauheim unterzeichnet. Der Tarifvertrag regelt die Arbeitsbedingungen für mehr als 500 000 Angestellte des Bundes, der Länder und Gemeinden. Er tritt am 1. April in Kraft und löst sämtliche bestehenden Tarife und dazugehörenden Dienstordnungen aus dem Jahr 1938 ab.

1962:

Delegierte aus zwölf europäischen Ländern billigen in Paris die Gründung der Europäischen Weltraumorganisation (ESRO).

Aufgrund der Grubenkatastrophe in Völklingen und der Flutkatastrophe in Hamburg sagen etliche Städte im Rheinland und auch München den Rosenmontagszug ab.

1963:
Infolge des strengen Winters kommt es zu starken Verkehrsbehinderungen in ganz Europa.

Im so genannten sozialistischen Wettbewerb der GST wird das Jahr 1963 zum "Jahr des Massensports im Sportschießen" erklärt.Damit sollen eine große Zahl von Jugendlichen und viele Bürger der DDR für das Schießen interessiert werden.

1965:
Der Filmkomiker Stan Laurel (eigtl. Arthur Stanley Jefferson) stirbt 74jährig in der kalifornischen Stadt Santa Monica.

NRW-Kultusminister Paul Mikat (CDU) bringt in den nordrhein-westfälischen Landtag ein neues Schulpflichtgesetz ein, das die Einführung des neunten Schuljahres vorsieht.

Aus Protest gegen die befürchtete Weiterbeschäftigung des unter dem Verdacht des Judenmordes verhafteten früheren
SS-Obersturmbannführers Oswald Schäfer legen 600 von 800 Beschäftigten in der Mühlheimer Maschinenfabrik Clark die Arbeit nieder.

In einem Weißbuch zur Verteidigungspolitik erwägt die britische Regierung die Verringerung der Rheinarmee, da bei einer nuklearen Auseinandersetzung in Mitteleuropa das Ausmaß der Zerstörungen eine konventionelle Kriegführung nahezu unmöglich mache.

Die Altbaubesitzer im Zentralverband der deutschen Haus- und Grundeigentümer dringen gegenüber der Bonner Regierung darauf, auch in den noch bestehenden 104 »Schwarzen Kreisen« mit Mietpreiszwangsbewirtschaftung die Mieten erhöhen zu können.

Die DDR experimentiert an der innerdeutschen Grenze wieder mit der Aufstellung von Puppen in der Uniform von Grenztruppen, um personalsparend eine dichtere Postenkette vortäuschen zu können. Erste Versuche mit »Pappkameraden« wurden im Sommer 1958 beobachtet.

1966:
Die österreichische »Kronen-Zeitung« wird auf Antrag des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) einstweilen unter gerichtliche Verwaltung gestellt. Der ÖGB erhebt vermögensrechtliche Ansprüche gegen die Zeitung, die von dem früheren ÖGB-Chef Franz Olah Gelder erhalten hat.

1967:
Der BRD-Bundestag in Bonn billigt das Kreditfinanzierungsgesetz, das die BRD-Regierung ermächtigt, mit Investitionsaufträgen von bis zu 2,5 Milliarden DM die Investitionstätigkeit anzukurbeln.

Das so genannte Bundesamt für Statistik der BRD in Wiesbaden gibt an, daß Herz- und Gefäßleiden 42% aller Todesfälle verursachen. An zweiter Stelle stehen bösartige Tumore mit 19%, an dritter der gewaltsame Tod mit 7%.

Der sowjetische Spielfilm »Krieg und Frieden« nach dem gleichnamigen Roman von Lew N. Tolstoi wird zum ersten Mal in Westdeutschland gezeigt. Regie führte Sergei Bondartschuk.

Die sowjetische Fremdenverkehrsorganisation »Intourist« gibt bekannt, daß sowjetische Touristen in diesem Jahr ohne Visum Rumänien, Bulgarien, Ungarn, die ÇSSR und die DDR besuchen können.

1968:
Bei den westdeutschen Skimeisterschaften in Altenau (Harz) bezwingt der erst kürzlich aus Mitteldeutschland/DDR geflohene 21jährige Ralph Pöhland den westdeutschen Olympiasieger Franz Keller in der nordischen Kombination. Pöhland hatte für die Olympischen Winterspiele in Grenoble keine Starterlaubnis.

1969:
Auf seiner ersten Auslandsreise besucht der neue US-amerikanische Präsident Richard M. Nixon Westeuropa (bis 2.3.). Zu seinen Stationen zählt auch die BRD sowie Berlin (West).

Josef Kardinal Frings scheidet aus seinem Amt als Erzbischof von Köln aus. Der 82jährige Frings hatte 1942 die Leitung der Erzdiözese übernommen, die nach Mailand die zweitgrößte innerhalb der katholischen Kirche ist. Nachfolger von Frings wird sein bisheriger Koadjutor, der frühere Bischof von Münster, Joseph Höffner.

1970:
Im Süden und Westen der BRD kommt es zu schweren Überschwemmungen.

Erstmals wird Ulbrichts Losung »Den Westen Überholen ohne ihn einzuholen« öffentlich zitiert.

1971:
Eine vom Institut für Demoskopie in Allensbach veröffentlichte Umfrage ergibt, daß ein 1600-DM-Netto-Monatsgehalt nach Ansicht der BRD-Bürger zu den Spitzenverdiensten zählt.

1972:
Der westdeutsche Bundestag behandelt in erster Lesung die von der BRD-Regierung eingebrachten Ratifizierunggesetze zu den Verträgen der BRD mit der UdSSR und Polen.

In Warschau unterzeichnen Vertreter Polens, der UdSSR, Ungarns, der DDR,Bulgariens und der ÇSSR ein Abkommen über die Gründung einer internationalen Atomorganisation »Interatominstrument«.Hauptaufgabe der Organisation, die am 1. März ihre Arbeit aufnehmen soll, ist die Versorgung der Teilnehmerländer mit hochqualifizierter atomarer Technik.

1976:
Der Film »Salo oder Die 120 Tage von Sodom« des italienischen Regisseurs und Schriftstellers Pier Paolo Pasolini wird auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in Stuttgart wegen der Darstellung sadistischer Perversionen in mehreren Städten der BRD beschlagnahmt.

1977:
Hochwasser richtet an den Ufern von Rhein und Mosel schwere Sachschäden an.

1978:
Ein Ausschuß des schweizerischen Bundesrats legt in Bern den Entwurf zu einer neuen Bundesverfassung vor. Sie ist mit 119 Artikeln wesentlich kürzer gefaßt als die gültige Verfassung und sieht eine Stärkung der sozial- und wirtschaftspolitischen Befugnisse des Bundes vor. Die Bevölkerung hat 16 Monate Zeit, sich zu dem Entwurf zu äußern.

Nach Angaben des ersten Berliner Frauenhauses haben im ersten Jahr seines Bestehens insgesamt 615 von Männern mißhandelte Frauen mit 730 Kindern Zuflucht gesucht.

1979:

Zum Abschluß des 33. deutsch-französischen Gipfeltreffens in Paris betonen der französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing und der BRD-Kanzler Helmut Schmidt, das zwischen beiden Ländern umstrittene Problem des Agrar-Grenzausgleichs im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft lösen zu wollen.

1982:
Die Bewohner Grönlands sprechen sich in einer Volksabstimmung mehrheitlich für den Austritt aus der Europäischen Gemeinschaft aus.

1983:
Das BRD-Kabinett verabschiedet die 13. Verordnung zur Durchführung des BRD-Immissionsschutzgesetzes, mit der die Schadstoffabgabe von Kraftwerken herabgesetzt werden soll.

Der erste Patient, dem in der BRD in einer Operation Herz und Lunge transplantiert wurden, stirbt im Münchner Großklinikum Großhadern. Als Ursache wird Versagen von Nieren und Leber angegeben.

1984:
Die Regierungskoalition aus FDP und CDU/CSU in Bonn einigt sich darauf, einen neuen maschinenlesbaren Personalausweis erst im November 1985 und nicht, wie bisher vorgesehen, im November 1984 einzuführen.

Im Volkswagenwerk in Wolfsburg wird der Öffentlichkeit eine vollautomatische Fertigungsstrecke für die »Golf«-Produktion vorgeführt.

Der Deutsche Caritasverband veröffentlicht Pläne, seinen 300000 Mitgliedern eine Pflegekostenversicherung anzubieten für den Fall der Pflegebedürftigkeit im Alter. Die Caritas beabsichtigt mit diesem Vorschlag auch, die politische Diskussion um diese drängende soziale Frage wieder anzuregen.

Berthold Beitz, der Vorsitzende des Kuratoriums der Krupp-Stiftung, verkündet in der Villa Hügel in Essen die Gründung einer »Kulturstiftung Ruhr«. Deren Ziel ist eine umfangreiche Förderung des kulturellen Lebens im Revier und eine Aufwertung des internationalen Ansehens der Industrieregion.

1985:
Im Charlottenburger Schloß in Berlin (West) wird eine umfassende Ausstellung mit dem Lebenswerk des Malers Jean Antoine Watteau (1684-1721) eröffnet (bis 26. 5.). Die Werkschau umfaßt rd. 300 Gemälde und Zeichnungen.

Inder BRD und der DDR wird der 300. Geburtstag des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) mit Aufführungen und Festakten begangen.

1987:
Der sowjetische Schriftsteller Boris Pasternak (1890-1960), der für seinen in der UdSSR verbotenen Roman »Doktor Schiwago« 1958 den Nobelpreis erhalten hatte, wird im Zuge der kulturpolitischen Liberalisierung postum wieder in den sowjetischen Schriftstellerverband aufgenommen und damit rehabilitiert.
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren" Bertolt Brecht

www.Deutscher-Volkssender.de

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