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Kalenderblatt vom 26. Juni
1829:
† Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, in Eutin - deutscher Maler. 1808 wurde er Hofmaler von Herzog Friedrich Ludwig von Oldenburg am herzoglichen Hof von Eutin.
1841:
* Johann Paul Wallot, in Oppenheim am Rhein - deutscher Architekt, u.a. 1884–1918 Reichstagsgebäude, 1897–1904 Reichstagspräsidialgebäude und den Berliner Tiergarten.
1913:
Der Antrag des Senats auf Errichtung einer Schiffbau-Versuchsanstalt in Hamburg wird von der Hamburger Bürgerschaft gebilligt. Seit 1915 wird die, von Werften und Reedereien gegründete, private Hamburgische Schiffsbauversuchsanstalt GmbH betrieben.
1917:
Unter der Bedingung, daß das Deutsche Reich Belgien freigibt, bietet sich Papst Benedikt XV. gegenüber dem deutschen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg als Friedensvermittler an.
1918:
Der rumänische König Ferdinand I., begnadigt infolge des Friedens von Bukarest alle deutschen Staatsbürger, die infolge des Kriegszustands zwischen Rumänien und dem Deutschen Reich verurteilt worden waren.
1919:
In der heutigen Kabinettssitzung wurden die Reichsminister Hermann Müller und Dr. Bell als Bevollmächtigte zur Unterzeichnung des "Friedensvertrages" in Versailles bevollmächtigt.
Wie die "Temps" meldet, sind auch unter den Verbündeten starke Strömungen im Gange, auf die Auslieferung des deutschen Kaisers zu verzichten. Holland verweigert die Auslieferung an die Alliierten nach wie vor und behauptet, daß nur das Urteil eines internationalen Gerichtshofes die Auslieferung rechtfertigen würde.
Amtlich wird verlautbart, daß das preußische Staatsministerium beschlossen hat, im Amte zu bleiben und auch diejenigen Mitglieder, die erklärt hatten, austreten zu wollen, verpflichten sich, auf ihren Posten auszuharren.
Aus Teschen wird berichtet, daß der polnische Nationalrat über den politischen Bezirk Bielitz und über die Gerichtsbezirke Strnmin und Stotschau den Ausnahmezustand verhängt hat. Die Maßnahme wird mit einer angeblich von preußischen Behörden ausgehenden Propaganda begründet, welche von Preußisch-Schlesien ausgehend, gegen den polnischen Staat gerichtet sei.
1921:
Die alliierte Reparationskommission besteht trotz der Bitten der Reichsregierung um eine vorübergehende Aussetzung der Reparationslieferungen darauf, daß vom Deutschen Reich wie in den Monaten zuvor 3,2 Mio. t Kohle an die westlichen Verbündeten geliefert werden.
1922:
Reichspräsident Ebert erläßt die Verordnung zum Schutze der Republik, antirepublikanische Versammlungen und Kundgebungen sind nun verboten.
1926:
Das Deutsche Reich und Finnland schließen einen Handelsvertrag, in dem sich beide Länder verpflichten, keine Ein- und Ausfuhrverbote zu erlassen. Der Export von Alkohol nach Finnland, bildet die einzige Ausnahme und bleibt auch künftig verboten.
1935:
Das Reichsnaturschutzgesetz wird erlassen, als einheitliche Gesetzesgrundlage für den Erhalt der deutschen Naturschönheit.
Das Reichsarbeitsdienstgesetz tritt in Kraft. Es verpflichtet alle 18- bis 25jährigen Deutschen zu einem halbjährigen Arbeitsdienst.
Das Rechtskabinett verabschiedet das Luftschutzgesetz. Der Luftschutz ist nun Aufgabe des Reichs und fällt künftig in den Zuständigkeitsbereich des Reichsministers für Luftfahrt, der die Polizei und alle offiziellen staatlichen und kommunalen Organe zur Luftverteidigung heranziehen kann.
1936:
Aufgrund einer möglichen Konfrontation zwischen dem Deutschen Reich und Italien einerseits und Frankreich, der UdSSR und der Tschechoslowakei andrerseits, erläßt das deutsche Reichskriegsministerium Weisungen für eine einheitliche Vorbereitung eines möglichen Krieges durch das Wehrmachtsamt und die Teilstreitkräfte.
Die deutsche Reichsregierung verabschiedet ein Gesetz zur Wiedererrichtung eines Reichskriegsgerichtes.
In Bremen findet der erste freie Flug des Zwillingsrotor-Hubschraubers Fw 61 der Firma Focke-Achgelis mit dem Piloten Ewald Rohlfs am Steuer statt
1937:
Ewald Rohlfs stellt mit seinem Fw 61 einen neuen Rekord im Rundflug und einen neuen Geschwindigkeitsrekord von über 122 km/h auf. Erst im Oktober konnte Hanna Reitsch einen neuen Rekord aufstellen.
1940:
Die Waffenstillstandskommission, die im deutsch-französischen Waffenstillstandsvertrag vorgesehen ist, erhält ihren Sitz in Wiesbaden. Vorsitzender der Kommission wird Infanteriegeneral Karl-Heinrich von Stülpnagel, zum Leiter der franz. Delegation wird General Charles Léon Clémont Huntzinger ernannt.
Die Sowjetunion stellt an Rumänien ein Ultimatum über die Abtretung Bessarabiens und der Nordbukowina. Am 27. Juni nimmt Rumänien das Ultimatum an, es folgt die Besetzung dieser Gebiete vom 28. Juni bis 1. Juli.durch die Rote Armee.
1941:
Finnland erklärt der UdSSR den Krieg, mit der Begründung, daß mit den sowj. Luftangriffen auf finn. Städte, der Kriegszustand faktisch schon eingetreten sei.
Die sowj. Zerstörer "Moskva" und "Charkow" versuchen den rum. Kriegshafen Konstanza zu beschießen, dabei werden sie von der deutschen Küstenbatterie "Tirpitz" erfasst. "Moskva" sinkt nach Volltreffer und "Charkow" entkommt.
1942:
Als Vergeltung für den brit. Luftangriff auf Bremen in der Nacht zuvor, fliegen deutsche Geschwader einen Angriff auf die brit. Stadt Norwich.
In der Nacht zum 27. Juni Einflug von 100 Bombern in das nordwestdeutsche Küstengebiet mit Schwerpunkt Hamburg. 7 Flugzeuge fliegen in den Raum Jütland, Schleswig-Holstein und 2 nach Westfalen. In Hamburg Abwurf zahlreicher Spreng- und Brandbomben.
Generalfeldmarschall Erwin Rommel wird zum Generalfeldmarschall befördert. Er bestimmt als nächste Angriffsziele der deutschen und ital. Truppen in Nordafrika, unter Zurückstellung der Malta-Operation, die Stellungen der brit. 8. Armee bei Al Alamein, Alexandria, Nilmündung und Kairo.
Heeresgruppe Süd (Osten): An der Sewastopol-Front wiesen rum. Verbände feindliche Angriffe zurück und nahmen die "Bastion II" und die Höhen nordwestlich davon. Eine größere Feindgruppe konnte im rückwärtigen Gelände eingeschlossen werden. Auf der Höhe südlich "Bastion II" leistet der Feind noch harten Widerstand. Die Säuberungsaktion im Raum westlich des Oskol in den Wäldern ist noch im Gange. Das Ostufer des Oskol ist vom Feind stark besetzt.
Die Heeresgruppe Süd meldet, daß der geplante Angriff "Blau" für morgen wegen starken Gewitterregens verschoben werden müsse. Die Bewegungen zur Bereitstellung sind dadurch unmöglich geworden.
Bei der Heeresgruppe Mitte wurde ein Partisanenangriff nordostwestlich der Straße Brjansk-Roslawl abgewiesen. Die 19. Panzer-Division sichert und bereinigt im Raum Jelnja die Gegend von Partisanenresten.
Bei der Heeresgruppe Nord wurde nördlich des Illmensees die Ostfront des Wolchow-Kessels vergeblich von Panzerkräften angegriffen. Starker feindlicher Artilleriebeschuß der eigenen Stellung. Herstellung der westlichen Abriegelungsfront. Im westlichen Teil des Wolchow-Kessels stärkere Feindkräfte eingeschlossen.
1943:
In München wird die siebte Großdeutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München, mit 1141 Werke von 660 Künstlern, durch Joseph Goebbels eröffnet. Zum Erscheinen anglo-amerik. Flugzeuge über Kulturzentren an diesem Tag äußert er: "Hier tobt sich ein geschichtlicher Minderwertigkeitskomplex aus, der auf unserer Seite das zu zerstören trachtet, was der Gegner selbst nicht zustande bringt und auch in der Vergangenheit nie zustande gebracht hat."
1944:
U 317 unter Oberleutnant z. S. d.R. Peter Rahlf wird in der Norwegensee nordöstlich der Shetland Inseln von der Consolidated Liberator "N" des 86. Royal Air Force (RAF) Geschwaders mit drei Wasserbomben versenkt . Keine Überlebenden der 50 Mann Besatzung.
U 719 unter Oberleutnant z. S. Klaus-Dietrich Steffens wird nach einer langen Jagd im Nordatlantik nordwestlich Bloody Foreland durch einen brit. Zerstörer versenkt. Keine Überlebenden der 52 Mann Besatzung.
Der franz. Hafen von Cherbourg wird von den Alliierten erobert, der aber erst nach zwei Monaten für den Schiffsverkehr genutzt werden kann, aufgrund der starken Verminung.
Nachdem alliierte Kampfflugzeuge das Gebiet der neutralen Republik San Marino bombardierten, protestiert die Regierung des Landes aufs schärfste gegen die Neutralitätsverletzung.
1945:
Mit der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen, wird die Konferenz in San Francisco beendet. Für deutsche Flüchtlinge und "Umsiedler" wurde beschlossen, daß sie vom Rechtsstatus der Displaced Persons als "Angehörige des für Krieg und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlichen Tätervolks" ausgeschlossen werden. Internationale Schutz- und Fürsorgemaßnahmen werden ihnen damit vorenthalten. Der polnischer "Minister für die wiedergewonnenen Gebiete" Edward Ochab verkündet die Vertreibung der Deutschen aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße-Linie.
1948:
Beginn der Berliner Luftbrücke.
1955:
† Engelbert Zaschka, in Freiburg im Breisgau - deutscher Oberingenieur, Konstrukteur und Erfinder. Er zählt zu den ersten deutschen Hubschrauberpionieren und ist markanter Vertreter des Rotationsflugzeugs.
1963:
In seiner Rede vor dem Schöneberger Rathaus verkündet Kennedy: "...Aber wenn der Tag gekommen sein wird, an dem alle die Freiheit haben und Ihre Stadt und Ihr Land wieder vereint sind, wenn Europa geeint ist und Bestandteil eines friedvollen und zu höchsten Hoffnungen berechtigten Erdteils, dann können Sie mit Befriedigung von sich sagen, daß die Berliner und diese Stadt Berlin 20 Jahre lang die Front gehalten haben...und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf sagen zu können: Ich bin ein Berliner!"
Erstellt Donnerstag, 26. Juni 2008, 08:30 Uhr
"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -