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Berlin (sz) In Deutschland leben nach Angaben des Deutschen Kinderschutzbunds (DKSB) weit mehr Kinder und Jugendliche in Armut als offiziell angegeben. DKSB-Präsident Heinz Hilgers sprach am Montag in Berlin von 2,6 Millionen Minderjährigen. Das sei skandalös. Zugleich warf er der schwarz-roten Koalition vor, bei dem Bemühen um eine bessere Förderung dieser Kinder den Koalitionsvertrag von 2005 gebrochen zu haben und untätig zu bleiben. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) widersprach der Zahlenangabe von Hilgers nicht.

Hilgers erläuterte, im März hätten allein 1,929 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Familien gelebt, die auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Ältere Kinder würden in der Debatte ausgeblendet. Angaben aus der Sozialhilfe- und der Asylbewerber-Statistik müssten hinzugerechnet werden. Nach Ansicht Hilgers muss es der Politik zu denken geben, dass die Zahl der Jungen und Mädchen in Armut trotz der sinkenden Arbeitslosenzahl ansteige. Die große Koalition habe schon für 2006 eine Reform des Kinderzuschlags angekündigt; das sei jedoch nicht passiert.