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Dienstag, 12. Mai 2009, 10:49

Kalenderblatt vom 12. Mai | Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952


1803:
* Justus von Liebig, in Darmstadt - deutscher Chemiker und Entdecker des Backpulvers.

1845:
August Wilhelm von Schlegel, in Bonn, - deutscher Schriftsteller und Sprachwissenschaftler

1871:
Die Norddeutschen Post wird in Kaiserliche Reichspost umbenannt. Der Zuständigkeitsbereich kam dem des früheren Norddeutschen Postbezirks gleich, wurde aber um das annektierte Elsass-Lothringen erweitert.

1873:
Maigesetze - In Berlin wird ein königlicher Gerichtshof für die kirchlichen Angelegenheiten eingesetzt.

1883:
Der deutsche Tabakimporteur Franz Adolf Lüdernitz läßt an der nach ihm benannten Bucht, im heutigen Namibia, die deutsche Reichsfahne hissen. Im folgenden Jahr wird Südwestafrika deutsches Schutzgebiet.

1900:
In Leipzig wird das Deutsche Buchgewerbehaus eröffnet, nach den Plänen des Architekten Emil Hagberg im Neorenaissancestil errichtet.Es sollte zugleich Museum und Forschungsstelle zum Buchgewerbe sein.

1902:
Die Delegierten des Städtetages in Berlin, verabschieden eine Resolution gegen jede Erhöhung von Zöllen auf unentbehrliche Lebensmittel.

1906:
Der preußische Innenminister Theobald von Bethmann Hollweg beantwortet im Abgeordnetenhaus in Berlin eine Anfrage der Freisinnigen über Massenausweisungen von Russen. Er habe angeordnet, "daß Personen ohne gesicherte wirtschaftliche Existenz, ohne Legitimation oder politisch Verdächtige ausgewiesen werden". Bei den Ausgewiesenen handelt es sich in der Mehrzahl um politische Flüchtlinge.

1915:
In London kommt es gegen die dort lebende deutsche Bevölkerung zu Ausschreitungen aus Empörung über die deutsche Versenkung der "Lusitania".

1918:
In Berlin trifft der österreichische Kaiser Karl I. zu einem Besuch ein. Während der politischen Gespräche mit bei dem deutschen Kaiser Wilhelm II. geht es insbesonde um die von Österreich angestrebte Oberhoheit über Polen.

1919:
Philipp Scheidemann zu den barbarischen Friedensbedingungen: " Heute, wo jeder die erdrosselnde Hand an der Gurgel fühlt, lassen Sie mich ganz ohne taktisches Erwägen reden: was unseren Beratungen zugrunde liegt, ist dies dicke Buch, in dem 100 Absätze beginnen: Deutschland verzichtet, verzichtet, verzichtet! Dieser schauerliche und mörderische Hexenhammer, mit dem einem großen Volke das Bekenntnis der eigenen Unwürdigkeit, die Zustimmung zur erbarmungslosen Zerstückelung abgepresst werden soll, dies Buch darf nicht zum Gesetzbuch der Zukunft werden". >>> In der Konsequenz legt er sein Amt als erster demokratisch gewählter Ministerpräsident der Weimarer Republik nieder.

1920:
Das Reichsversorgungsgesetz wird im Reichsgesetzblatt veröffentlicht. Es regelt u.a. die Fürsorge für Kriegsbeschädigte sowie Kriegshinterbliebene.

1925:
Reichspräsident Paul von Hindenburg wird als zweiter Reichspräsident vereidigt. Die kommunistischen Abgeordneten verlassen den Reichstag. In Prag verbietet die tschechische Regierung alle offiziellen Glückwunschtelegramme die eine "Kundgebung besonderer Ehrung und Ergebenheit" an den deutschen Reichspräsidenten enthalten.

Bei den deutsch-österreichischen Verhandlungen gelang der deutschen Delegation zwar nicht die Aufhebung des Visumzwanges, aber doch eine Senkung der Visagebühren.

1931:
Joseph Goebbels, Gauleiter von Berlin-Brandenburg, wird wegen Beleidigung eines jüdischen Hochschullehrers zu einer Geldstrafe von 5000 Reichsmark vom Schöffengericht Berlin-Charlottenburg verurteilt.

1938:
Zwischen dem Deutsche Reich und dem von Japan abhängigen Mandschukuo wird ein Freundschaftsvertrag abgeschlossen.

Sepp Herberger wird zum Betreuer der deutschen Nationalmannschaft bestimmt.

1939:
Karl Hoefer, in Würzburg - Generalleutnant. Aus dem 1. Schlesischen Grenadier-Regiment Nr. 10 hervorgegangen, führte er im Weltkrieg als Kommandeur die ruhmreichen Landwehr-Infanterieregimenter 7 und 57, später die 17. Landwehr-Infanterie-Brigade und schließlich die 117. Infanterie-Division. An der Spitze des Oberschlesischen Selbstschutzes verteidigte er am Annaberg seine Heimat.

1940:
Nach der strategischen Eröffnung der Luftoffensive gegen Deutschland, durch das brit. Kabinett freigegeben, werden in den folgenden Nächten Dortmund, Essen, Hamm, Aachen, Berlin, Hannover u. a. angegriffen.

Zu den bei Rotterdam gelandeten deutschen Fallschirmjägern wird die Verbindung hergestellt. Die Maas und der Albert-Kanal werden überschritten.

Deutschen Truppen haben im Norden von Holland die Provinz Groningen besetzt. Harlingen und die Ostküste der Zuidersee wurden erreicht.

Im Vorgehen nach Westen wurde die von Amersfoort auf Rhenen verlaufende Grebbe-Linie durchbrochen.

Der Kommandant und die Besatzung, etwa 1000 Mann, von Fort Eben-Emael haben sich ergeben.

Vor Lüttich sind Teile der deutschen Truppen bereits tief in das Festungsvorland eingedrungen.

Die durch Südbelgien vorgehenden Teile des deutschen Heeres konnten trotz feindlichen Widerstandes rasch Boden gewinnen.

Luxemburg ist in deutscher Hand.

Die bisherige Diensstelle des Stellvertreters des Führers führt von jetzt an den Namen Partei-Kanzlei, dessen Leiter Martin Bormann wird.

1941:
Der griech. Motorsegler "Osia Paraskevi", unterwegs mit 7 griech.Besatzungsmitgliedern, einem deutschen Offizier, einem deutschen Unteroffizier und 2 deutschen Soldaten von der Insel Lemnos nach Cavalla. 20 Seemeilen nordwestlich von Kastron wird es von dem brit. U-Boot "Rorqual" (LCdr Dewhurst) durch Schüsse aus 1.000 m Entfernung angehalten. Das Boot stoppte sofort und der griech. Kapitän schwenkte ein weißes Tuch. Der deutsche Offizier wurde vom Turm des längsseits gegangenen U-Bootes aus einer Pistole beschossen. Während die griech. Besatzung von Bord gehen darf, werden die Deutschen mit Maschinengewehren bedroht und gezwungen unter Deck zu gehen. Anschließend wird der Segler aus einer Entfernung von 10 Metern unter Beschuß genommen, er geriet sofort in Brand und beginnt zu sinken. Die deutschen Soldaten springen teilweise mit brennenden Uniformen ins Wasser und werden solange mit Maschinengewehren beschossen, bis alle getroffen sind. Wie viele Kriegsverbrechen wurde auch dieses nie geahndet! Quelle: Alliierte Verbrechen an Deutschen von Erich Kern und Karl Balzer

U 128 unter Kapitänleutnant Ulrich Heyse wird in Dienst gestellt.

Der deutsche Ingenieur Konrad Zuse stellt den ersten funktionsfähigen, programmgesteuerten Rechenautomaten der Welt, den "Zuse Z3", der Öffentlichkeit vor.

1942:
Beginn der sowj. Großoffensive der "Südwestfront" (Marschall Timoschenko) aus dem Donez-Brückenkopf bei Isjum gegen den rechten Flügel der 6.Armee um Charkow zurückzuerobern. Um die Abwehr bei Charkow zu verstärken, hält es der Führer für richtig, bei günstig verlaufender Schlacht auf der Halbinsel Kertsch, bereits jetzt schon Luftstreitkräfte dort abzuziehen.

1943:
U 89 unter Korvettenkapitän Dietrich Lohmann wird in einer Konvoischlacht im Nordatlantik durch zwei brit. Kriegsschiffe versenkt. Keine Überlebenden der 48 Mann Besatzung.

Im Nordatlantik wird U 456 unter Kapitänleutnant Max-Martin Teichert, nach Bombentreffer nicht mehr tauchklar, durch einen Treffer einer brit. Liberator mit zielsuchendem Torpedo sowie von herankommenden Zerstörern versenkt. Keine Überlebenden. Am 19. Dezember 1943 wurde ihm posthume das Ritterkreuz verleihen.

U 186 unter Kapitänleutnant Siegfried Hesemann wird nördlich der Azoren in einer Konvoischlacht durch den brit. Zerstörer "Hesperus". Versenkt. Keine Überlebenden der 53 Mann Besatzung.

In der Nacht zum 13. Mai bombardieren brit. Terrorbomber Duisburg, bei dem bisher schwersten Angriff kommen mindestens 273 Menschen ums Leben. Desweiteren werden Oberhausen, Mühlheim und Düsseldorf angegriffen, die erhebliche Schäden an Wohnhäusern und Industriegebieten verursachen.

Bei der Heeresgruppe Afrika muß der Endkampf des Heeres-Gruppen-Stabes und des Deutschen Afrika Korps (DAK) seit den Mittagsstunden als abgeschlossen gelten. Letzter Funkspruch: "Munition verschossen. Waffen und Kriegsgerät zerstört. Das DAK hat sich Befehlsmäßig bis zur Kampfunfähigkeit geschlagen. Das DAK muß wieder erstehen. Heida Safari! gez.: Kdr. Gen. D.A.K Cramer" Die durch Funk von Armeegeneral Messe angebotene ehrenhafte Übergabe wurde vom Gegner mit der Forderung bedingungsloser Übergabe beantwortet. Die Forderung wurde von General Messe nicht angenommen. Kriegstagebuch des OKW vom 13. Mai 1945, Heeresgruppe Afrika: Am 12.5.1943 wurden von der 1. ital. Armee die Übergabeverhandlungen aufgenommen, für deren Dauer Waffenruhe vereinbart wurde. Während sich die Unterhändler noch bei der 8. engl. Armee befanden und noch Waffenruhe bestand, griff der Gegner mit farbigen Truppen die 164. Leichte Division wieder an. Bis zur letzten Munition wurde Widerstand geleistet. Nach Vernichtung des Geräts wurde der Befehl zur Niederlegung der Waffen gegeben. Bis 12.00 Uhr waren die Unterhändler noch nicht zurück. Seitdem ist keine Meldung mehr eingegangen.

Roosevelt gibt dem tschech. Exilpräsidenten Benesch die Zusage zur Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Krieg.

1944:
Endkampf um Sewastopol:
Die Männer haben nur noch Gewehre und ein paar MG. Die schweren Waffen sind bereits vernichtet. Oberstleutnant Franz, der Ia der Division, verbrennt am Strand befehlsgemäß die Geheimsachen. 25 Meter breit ist das Stückchen Erde zwischen Steilufer und Wasser. Und ein paar tausend Mann pressen sich auf ein paar Quadratmetern Erde zwischen Geröll und Dreck an die Felsen. Dann rollen die Panzer langsam heran. Luken offen. General Gruner (der Divisionskommandeur) geht aufrecht dem T 34 entgegen und wird erschoßen. Ein deutscher Feldwebel will sich das Deutsche Kreuz in Gold nicht abnehmen lassen und wird erschossen. Hier der Bericht, der erschütternd das Schicksal der letzten verbliebenen Soldaten auf der Halbinsel Cherson südwestlich von Sewastopol schildert.

Die Alliierten beginnen mit einer systematischen Vernichtung der deutschen synthetischen Treibstoffindustrie. Angegriffen werden die Leunawerke in Merseburg - 60 % Ausfall, Tröglitz - 100 % Ausfall und Böhlau - 50 % Ausfall. Außerdem werden die Hydrierwerke in Brüx angegriffen - 100 % Ausfall.

400 amerik. Bomber greifen unter Schutz von 200 Fernjägern Mannheim an. Außerdem werden Marienburg und Gotenhofen angegriffen.

Beginn der entscheidungsuchenden alliierten Großoffensive am Garigliano gegen die 10. deutsche Armee.

1945:
General Böhme, Wehrmachtbefehlshaber Norwegen, erhebt Einspruch bei den Alliierten, daß der Führung und Truppe die Zumutung der Entwaffnung bzw. Inhaftierung deutscher Menschen auferlegt worden ist. Er stellt den Antrag von Forderungen der Kapitulationsbedingungen, einen von den Alliierten festgelegten Personenkreis durch die Truppe verhaften zu lassen, Abstand zu nehmen.

Verbleib der Heeresgruppe Ostmark und Oberbefehlshaber Südost noch immer ungeklärt.

Von Feldmarschall Busch geht die Meldung ein, daß er die Verantwortung für die ihm von Feldmarschall Montgomery übertragenen Aufgaben in dem befohlenen Raum nicht übernehmen kann, weil er nicht viel Waffengewalt und entsprechenden Einfluß hat.

Auf Anweisung der brit. Militärregierung mußte die deutsche Bevölkerung die Insel Helgoland räumen.

Das Ausgehverbot wird in Hamburg von den Besatzern auf die Zeit von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr festgesetzt.

1949:
Genehmigungsschreiben der Militärgouverneure der britischen, französischen und amerikanischen Besatzungszone zum Grundgesetz.

Gemäß dem New Yorker Viermächte-Abkommen vom 4.Mai, hebt die Sowjetunion die Verkehrsbeschränkungen zwischen Westberlin und den westlichen Besatzungszonen auf und beendet damit die Blockade Berlins.


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Dienstag, 12. Mai 2009, 11:20

Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952

12. Mai 1945

Weil uns soviel Wäsche gestohlen wurde, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als oft und eisern Wäschetage abzuhalten, und weil andererseits der General Wyland erklärt hat, daß wir solange dableiben werden, bis wir unsere Sachen zurück haben und er sogar dem amerikanischen Kommandanten in Kitzingen auf energische Weise mit dem Kriegsgericht gedroht hat, halten wir es für möglich, daß es wohl noch einige Zeit dauern wird, bevor wir den Standort wechseln. [...] Bis jetzt haben wir in Erfahrung bringen können, daß die übrigen Kameraden des Geschwaders keiner Spezialhaft unterworfen sind, sondern nur wir diese fragwürdige Ehre haben, um so besser für sie, denn das ist ein sicheres Zeichen dafür, daß sie über kurz oder lang nach Hause zurückkehren können. Un jetzt, wo es sogar uns als Gefangenen deutlich wird, wie die Herrschaft der Lumpen sich tagtäglich mehr ausbreitet, ist es wichtig, daß wenigstens ein paar anständige Kerls nach Hause kommen, um den feilen Nutznießern der Leiden unseres Volkes das schmutzige Handwerk nicht allzu leicht zu machen. Ein amerikanischer Offizier sagte uns heute, daß allem Anschein nach der Konflikt mit Sowjet-Rußland nicht lange ausbleiben wird,denn schon haben die Sowjets britischen Vertretern in Polen die Einreise verweigert und auch mit Tito bahnt sich wegen Triest eine Auseinandersetzung an. Dieser Offizier glaubt, daß man wahrscheinlich dem Admiral Dönitz die praktische Regierungsgewalt belassen wird, weil man der sowjetischen Invasion durch militärisches Eingreifen zusammen mit unseren rußlandbewährten Truppen ein Ende setzen aill.

Ob das Wunschträume der einsichtigeren Alliierten sind, wissen wir natürlich nicht. Es ist jedoch notwendig festzuhalten, daß die Einsicht vorhanden war, wenn auch nur in kleinem Umfang, sodaß die Alliierten später nie behaupten können, sie seien in ihrem guten Glauben von der Sowjetunion getäuscht worden und hätten nicht gewußt was los wäre. Greifen sie jetzt nicht ein, so ist die ganze Entwicklung in Europa, die zusehens die Gestalt einer roten prärevolutionären Machtausbreitung annimmt, einzig und alleine auf das alliierte Konto zu schreiben. Je größer die Einsicht, je größer die Schuld an Europa und dem Weltfrieden.

Hans-Ulrich Rudel: "Verloren ist nur, wer sich selbst aufgibt!"


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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