Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen, der seinerzeit den EU-Ratsvorsitz führte, erlaubte dem Journalisten Christoffer Guldbrandsen die internen Verhandlungen zur EU-Osterweiterung und insbesondere die Tagungsstage vom 12./13. Dezember 2002 zum EU-Gipfel in Kopenhagen hautnah mitzuverfolgen.
Rund drei Monate begleitete der Journalist den Präsidenten, die Äußerungen, als die "Großen" sich unbeobachtet glaubten, fasste er in einer Dokumentation zusammen, die nach der Veröffentlichung eine große "Verstimmung" unter den europäischen Staats- und Regierungschefs auslöste, denn damit habe Rasmussen eindeutig die Grenzen überschritten. Was die EU-Bosse nämlich nicht wußten, daß der dänische Ministerpräsident zeitweise ein getarntes Mikrophon am Revers trug. So berichtete ein dänischer Amtskollege dem Ministerpräsidenten über den deutschen Außenminister: "Weißt du, dass Joschka [Fischer] innerhalb von zwölf Stunden drei verschiedene Meinungen [EU-Beitritt der Türkeii] gehabt hat?" Putin schimpft unmittelbar nach einer Pressekonferenz über die Journalisten, diese wären doch alle Banditen.
Der fertige Film wurde vom Ministerpräsidenten persönlich freigegeben, weil das - wie er sagt - "zu mehr Offenheit über die Hintergründe der Politik" beitrage.
Die Dokumentation wurde in deutscher Erstaustrahlung am 27. Mai 2003 um 23.00 Uhr im NDR gesendet.
Siehe auch VuH-Ticker vom 24.01.2011:
Dänischer Premier wegen Lissabon-Ratifizierung verklagt >>>
Ein Blick hinter die Kulissen, der Begriffe wie "Verhandlungen" und "Beratungen" in einem völlig neuen Licht erscheinen läßt. ...
M.k.G., U-34