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Lynagh

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Dienstag, 25. März 2008, 14:09

Die Insel der Chimären

Wie sein Vater, so war auch der Sohn des Reisenden Thorkill von den Abenteuern weiter Reisen und fremden fernen Gebieten fasziniert. Jon Thorkillson hatte ein schönes Schiff und mehr Möglichkeiten als sein Vater, denn er erbte ein schönes Vermögen von seiner Mutter. In geldlichen Sachen in welchen sein Vater von seinem Herrscher und König abhängig war, hatte sein Sohn der darin unabhängig war die volle Freiheit der Entscheidung. Er reiste auch gerne und viel. So war es als er einmal in einer Taverne vom Feuerberg hörte. Immer als er von einer Reise wieder in seiner Heimatstadt war, verbrachte er gerne die Zeit in den Tavernen am Hafen wo er Vieles hörte was ihn zu seinen Reisen inspirierte. So hörte er auch die Geschichte des alten Bären Harald über das geheimsinnige Feuerland. Er, nur er, Harald, der einzige einer ganzen Schiffsbesatzung, kehrte von dieser Reise nach Hause zurück aber leider wusste er nicht sicher was da alles genau geschah. Das Schiff entdeckte eine Insel, ein hoher Feuerberg im fernen südlichen Meer. Ein hoher felsiger Kegel mit gezacktem Rand und einem Krater wo ein Feuer brannte das Hundert Meilen weit zu sehen war, wie ein ferner, riesiger Leuchtturm. Er ruhte in üppigem Grün und endete rundherum in einem steinigen Strand. „Grusstrand (Kieselstrand),“ nannten wir es, erzählte der alte Harald. „Und oben dem Grusstrand der Smaragdgürtel der Bäume, Gärten und weißen Gebäuden. „Mein Kapitän und viele Männer der Besatzung gingen ans Ufer, aber nur wenige kehrten zurück, die Leute sprachen unzusammenhängend von Chimären und Ungeheuern, Häusern und Gegenständen aus reinem Gold; jedoch sie setzten nur schnell alle Segel die das Schiff tragen konnte auf und wir verließen in aller Eile die Insel. In zweiter Nacht war nur ein ferner Feuer zu sehen und endlich wollten alle darüber erzählen was sie auf der Insel erlebten wenn da ein starker Sturm kam. Ich wurde von einer riesigen Welle ins Wasser geschleudert und zum Glück konnte ich mich auf einige zusammengebundene gebrochene Fässer die ihre Eisenreifen verloren hatten, klammern, worauf ich schließlich auch kletterte und mich darauf schnürte, mein Schiff verschwand schnell aus der Sicht und Hörweite; nach vielen Tagen, es schien mir eine Ewigkeit verlor ich mein Bewusstsein. Da wurde ich wach auf einem fremden Schiff das mich auf dem offenen Meer fand. Da nahm ich auch ein Dienst und mit vielen Umwegen kam ich so nach hause. Von meinem alten Schiff habe ich nie mehr gehört. Nie mehr wieder ging ich auf ein Schiff, denn ich habe meiner Svea begegnet, die Tochter des früheren Wirten dieser Taverne, wir haben geheiratet, kriegten selber Kinder, erbten diese Taverne und wurden alt. Nie wieder habe ich was von jemandem vom Feuerberg gehört,“ so erzählte Harald seine Geschichte. Jon Thorkillson, wenn er von einem fremden Land hörte brannte immer darauf so ein Land selbst zu besuchen oder erforschen. Die unbekannte Insel Feuerberg schien ihm wie ein Geschenk der Götter. „Dort segle ich hin!“, rief er und sammelte um sich Menschen die nach Abenteuern hungerten. Harald ich biete Euch ein Topf voll Gold wenn Ihr uns den Weg und Richtung zeigt!“. Aber Harald war nicht zu haben, nicht mal für ein Topf voll Gold, nicht mal für zwei oder sogar drei. „Meine graue Haare habe ich jung bekommen, eben wegen Feuerberg. Jetzt da ich nicht nur die graue Haare habe aber auch die Weisheit des Alters, brauche ich nicht Gold sondern nur meine Gattin und mein zuhause bis das Ende meines Lebens.“ Jon Thorkillson probierte ihn zu überreden aber Harald sagte nur kurz: “Ost, West zuhause Best.“ Jedoch er gab Jon Anweisungen der Richtung, die Dauer der Reise und die Besonderheiten und Landmarken der Küsten der Länder und Inseln die sie beachten sollten. Mit diesen Angaben vorbereitete Jon Thorkillson seine Reise zu dem unbekannten und wie man hörte gefährlichen Feuerberg. Der Wind wehte in der gewünschten Richtung, sie segelten vobei an den Landmarken der bekannten Küste, sie besuchten einige Inseln die jeder kannte und befanden sich schließlich in den unbekannten weiten Gewässern des südlichen Weltmeeres. Viele Tage sahen sie nicht als Wasser. Viele Tage saßen sie in Windstille aber eines Tages, als da schon Stimmen zu hören waren die schon von einer Heimkehr sprachen, da sahen sie ein Lichtschimmer am Horizont. Jeden weiteren Tag wurde es mehr bis es schien als ob ein ferner Leuchtturm das Schiff zu sich ruft. Am dritten Tag sah man schon der Kegel des Feuerbergs und das Licht wurde roter und stärker und am vierten Tag konnte man die Insel wie eine Wolke mit einem Hut unterscheiden.

Je deutlicher die Insel am Horizont wurde, desto schneller segelte das Schiff bis es eingebettet in einer breiten Bucht lag. Die Bäume hinter dem breiten Kiesel Strand wiegten in leichter Briese die das Geruch vieler Blumen und Kräuter dieser, auf ersten blick lieblicher Insel, zum Schiff wehte, die weißen Häuser lagen friedlich da und am Strand erschienen schöne Menschen. „Chimären“, dachte Jon, „sie sind nicht wie sie zu sein scheinen.“ Er mahnte seine Männer zu Vorsicht. „Trink nichts, was angeboten wird, isst nichts was auf den Tischen liegt. Es gibt fremde Länder die schon mein Vater besucht hatte und wo die Erfrischung zur Verpflichtung oder Verlust des Verstands führt.“ So kam er und einige seiner Gesellen ans Land wo sie willkommen wurden und alles schien so freundlich und friedlich, daß sogar Jon daran zweifelte, ob Haralds Erzählung nicht nur ein Seeleutemärchen wäre. Sie Menschen auf der Insel waren alle schön und wunderbar gekleidet, die Tische voll erlesener und duftenden Schüsseln. Viele Gebrachsgegenstände waren aus reinem gold. Gold war überall. „Warum ißt ihr denn nichts?“ fragten die Einheimischen. „Wir können nichts essen und trinken,“ sagte Jon, „wir sind Pilger die ein Gelübde abgelegt haben und dürfen 40 Tage nur spezielle Kekse essen und gesegnetes Wasser trinken was wir mitgebracht haben.“ Jedoch am Essen und trinken lag es nicht wie in manchen Dämonengegenden. Dies war der Reich der Schatten

Im Laufe des Abends veränderten die schönen Gestallten, erst in Schattengestalten dann in verschiedene grausame Monster. Jons Tischdame kriegte zwei Gesichter, ein vorne und ein hinter und ihre untere Körperhälfte wurde die einer Schlange. Andere wurden halb Mensch und halb Tier, andere wieder ganz fremde Tiere, Ungeheuer sogar und machten Jagd auf die Menschen, Anua, Jons Tischdame die halb Schlange war nahm seine Hand und schleuste ihn in ein Gebäude. „Hier seid Ihr sicher Herr,“ sagte sie.. „Wenn ihr mir die Heirat verspricht, seid Ihr hier für immer sicher denn so oder so für immer seid Ihr hier.“ Jon versprach alles und sie versteckte ihn. Am sehr frühen Morgen fand sich das kümmerliche Rest der Menschen zusammen. Viele haben irgendwelchen ungewöhnlichen weiblichen Monstern die Liebe versprochen, aber wie einer der Krieger sagte: “Versprechen durch Zwang gilt nicht.“

Es war sehr früh und die Strassen leer. Die Gesellen eilten zum Schiff, setzten alle Segel. Und am Abend befanden sich alle am offenen Meer, aber etwas stimmte nicht. Der Wind war stark und wehte in guter Richtung, alle Segel wurden gesetzt aber sie kamen nur langsam voraus. Am Abend waren sie noch immer so weit, dass sie sogar die Bäume unterscheiden konnten und am nächsten Morgen verlangsamte das Schiff, drehte sich um und bewegte sich wieder Richtung Insel. Je näher sie kamen desto schneller wurden sie zur Insel gezogen. Jon dachte an die Erzählung des alten Harald. „Es ist ein Magnetberg!“ rief Jon. „Harald konnte sich nur dadurch retten, weil er auf den Überresten von Fässern ohne Eisenringe lag, alles was irgendwelches Eisen beinhaltete, Schiff oder Rüstungen wurde zur Insel gezogen und einmal dort, sind für für immer dort. Tot oder lebendig.“ Nachdem er dieses rief, sprangen alle in das Meer, alles was schwamm und kein Eisen enthielt wurde aus dem Schiff ins Wasser geworfen und dienbte als ein provisorischer Prahm. Das Schiff schnellte Richtung Magnetberg, der Phram, ausgerüstet mit einem armseligen Segel bewegte sich in starkem Meeresstrom in die gute Richtung und nach einem Tag sahen sie den Magnetberg und das Königreich der Chimären nur als Feuer in der Ferne. Voll Leiden wurde die Reise mit dem dürftigen Phram. Einmal wurden sie von Wassermonstern angefallen, zweimal von Menschenfressenden Raubfischen bevor sie einem Schiff begegneten das sie aufnahm und zu einem Hafen brachte. Von dort sorgte Jon Thorkillson für eine versorgte Reise in die Heimatstadt. Sie sprachen nie mehr von Magnetberg Insel und es war auch niemand in der Welt, der darüber sprach denn niemand entkam dem Königreich der Chimären welches man nur per Zufall fand. Jon Thorkillson hatte Glück, dass er gut die Erzählung des alten Haralds in sich aufnahm und sein Verstand die einzige gute Folgerung machte.

© 2008 Lynagh
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)