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Lynagh

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Samstag, 31. Mai 2008, 19:35

Blavör, das Mädchen aus Midgard

Das Landhaus und die Ländereien waren groß und die Nachkommen des Heimdals von den Asen bewirtschafteten es gut. Sie hatten drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter. Wie es nach dem Alten Recht Midgards auch feststand, der Sohn war der Erbe und die Mädchen sollten heiraten und ihr Heim verlassen. Blavör und Dagmær wußten natürlich, was ihre Pflichten waren und was man von ihnen erwartete. Da Dagmær sehr häußlich war und Hausarbeiten liebte, besonders das Spinnen der Wolle und das Weben der Stoffe, in die sie selbst schöne Muster bedachte und webte und sich freute einmal eigene Herrin eines großen Hauses zu sein, war sie damit auch sehr zufrieden und weil in dieser Verbindungen die Liebe nicht so einen großen Spielraum hatte, war sie damit auch einverstanden, den Mann zu heiraten den ihre Eltern als geeignet fanden. Blavör dagegen liebte die Natur, verabscheute es bei einem Webstuhl zu sitzen und wenn sie daran dachte einen Mann zu heiraten den sie eigentlich nicht gut kannte, war sie eher wütend und zerbrach Mutters Geschirr um ihre Meinung ohne Worte zu äußern, webte schief und brannte absichtlich das Essen an. Ja, ohne Worte, denn Worte einer solchen Bedeutung hätten sicher sehr schwerwiegende Folgen. Da sie häusliche Aufgaben nicht liebte und auch nicht die Zukunft, die sie somit erwartete, flüchtete sie, wann sie nur konnte in die Wälder, wo sie sich frei und sicher fühlte.

Eines Tages begegnete sie dort einem jungen Mann. Er sah gut aus, er war klug, er strahle Lebensfreude aber auch besondere Schlauheit aus, die Blavör immerhin interessant fand. Und er war charmant, der Loki, der Blutsbruder Odins. Loki wohnte in Asgard und erzählte Blavör interessante Dinge. Ja, Blavör wußte, daß er noch mehr Frauen den Hof machte. Blavör wußte, daß Lokis Frau in Asgard Sigyn war und Blavör wußte auch, was Loki für die Riesin Angurboda empfand mit der er drei Kinder hatte: Hela, Jormungand und Fenrirwolf. Jedoch war Loki ein Mann, der viele Frauen lieben konnte und dabei kam keine zu kurz. Auch Blavör erlangte seinem Charme und er lehrte diese menschliche Frau viele seiner Künste, er zeigte ihr die Macht der Magie und eines Tages kehrte Blavör nicht mehr nach Hause zurück. Loki gab ihr die Gabe des ewigen Lebens und Blavör selbst suchte nach dem Zauber wie sie mal ihr Alter auch anhalten könnte, denn eine verschrumpelte Greisin wollte sie auch nicht werden. Sie mochte auch Lokis Kinder und besonders den jungen Fenrirwolf, dessen erstes Nest sie liebevoll aufzog. Als das Ende ihrer vierten Dekade des Lebens herangekommen war, fand sie auch den Zauber wie sie die Jahre anhalten konnte. Hela, Tochter von Loki, war diejenige, die es ihr verriet, denn als Herrscherin des Reichs der Toten hatte sie die Macht dazu. Ihre Jugend bekam Blavör nicht zurück, aber sie blieb in dem besten Mittelalter und damit war sie reichlich zufrieden.

Sie überlebte Ragnarök, denn sie versteckte sich unter einem Bogen der Gjöllbrücke, die nach Helheim führte. Dort auch in den Tiefen des Totenreichs lernte sie auch viele dunkle Geheimnisse der Dämonen, die dort hausten und so wurde sie später, als sie in die neue Menschenwelt zurückkehrte, zu einer mächtigen Hexe. Blavör konnte vieles bewirken und sie hatte auch dazu die Macht. Jedoch, die Landedelfrau in ihr blieb und sie interessierte sich mehr für ihre Zucht der Fenrirwölfe, denn sie verachtete die Menschen und die Menschenwelt. Die Liebe zu dem Riesen Loki hatte sie gezeichnet und auch der Gebrauch der dunklen Magie, was vieles leichter für sie machte. Sie war eine einselbige, sogar egoistische und manchmal grausame Frau geworden, aber daß fand sie überhaupt nicht übel. Manchmal genoß sie sogar die bösen Streiche, eben solche Streiche wie sie auch der Loki immer bewirkte.So vergingen Jahrhunderte in den sich Blavör, die am Ende der Welt wohnte, ganz wohl fühlte.



© 2008 Lynagh
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)