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Sonntag, 17. August 2008, 23:56

Bergamotte

Citrus × limon, Syn. Citrus bergamia

Abb.: Köhler's Medizinal-Pflanzen 1887
Herkunft:
Stadt Bergamo (Norditalien). Der Baum ist eine Kreuzung aus Zitronatzitrone (Citrus) und Bitterorange (Citrus × aurantium) dessen Frucht hauptsächlich wegen der enthaltenen Duftstoffe angebaut wird und weniger zum Verzehr. Heute in Italien, Kalifornien, Spanien, Südafrika kultiviert.

Volksname:
Pomeranze, Bitterorange, Bigarade, Bittere Orange, Bergamotte

Pflanzenfamilie:
Rautengewächse (Rutaceae)

Verwendete Pflanzenteile:
Schale der kleinen, gelb bis orangefarbenen Frucht, die Blüte

Sammelzeit:
Spät von November bis März

Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Fruchtzucker, Furocumarine, Linalylacetat, Limonen, Limettin, Terpineol, Bergamottin, Bergapten, Bergaptol, Bisabolen, Nerol, Pektinstoffe, Vitamin A, B1, B2, C, B5, B6, E und PP.

Heilwirkung:
Es wirkt antiseptisch, appetitanregend, beruhigend, fiebersenkend, krampflösend, schlaffördernd, schleimlösend, verdauungsfördernd und wurmtreibend.

Durch seine desinfizierende Wirkung wurde es früher zur Desinfektion bei Operationen, zur Wundbehandlung und in der Zahnmedizin verwendet.

Bergamottöl (Oleum Bergamottae) wurde in der Zeit zwischen 1672 und 1708 eingeführt und gilt als unerlässlicher Ausgangsstoff (Kopfnote) für die Parfüm-Industrie, wie zum Beispiel im Kölnisch Wasser. In der gewonnenen Essenz sind über 350 verschiedene Aromen enthalten, die damit viele andere natürliche Duftstoffe an Komplexität übertrifft. Der Duft ist frisch, fruchtig, klar, zitronig, blumig und warm.

Die Behandlung von Blasen- und Harnröhrenentzündungen kann durch die antiseptische Wirkung der Bergamotte sinnvoll ergänzt werden. Außerdem unterstützt es die Heilung bei Erkrankungen der Atemwege, bei Stoffwechselstörungen, in der Frauenheilkunde und bei Verrenkungen.

Es gehört zu den besonders pflegenden ätherischen Ölen und kann auch dem Bad, Massageöl oder Cremes zugegen werden. Es verringert die Talgproduktion der Haut, verfeinert das Hautbild und hat sich somit besonders bei Hautunreinheiten bewährt. Das enthaltende Bergapten fördert das Bräunen der Haut und wird deshalb in einigen Bräunungscremes eingesetzt.

Durch das enthaltene Bergapten kommt es zu einer Erhöhung der Lichtempfindlichkeit (Photosensibilisierung), deshalb ist nach auftragen bergamottehaltiger Pflegemittel möglichst auf ein Sonnenbad zu verzichten. 1 bis 2 Tropfen Gesichtsöl auf 50ml Creme oder Lotion, haben jedoch noch keine sensibilisierende Wirkung.

Zu beachten wäre, daß wie bei allen Zitrusfrüchten, eine allergische Reaktion hervorrufen werden kann.

Bergamotte-Öl in einer Duftlampe verdampft, trägt zur Entspannung nach körperlicher und geistiger Anstrengung bei und belebt Körper und Geist.

In der Küche:
Nach einem weiteren Verwertungsgang werden aus den Resten der Ernte noch Säfte und Schnäpse erzeugt, aber auch Marmelade und Gelee. Aus der dickschaligen Bitterorange oder Pomeranze wird auch Orangeat hergestellt. Für Beruhigungs- und Erkältungstees werden die Orangenblüten genutzt, die ebenso Bestandteil verschiedener Teemischungen sind. Zur Aromatisierung wird das Öl bei Earl-Grey-Tee und Pfeifentabaken verwendet, sowie in französischen Bonbons aus Nancy. In Kalabrien, werden nach altem Handwerk die getrocknete Bergamotte-Fruchtkörper als Beutel für Schnupftabak verarbeitet und weltweit an Spezialläden für Liebhaber exportiert. Mangels Nachwuchs stirbt dieses Handwerk jedoch allmählich aus.


Bei langanhaltenden, wiederkehrenden oder sich verstärkenden Beschwerden, sollte immer ein erfahrener Mediziner zur Abklärung der Ursachen konsultiert werden.



"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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