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Kalenderblatt vom 17. April
1774:
* Friedrich Koenig, in Eisleben - deutscher Buchdrucker und Erfinder der Schnellbuchpresse.
1870:
Richard Wagner besucht Bayreuth, weil ihm die große Bühne für seine Werke passend schien. Der Orchestergraben konnte jedoch die große Anzahl der Musiker z.B. beim Ring des Nibelungen nicht fassen. Deshalb trägt er sich mit dem Gedanken, in Bayreuth ein eigenes Festspielhaus zu errichten.
1886:
Nach dem deutschen Reichsgesetz, betreffend die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete, übt die Schutzgewalt in den deutschen Schutzgebieten der Kaiser im Namen des Reiches aus.
1888:
* Herms Niel, in Nielebock bei Genthin - deutscher Komponist für Marschlieder u.a. "Erika", "Annemarie", "Mein Bismarckland", "Wir fahren gegen Engelland" (1939 nach einem Text von Hermann Löns).
1899:
* Bernhard Sprengel, in Warendorf - deutscher Schokoladenfabrikant. Aus seiner privaten Kunstsammlung entstand das Sprengel-Museum in Hannover.
1903:
In Oberschlesien beschließen deutsche und polnische Gruppen der Sozialdemokraten die Aufstellung gemeinsamer Kandidaten für die Reichstagswahlen im Juni.
Der 100 Mark Schein wird vom Reichsbankdirektorium Berlin ausgegeben.
1912:
In Deutschland herrscht eine totale Sonnenfinsternis.
1919:
Die verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung hat das Gesetz über einen allgemeinen Feiertag erlassen.
In Wien kommt es zu einem kommunistischen Putschversuch.
1922:
Nachdem sich Wolfgang Kapp den deutschen Behörden stellt, wird er von Schweden kommend in Saßnitz auf Rügen verhaftet.
1928:
In Berlin wird der Publizist Carl von Ossietzky in der Berufungsverhandlung (Beleidigung der Reichswehr) zu einer Geldstrafe von 600 Reichsmark verurteilt, die aber durch eine Amnestie im selben Jahre erlassen wird.
1929:
* Hans Last (James Last), in Bremen – deutscher Komponist, Arrangeur und Musikproduzent
Auf der Sachverständigenkonferenz in Paris, fordert Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht eine Revision der deutsch-polnischen Grenze und die Rückgabe der Kolonien, was die Entente-Staaten jedoch ablehnen.
1939:
Reichsinnenminister Wilhelm Frick erklärt den 20. April (Führergeburtstag) zum nationalen Feiertag.
1940:
Adolf Hitler beabsichtigt wegen der hohen Verluste bei Narvik, den Verbänden unter Generalleutnant Eduard Dietl den Rückzug nach Schweden zu gestatten. Auf Drängen Generalmajor Alfred Jodls, Chef des Wehrmachtführungsstabes, wird jedoch am Abend der Befehl "Halten so lang wie möglich" gegeben.
Der britische Schwere Kreuzer "Suffolk" beschießt unter Sicherung eines Konvois von 4 Zerstörern, den Seefliegerhorst "Stavanger". Die Anlagen werden schwer beschädigt. Deutschen Bombern gelingt es, die "Suffolk" mehrfach schwer zu treffen.
700 Mann Voraustruppen beginnen in Andalsnes eine alliierte Gegenlandung in Norwegen.
1941:
In der Nacht zum 18. April greift das Royal Air Force (RAF) Bomber-Command mit 118 Flugzeugen Berlin an.
Hilfskreuzer "Atlantis" unter Kapitän zur See Bernhard Rogge versenkt im Südatlantik den ägypt. Fahrgastdampfer "Zam Zam" und nimmt die gesamte Besatzung und Passagiere (317), darunter auch ein amerik. Reporter vom Magazin Time-Life an Bord. Die von dem Reporter heimlich gemachten und Monate später in dem Magazin veröffentlichten Fotos, zeigen damit aller Welt das Aussehen der "Atlantis".
In Belgrad unterzeichnet General Kalafatowitsch die Kapitulation der jugoslawischen Wehrmacht, die am 18. April in Kraft tritt.
General Wavell erhält die Genehmigung von der brit. Regierung, die Räumung Griechenlands vorzubereiten.
König Peter II. und die Regierung Simowitsch begeben sich über Jerusalem nach London ins Exil.
1942:
Auf Befehl des Führers sind vor der Operation "Blau" (Sommeroffensive 1942 im Südteil der Ostfront. Am 30.0.6.42 wurde der Deckname geändert in "Braunschweig".) noch einige Maßnahmen erforderlich, u.a. der Angriff auf Kertsch. Hierzu erteilt er dem Chef des Generalstabs d. Luftwaffe zur Vorbereitung und Durchführung genaue Anweisungen.
Auf Befehl des Führers kann jeder Soldat Anregungen oder Vorschläge auf Grund seiner Kampferfahrungen auf dem Gebiet der Bewaffnung und Ausrüstung direkt an den Heeresstab OKW einreichen.
In den Nordost-Karpaten deutsch-ungarische Grenzberichtigungen. Aufnahme sofortiger Verhandlungen, die aus wirtschaftlichen Gründen in die Länge zu ziehen sind.
Bei einem Treffen der Gauwirtschaftsberater spricht Albert Speer über seine Vorstellung von der zentralen Lenkung der deutschen Wirtschaft.
12 viermotorige Lancaster Bomber greifen die MAN-Motorenwerke in Augsburg an, in denen auch Dieselmotoren für U-Boote gefertigt werden. Sieben Lancaster Bomber werden abgeschossen.
An der gesamten Ostfront ist ein Abflauen der Winterkämpfe zu verzeichnen.
General Giraud, 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten, gelingt die Flucht aus der Festung Königsstein. Er erreicht die unbesetzte Zone Frankreichs und wird am 28. April von Marschall Pétain in Vichy empfangen.
1943:
U 175 unter Korvettenkapitän Heinrich Bruns wird im Atlantik westlich Land's End durch zwei Angriffe mit 22 Wasserbomben vom Kutter "John C. Spencer" der US-Küstenwache zum auftauchen gezwungen. 48 Minuten nach dem Angriff tauchte U 175 auf und lieferte sich ein Feuergefecht mit den Kuttern "Spencer" und "Duance", die den Geleitzug HX-233 sicherten. H. Bruns wurde durch einen Volltreffer auf der Brücke getötet. Die "Spencer" wurde von einem eingreifenden Kutter des Geleitzuges getroffen. Von 54 Mann der Besatzung überlebten 41.
Angriff von 150 -180 amerik. Bombern im Raum von Bremen. Auf die Focke-Wulf-Werke werden 100 Sprengbomben abgeworfen, 5 Gebäude werden total zerstört und 2 weitere schwer beschädigt. Auf dem Flugplatz werden 10 Focke-Wulf 190 zerstört und 12 weitere Flugzeuge werden beschädigt.
Heeresgruppe A: (Osten) 6.30 Uhr Angriff der 4. Gebirgs-Division und der 125. Infanterie-Division (17. Armee; Gruppe Wetzel) mit starker Luftwaffenunterstützung gegen den stark ausgebauten Landekopf Noworossijsk. Unter erheblichen Geländeschwierigkeiten durchbricht die 4. Geb.-Div. gegen zähen Feindwiderstand die Feindstellung und nimmt den Mysschako Berg. Die Kuppe wird noch vom Feind gehalten. Kein weiterer Bodengewinn.
Heeresgruppe Nord: Beim 1. Armeekorps (18. Armee) müssen vorübergehend Kampfstände und Wohnbunker wegen der ansteigenden Flüsse aufgegeben werden.
Heeresgruppe Afrika: Vor dem TineTal und beidseits Toukabeur halten die Aufmarschbewegungen des Gegners auf breiter Front an.
Störflüge über Nordwestdeutschland. Einflug von ca. 70 Flugzeugen über dem Küstengebiet zwischen Brest und Lorient, wahrscheinlich zur Verminung.
1944:
U 342 unter Oberleutnant z. S. Albert Hossenfelder wird südwestlich von Island von der Canso "S" (Fg. Off T.C. Cooke) des 162. Geschwaders der Royal Canadian Air Force (RCAF) versenkt. Keine Überlebenden der 51 Mann Besatzung.
U 986 unter Oberleutnant z. S. Karl-Ernst Kaiser wird im Nordatlantik durch Wasserbomben des amerik. Minensuchers "USS Swift" und vom Patrouillenboot PC 619 versenkt. Keine Überlebenden der 50 Mann Besatzung.
Eine Bezugsberechtigung für ein Stück Seife bekommt, wer 5kg Knochen abliefert.
1945:
U 398 unter Oberleutnant z. S. Wilhelm Cranz geht in den Gewässern um England verloren. Keine Überlebenden der 43 Mann Besatzung.
Die 8. Bomberflotte der USAAF fliegt mit 572 Maschinen einen weiteren Angriff auf Dresden. Über den Rangierbahnhöfen werfen sie 1385 t Sprengbomben und 150 t Brandbomben, auf ein Industriegebiet weitere 25 t Sprengbomben ab. Erst durch diesen Angriff wird der Bahnverkehr durch Dresden wirksam unterbrochen.
Heeresgruppe Süd: (Osten) Bei Fürstenfeld, im Bereich der 6. Armee wurde der Feind abgewiesen. Südlich St. Pölten hat sich die Lage bei der 6. SS-Panzerarmee verschärft; westlich Fortsetzung der Angriffe. Wilhelmsburg geht verloren. Nordwestlich von Wien lebhafte Kämpfe mit Einbrüchen. Zistersdorf geht verloren. Weitere Angriffe bei Lundenburg.
Bei der Heeresgruppe Mitte hat der Feind den halben Weg bis Brünn zurückgelegt. Angriffe bei Ratibor und Loslau abgewiesen. Im Raum von Forst konnten die eigenen Linien im wesentlichen gehalten werden.
Bei der Heeresgruppe Weichsel Fortgang der Kämpfe südlich Frankfurt. Division "Kurmark" konnte etwas Gelände gewinnen, aber kritische Lage bei der 9. Fallschirmjäger-Division.
AOK Ostpreußen: Im Samland wurden die eigenen Kräfte fast gänzlich auf Pillau zurückgedrängt. Eigene Bewegungen werden durch die feindliche Luftwaffe unmöglich gemacht.
Vom 1. bis 15. April wurden von der Halbinsel Hela 96.000 Verwundete, 81.000 Flüchtlinge und 66.000 Mann abtransportiert.
Angriff einer Division von Westen in den Raum von Nürnberg-Ingolstadt; 20 4-motorige Bomber gegen Swinemünde. Der Kreuzer "Lüzow" erhielt 3 Treffer und geriet mit dem Heck auf Grund. Das Schulschiff "Schlesien" blieb unbeschädigt.
Dritter Großangriff gegen die Festung Gironde.
Nordwesten: Bei Arnheim kann der Gegner seinen Brückenkopf erweitern. Um die Grebbe-Linie zu halten, Vorstoß ostwärts der Zuidersee gegen den Feind nach Süden. Ein eigener Brückenkopf am Ostrand des großen Staudamms wird noch gehalten. In Groningen noch Kämpfe. Vorschieben des Gegners an der Ems nach Norden. An Soltau vorbei stieß der Gegner bis Schneverdingen vor.
Bei der Heeresgruppe B tiefe Einbrüche; einzelne Teile sind überrollt; Waffen und Munition fehlen. Die Ecke um Düsseldorf wird noch gehalten. Die Aufforderung zur Übergabe von Düsseldorf wird abgelehnt. Funkverbindung steht noch.
Im Harz verschärft sich die Lage weiter. Kämpfe bei Braunlage und Wernigerode, sowie Einbrüche südl. beim Brocken.
12. Armee: In Magdeburg Artillerie- und Bombenangriffe; die Aufforderung zur Übergabe wird abgelehnt. Bei Dessau wird versucht eine geschlossene Hauptkampflinie aufzubauen. Nördlich von Bitterfeld kämpft die Div. "Hutten“ weiter.In Halle, Merseburg und Leipzig wird tapfer weiter gekämpft. Verbindung nach Leipzig besteht noch von Norden und Nordosten.
Heeresgruppe G: Im Raum Chemnitz kann der Feind aufschließen. Vormarsch südlich auf Plauen.Hof geht verloren. Weiterer Vorstoß gegen Nürnberg. Bei der 1. Armee Einbrüche; wurden nach 5 bis 10 km Tiefe aufgehalten. Weitere Kämpfe im Schwarzwald und bei Offenburg, der Brückenkopf bei Kehl kann gehalten werden.
1947:
Der ehemalige Generalfeldmarschall Erhard Milch wird vom amerik. Gerichtshof in Nürnberg zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1951 wurde er zu 15 Jahren begnadigt und am 4. Juli 1954 durch Amnestie vorzeitig entlassen.
Die Sowjet. Militärregierung erläßt Richtlinien über die Tätigkeit der Verlage und Druckereien im Sowjetischen Sektor Berlins und in der Sowjetischen Besatzungszone.
Erstellt Donnerstag, 17. April 2008, 21:59 Uhr
"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -