Elettaria cardamomum (L.) Maton
Abb.: Köhler's Medizinal-Pflanzen 1887
Herkunft:
Südindien und Sri Lanka
Volksname:
Cardamompflanze, Kardamompflanze, Malabar Cardamom, Kleine Kardamomen, Zimtpflanze
Pflanzenfamilie:
Ingwergewächse (Zingiberaceae), innerhalb der Einkeimblättrigen mit zwei Arten: Malabarkardamom (Elettaria cardamomum) und Ceylonkardamom (Elettaria major)
Verwendete Pflanzenteile:
Früchte, Samen mehrjährig
Inhaltsstoffe:
7% ätherisches Öl Eucalyptol, alpha-Terpineolacetat, Myrcen, Limonen, Menthon, Borneol, 1,8-Cineol, Sabinen, Heptan, reichlich Mangan und Eisen
Sammelzeit:
Oktober bis Dezember
Heilwirkung:
Unterschieden wird zwischen Grünem, Weißem und Schwarzem (schwarz = Sammelname für viele cardamomverwandte Pflanzen) Kardamom, wobei der Grüne als der Beste gilt.
Kardamom regt den Kreislauf, Hormonhaushalt, Appetit an und kräftigt das Herz.
Die enthaltenen ätherischen Öle wirken antibakteriell, regulierend auf die Darmtätigkeit, verdauungsfördernd, sowie wärmend, entzündungshemmend und entkrampfend bei Husten, Asthma, Blähungen, Magenschmerzen und Frauenbeschwerden. Durch seine schleimlösende Wirkung ist er besonders bei Erkrankungen der Bronchien und der Nebenhöhlen hilfreich und wirkt hier beruhigend.
Bei Kleinkindern und Kindern ist bei Krämpfen und Blähungen eine Bauchmassage mit Kardamomöl hilfreich, dadurch wird die Durchblutung und die Darmtätigkeit gefördert und die Verkrampfungen werden gelöst.
Bei Übelkeit, Erbrechen und auch bei Kopfschmerzen wird empfohlen, einige Körner langsam im Mund zu zerkauen und verleiht so zusätzlich frischen Atem. Kardamom wird außerdem als Gehirntonikum bezeichnet, es fördert die Gedächtnisleistung und verleiht geistige Klarheit.
Das Kardamomöl (Oleum destillatum Cardamomi) wird durch Wasserdampfdestillation aus den Samen gewonnen und ergibt in Verbindung mit Harz-, Blüten-, Gewürz- und Zitrusölen, je nach Mischung eine wärmende, beruhigende oder sinnliche Duftmischung, die individuell zum inhalieren, als Badezusatz, Massageöloder oder zum verdampfen genutzt werden kann.
Kosmetik:
In Seifen, Kosmetika und Parfüms, besonders in orientalischen Düften, ist er als Duftstoff enthalten.
In der Küche:
In unserer heimischen Küche ist das Gewürz fast ausschließlich für die Weihnachtsgebäckerei, wie Lebkuchen (Nürnberger Lebkuchen) und Spekulatius bekannt. Hauptsächlich ist Kardamom Bestandteil von asiatischen Gewürzmischungen, Glühwein und im Curry-Mischgewürz, außerdem wird er zum aromatisieren von Wurstwaren und Likören verwendet. Der Geschmack ist süßlich-scharf, leicht bitter und sein Aroma ist warm, rund und dem Campher, Lavendel und Thymian ähnlich.
In Arabien und Persien würzt man Kaffee und Tee der Bekömmlichkeit wegen mit Kardamom. Er wird den Bohnen bereits beim Mahlen zugegeben und dem Tee beim Aufbrühen.
Wenn möglich sollte man den Kardamom als ganze Kapseln kaufen und die Samen selbst nach Bedarf in einem Mörser zerkleinern, so ist das Gewürz wesentlich aromatischer. Außerhalb der Kapseln und im gemahlenen Kardamom verfliegen die ätherischen Öle sehr schnell.
Geschichte:
Kardamom ist eines der ältesten und wertvollsten Gewürze, nach Safran und Vanille wird es als das dritteuerste Gewürz bezeichnet. Schon den Griechen und Römern war die verdauungsfördernde Wirkung, sowie die aphrodisierende bekannt.
In Griechenland und Rom wurde die Essenz zu Parfüm verarbeitet. In Indien gilt Kardamom als "Königin der Gewürze".
Bei langanhaltenden, wiederkehrenden oder sich verstärkenden Beschwerden, sollte immer ein erfahrener Mediziner zur Abklärung der Ursachen konsultiert werden.