Calendula officinalis L.
Abb.: Köhler's Medizinal-Pflanzen 1887
Herkunft:
Calendula vom lateinischen
calendae=der erste Tage des Monats, weil die Pflanzen in vielen
calendis (Monaten) blüht. Der Name Ringelblume nimmt Bezug auf die inneren eingerollten, geringelten Früchte der Pflanze.
Vermutlich stammt sie von der im Mittelmeerraum verbreiteten Acker-Ringelblume (
Calendula arvensis) ab.
Volksname:
Aerola, "Blume-jeden-Monats", Bleschblume, Brügamsblume, Buckseknopp (Hosenknopf), Butterblume, Christusauge, Christusblume, "Der-Sonne-folgend", Eleutropium, Dannblume, Donnblume, Dotterblume, Gelbsuchtröserl (Steiermark), Goldblume, Golden Blume, Herrgottsauge, Hintlope, Jesusauge, Jesusblume, Jungelblume, Kalendula, engl. Marigold, Morrnrod un Abenrod (Lübeck), "Morgen- und Abendrot", Niewelkblume, Rauhblatt, Regenblume, Rinderblume, Ringelblume, Ringali (St. Gallen), Ringeli, Ringelken (Göttingen, Braunschweig), Ringeln, Ringelrose, Ringelröschen (untere Weser), Ringelröserl (Kärnten, Steiermark),Ringil, Ryngelblume, Solsequium, Sonnenbrand Sonnenbraut, Sonnenfriedel, Sonnenwendblume, Sonnenwende, Sonnenwent, Stinkblume, Studentenblume, Totenblume, Weckbröseln (im Hennebergischen), Wucherblume, Ziegelbluem (Elsaß). Sehr oft wird die Ringelblume auf Gräber gepflanzt, daher Totenblume (in vielen Gegenden, z. B. Daudenblome in Westfalen), Kirfechblum = Kirchhof- (Lothringen). Nach der heiligen Maria - Marienrose (Nahegebiet), Malljeblom (Rheinlande: Trimbs). In Niederösterreich lautet eine Benennung Weinbleaml.
Pflanzenfamilie:
Korbblütler (Asteraceae)
Verwendete Pflanzenteile:
Die Blüten werden am besten in der Mittagssonne gesammelt, hier ist die Konzentration der Wirkstoffe am höchsten.
Blätter und Stengel
Sammelzeit:
Juni – Oktober/November
Inhaltsstoffe:
ätherisches Öl, Bitterstoffe, Beta-Sitosterol, Calendula-Sapogenin, Flavonoide, Glykoside, Stigmasterol, Salizylsäure, Saponine, Taraxasterol, Violaxanthin, Xanthophylle, Vitamin C, hohe Mangankonzentration, der Carotingehalt kann bis zu 1,5% und mehr betragen
Heilwirkung:
Der Arzt Joh. Joach. Becher (um 1660) faßte ihre Heilwirkung in folgenden Versen zusammen:
"Der Leber / Hertzen auch / steht bey die Ringelblum /
Sie treibt den Schweiß und Gifft / behält darin den Ruhm /
Sie fördert die Geburt / und treibt der Frauen Zeit /
Ein Wasser / Essig und Conseco wird drauß bereit."
Die Blüten gelten seit alters her als hervorragendes Wundheil- und Schönheitsmittel. Äußerlich wird Ringelblumenöl oder Creme zur Pflege trockener, rissiger, wunder und alternder Haut verwendet.
Die Extrakte der Blüte besitzen abschwellende, leicht abführende, blutfettsenkende, fiebersenkende, gallenflussanregende, immunstimulierende, adstringierende, antibakterielle, anregende, entzündungshemmende, krampflösende, menstruationsfördernde, pilztötende, östrogene, reinigende und schweißtreibende Eigenschaften. Sie fördern die Bildung von Granulationsgewebe (bei der Wundheilung vorübergehend entstehendes Gewebe) und beugen so einer zu starke Narbenbildung vor, die Haut wird glatt und geschmeidig.
Ihre Wirkung hat sich besonders bei schlecht heilenden Wunden, Entzündungen, beginnender Eiterung, Furunkeln, Hühneraugen, Pickeln, Pubertätsakne, Ekzemen, Quetschungen, Schuppen- und Bartflechte, Sonnenbrand, Verbrennungen, Windeldermatitis, Warzen und zur Wundheilung nach Amputationen bewährt.
Ringelblumentee kann als Umschlag, für Waschungen und als Bad angewendet werden und die Tinktur als Einreibungen oder ebenfalls als Umschlag bzw. Verbandmittel.
In der Volksheilkunde wird sie auch innerlich eingenommen und stärkt als Tee oder Tinktur die Verdauungsorgane, Leber und Galle, lindert Brechreiz, wirkt bei Augenleiden, Magenkrämpfen, Magengeschwüren, Dickdarmentzündungen, Drüsenverhärtung, Blutharnen, Grippe, Hämorrhoiden, Wurmbefall, hilft bei Einschlafstörungen. Schwindelanfälle und Kopfschmerzen werden gemildert.
In der Frauenheilkunde helfen die krampflösenden Eigenschaften bei Periodenkrämpfen und der östrogenartige Wirkstoff Beta-Sitosterol wirkt ausgleichend auf unregelmäßige Zyklen und lindert Beschwerden der Wechseljahre. Das enthaltene Stigmasterol fördert den Eisprung und wirkt ebenfalls positiv auf die Regulierung des Zyklus.
Früher hat die Calendula auch in der Krebstherapie eine besondere Rolle gespielt und Matthiolus war der erste Arzt, der sie hier als wirksam bezeichnete, daher auch der Name Herba Cancri. Die Aufmerksamkeit der Ärzte auf die Ringelblume als Mittel gegen Krebs und ansteckende Krankheiten, wurden durch die Arbeiten des schwedischen Arztes J. P. Westring gelenkt, die auch ins Deutsche übertragen wurden. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Pflanze daraufhin gegen alle möglichen Krankheiten so beliebt, daß die Drogisten Fässer voll von Calendula stets bereit halten mußten. Als Unterstützung zur Krebsbehandlung wandte Westring auch noch Goldsalze an, die er in die Schamlippen und in das Zahnfleisch einreiben ließ. Den Aufguß von der Ringelblume benutzte er zu Spülungen bei Uteruskrebs, peroral (lat. per =durch, über und os, oris=Mund; Abgekürzt p.o.) verordnete er gleichzeitig einen Extrakt der Ringelblumen. Dieser wirkte, wie er schreibt, "wie ein Opiat auf die widernatürlich gereizten Nerven". Daneben ließ er eine strenge Milchdiät einhalten. Auf Westrings Empfehlung hin wurde Calendula bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem bekannten Modemittel gegen Krebs, geriet aber dann wieder in Vergessenheit und wird heute wieder als solches geschätzt und genutzt.
Der englischer Botaniker, Kräuterkundler, Arzt und Astrologe Nicholas Culpepper (1616-1654) schwor auf das "Marigold" zur Stärkung des Herzens. Im "Vade-Mecum Botanicum" (1694) wird ein ganzer Katalog von Übeln erwähnt, gegen die Calendula gut sein sollte.
Die Jury des "Verein zur Förderung der n(N)aturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e. V." (NHV) hat für den Verein die Ringelblume zur
Heilpflanze des Jahres 2009 gekürt.
Kosmetik:
Die Blütenblättchen wurden früher zum Schminken benutzt. Die rotbraunen Blüten standen wegen der in ihnen enthaltenen Farbe in höherem Werte als die gelben. Aus dieser alten Anwendung stammt wohl auch der Hinweis auf die Hautwirkung. Calendula ist wegen ihrer antibakteriellen, hautpflegenden und -beruhigenden Eigenschaften auch in der Kosmetikindustrie sehr beliebt. Greift man auf diese Produkte und nicht auf selbst hergestellte zurück, sollte man auf einen möglichst hohen Wirkstoffgehalt achten.
Im späten Mittelalter färbten sich die Damen die Haare mit "in Laugen gesottener Ringelblume" gelb. Diese färbende Eigenschaft kann man sich heute noch zunutze machen, indem man einen wässrigen Auszug herstellt und diesen als Spülung verwendet.
In der Küche:
Die Farbe der frischen oder getrockneten Blütenblätter der Ringelblume kann als natürlicher Farbstoff zum Färben von Butter, Süßspeisen, Puddings, Desserts, Reis und Eiergerichten, sowie Käse genutzt werden. Die Farbe löst sich dann in heißen Flüssigkeiten. Der Geschmack der Blüten und Blätter ist bitterlich-krautartig und schwach salzig. Die Blütenblätter werden auch für herzhafte Brotaufstriche, Blütenbutter, Suppen oder in Kuchen verwendet. Früher wurde sie außerdem zur Streckung des teuren Safrans gebraucht.
Im Garten:
Die Ringelblume zählt zu den ältesten kultivierten Zierpflanzen. Sie gedeiht eigentlich auf jedem Boden, bevorzugt aber tiefgründigen, lehmigen und nährstoffreichen, außerdem benötigt sie viel Wasser. Pflanzt man sie in Töpfe oder Blumenkästen sollte Staunässe vermieden werden. Einmal gepflanzt, säen sie sich jedes Jahr aufs Neue aus. Bis weit in den Herbst oder nach Witterung sogar bis zum ersten Frost, kann man sich an der Blütenpracht mit den warmen, kräftigen Gelb- bis Orangetönen erfreuen.
Werden sie zwischen Gemüsebeete, Kartoffel- oder Erdbeerpflanzungen und Rosen gepflanzt, so verhindern die Ausdünstungen der Wurzeln den Befall von Pflanzenschädlingen wie Faden- oder Rundwürmer (Nematoden).
Im Handel gibt es Samen in vielen Farbschattierungen, zwischen cremefarben bis zum tiefen Orange/Rot. Will man die Ringelblume für medizinische Zwecke verwenden, eignen sich die gefüllt-blühenden orangefarbenen Sorten am besten.
Geschichte:
Bei Vergil wurde sie unter dem Namen
Caltha luteola erwähnt. Der Ursprung des Gattungsnamens Calendula ist noch nicht eindeutig geklärt. Einerseits wird
calthula angenommen, mit dem typischerweise gelbe bzw. geblümte Frauenkleider bezeichnet wurden, andererseits
calathus= geflochtener Korb, bezogen auf die Körbchenform der Blüte und auf die frühere Sitte, die Ringelblumen in Blütenkörbe einzuflechten.
Seit jeher kommt ihr eine große Bedeutung als Heilpflanze zu, die bei den Griechen und Römern, sowie in der indischen und in der arabischen Kultur, als Heilkraut geschätzt war aber auch Farbstoff für Gewebe, Lebensmittel oder Kosmetika. Ob es sich dabei um die Calendula officinalis handelte, ist noch nicht mit letzter Sicherheit geklärt.
Die Verwechslung in den Überlieferungen sind vermutlich einerseits darauf zurückzuführen, daß es drei Calendula-Arten gibt.
- Die Garten-Ringelblume (Calendula officinalis L.), welche vermutlich in den Ländern des Mittelmeergebietes beheimatet ist.
- Die Acker-Ringelblume (Calendula arvensis L.) im Mittelmeergebiet, in Persien, jedoch selten in wärmeren Regionen Mitteleuropas sowie auf den Kanaren.
- Die verholzte Art Calendula suffructiosa, die in Südeuropa, Kleinasien, Nordwestafrika und auf den Kanaren zu Hause ist.
Andererseits gibt es Überschneidungen bei den griechischen und lateinischen Namen
(h)eliotropium, solsequium (der Sonne folgend) und selten
sponsa solis mit Wegwarte (
Cichorium intybus L.) und Löwenzahn (
Taraxacum officinale). Auch das bei Theophrast und Dioskurides aufgeführte "
Klymenon" oder die "
Caltha" bei Plinius, ist nicht eindeutig als
Calendula officinalis zu erkennen, vielmehr wird angenommen, daß es sich hierbei um
Calendula arvensis L. handelt. Ein ausführliches
Kulturgeschichtliches Portrait der Ringelblume.
Zu Beginn des Mittelalters scheint es die Ringelblume nördlich der Alpen auch noch nicht gegeben zu haben. In einer gegen 1200 entstandenen erweiterten ‚Circa instans‘-Fassung (das erste „Europäische Arzneibuch"), findet sich ein Kapitel zur "Kalendula" und war künftig fester Bestandteil der ‚Circa-instans‘-Überlieferung. Seit dieser Zeit wird sie häufig als Heilpflanze erwähnt und seit dem hohen Mittelalter war sie als Gewürz-, Arznei-, Garten- und auch als Zauberpflanze in ganz Europa bekannt.
Hildegard von Bingen gibt Rezepte und Ratschläge zur Anwendung der Ringula oder Ringella bei entzündeter Haut sowie zur Entgiftung der inneren Organe: "Die Ringelblume ist kalt und feucht, und sie hat starke Grünkraft in sich, und sie ist gut gegen Gift. Denn wer Gift ißt, oder wem es verabreicht wurde, der koche Ringelblume in Wasser, und nach dem Ausdrücken des Wassers lege er sie so warm auf seinen Magen und sie erweicht das Gift, und es wird von ihm ausgeschieden." Auch in der Tierheilkunde wurde und wird sie verwendet. "Wenn Rinder oder Schafe etwas Übles gefressen haben, so dass sie davon Blähungen bekommen, dann werde die Ringelblume zerstoßen und ihr Saft werde ausgedrückt. Dann werde ihnen mit etwas Wasser der Saft in ihre Mäuler eingeflößt, so dass sie davon kosten, und sie werden geheilt werden." Wenn ein Rind oder ein Schaf hustet, dann flöße Ringelblumensaft ohne Wasser in ihre Nüstern ein, und alsbald speien sie die schädlichen Säfte aus, und es wird besser mit ihnen."
Bei Lonicerus als feuchtigkeitsverzehrendes und magenerwärmendes Mittel gegen Leberleiden, äußerlich gegen Milzbeschwerden, Zahnweh, lahme Glieder und Augenentzündung.
Nach v. Haller schrieben manche Ärzte ihr eine äußerlich und innerlich zerteilende, eröffnende, schweißtreibende und herzstärkende Kraft zu und lobten sie auch gegen Uterusbeschwerden; die Calendulasalbe galt als erweichend, kühlend und zerteilend bei Geschwülsten, verhärteten Brüsten bei Stillenden, gegen Brandschäden und Entzündungen.
Nach Kneipp wendet man die Pflanze gegen Geschwüre an, die "recht bösartig und giftig aussehen". Die Blüten und Blätter werden mit Schmalz gesotten und zu einer Salbe verarbeitet. Nach ihm hat die Pflanze eine ätzende und heilende Wirkung. Man kann sie auch als Teeaufguß äußerlich anwenden. Bei Magenentzündung und Magengeschwür wendet er täglich sechs- bis achtmal einen Löffel vom Teeaufguß an.
Osiander und Hufeland führen die Ringelblume gleichfalls an, letzterer als Mittel gegen Krebs; seine Mitarbeiter, Schneider, Fulda, als Heilmittel für frische und alte Wunden, innerlich gegen Magenverhärtung, Uterusschwellung, -verhärtung und -krebs, Muhrbeck, Demmin, gegen chronisches Erbrechen und Rudolph, Kottbus, gegen Brustdrüsenverhärtung.
Die "ponsa solis"=Sonnenbraut des Albertus Magnus, läßt sich ziemlich sicher als Calendula officinalis erkennen. Er empfiehlt sie gegen den Biß wilder Tiere, Leber- und Milzverstopfungen. Bei ihm findet sich auch der Hinweis, daß sich die Blüte am Morgen öffnet, dem Tag über dem Lauf der Sonne folgt und sich zur Nacht wieder schließt.
Den Bauern diente sie über Jahrhunderte hinweg bis heute als Wetterprophet. Sind zwischen 6 und 7 Uhr die Blütenblätter bereits geöffnet, so kündigt dies einen schönen sonnigen Tag an. Waren sie jedoch nach 7 Uhr noch geschlossen, ist schlechtes Wetter oder Regen zu erwarten.
Bauernregel: "Zeigt morgens die Ringelblume ihr Gesicht, sie einen schönen Tag uns verspricht; doch hält sie ihr Antlitz verborgen, bereitet das Wetter dem Landmann oft Sorgen." Anders sollte das pflücken der Blüten aber auch Gewitter heraufbeschwören.
Blumen, die in ihrer Form der Sonne ähneln und zur Zeit der wichtigsten Punkte des Sonnenlaufes durch das Jahr blühten, galten als heilige Blumen und waren den Sonnenbräuten geweiht. Dazu zählen auch das Gänseblümchen (Frühling), das Johanniskraut (Sommersonnenwende), die Wegwarte (Herbst-Tagundnachtgleiche) und die Mistel (Wintersonnenwende). Sonnenbrautblumen waren den weiblichen Göttinnen geweiht, wie der germanischen Freya und der christlichen Maria. In der christlichen Symbolik ist die Ringelblume ein Sinnbild für die Erlösung nach dem Tode und ist häufig auf Friedhöfen als Grabbepflanzung zu finden. Man sagt, daß sie beide Seiten der Frau Welt in sich trägt, da ihr Geruch sowohl kräftigend aromatisch als auch unangenehm modrig ist.
Sie galt bei vielen Völkern als ein Symbol der Unvergänglichkeit, aber auch als Blume der Frauen und der Liebe. Weil sie scheinbar nie verwelkt und immer wieder neue Blüten treibt, stand sie außerdem für die immerwährende Liebe zwischen zwei Menschen.
Als Liebesmittel hat die Ringelblume in allen Ländern immer eine große Rolle gespielt. Einem alten Volksglauben nach, soll der Geliebte für immer zurückkehren, wenn die Samen der Ringelblume in dessen Fußspuren gepflanzt werden, bzw. soll so die Liebe nie vergehen. Auch als Liebesorakel wurde sie genutzt, indem die man Blätter auszupfte und die fragte: "Er liebt mich - er liebt mich nicht". Wollte ein junges Mädchen vom zukünftigen Liebsten träumen, so sollte sie vor dem Schlafen eine Salbe mit Essig und Honig auftragen und dabei den Heiligen Lukas anrufen.
Hexen sollen die Blüten genutzt haben um prophetische Träume hervorzurufen, dazu wurden sie nachts unter den Kopf gelegt. Als Badezusatz wurden die Blüten benutzt, um sich rituell zu reinigen.
Aus Thüringen und aus der Gegend um Trier ist sie als Franzosenblume bekannt, da sie gegen die französische Krankheit (Syphillis) helfen sollten.
In Schlesien wurden die Blätter der Ringelblume zerquetscht und mit Ziegenbutter vermengt, so erhielt man die berühmte Ringelrosenbutter, die zum Einreiben bei verdorbenem Magen verwendet wurde und Wunder wirken soll.
Im Elsaß ist Goldrosentee ein Mittel gegen Durchfall, ebenso ist diese Anwendung auch dem lettischen Volk bekannt.
In der tschechischen Volksmedizin wird Calendula gegen Gelbsucht, Herzstechen, zur Regelung der Menstruation, als appetitanregendes und schweißtreibendes Mittel gebraucht. Sie soll innerlich genommen, die Sehkraft stärken und äußerlich wird der Blumensaft gegen Warzen und Krätze, eine Abkochung der frischen Blätter und Blüten gegen Flechten und verhärtete Drüsen benutzt. Der Blumensaft wird ebenso als Wundheilmittel gebraucht.
In Polen gegen Gelbsucht, Leberleiden und zur Wundbehandlung. In der Steiermark als Salbe zur Förderung des Haarwuchses.
Siehe auch:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938 Dr. Med. Gerhard Madaus
Bei langanhaltenden, wiederkehrenden oder sich verstärkenden Beschwerden, sollte immer ein erfahrener Mediziner zur Abklärung der Ursachen konsultiert werden.