1950:
In Bad Homburg wird unter dem Vorsitz des ehemaligen Reichsministers Andreas Hermes die Gesellschaft für die Wiedervereinigung Deutschlands gegründet.
Im Alter von 46 Jahren stirbt der britische Schriftsteller George Orwell (eigentl. Eric Arthur Blair) in London. Sein letztes und zugleich bekanntestes Werk ist »1984«.
1952:
Im Zusammenhang mit Aktendiebstählen aus dem BRD-Kanzleramt verurteilt das Bonner Landgericht den ehemaligen Büroboten Johannes Kaiser und den Handelsvertreter August Aguntius zu 18 Monaten Haft. Der SPD-Kreistagsabgeordnete Paul Siegel, der laut Anklage einige Schriftstücke an den SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher bzw. dessen Sekretärin weiterleitete, erhält zwei Jahre Haft.
1953:
BRD-Kanzler Konrad Adenauer wendet sich vor dem Bundestag der BRD gegen den durch eine US-amerikanische Umfrage entstandenen Eindruck, in der BRD nehme die Zahl der Anhänger des Nationalsozialismus wieder zu.
Der Bundestag der BRD setzt einen Ausschuß für Fragen der europäischen Sicherheit ein, der die Arbeit der sog. Dienststelle Blank kontrollieren soll. Die vom Sicherheitsbeauftragten Theodor Blank (CDU) geleitete Behörde bereitet die Aufstellung westdeutscher Streitkräfte vor.
Die "BRD-Regierung" veröffentlicht den Entwurf eines neuen Wahlgesetzes, das eine Erhöhung der Abgeordnetenzahl im Bundestag der BRD von 400 auf 484 sowie eine Koppelung von Mehrheits- und Verhältniswahlrecht vorsieht.
1954:
Alle Fraktionen des BRD-Bundestags in Bonn empfehlen übereinstimmend die Ratifizierung der 1948 von den Vereinten Nationen (UN) abgeschlossenen Konvention zur Verhütung des Völkermordes.
1955:
Die westdeutsche Bundesbahn nimmt die ersten Diesel-Triebwagen einer neuentwickelten Baureihe für den Nahverkehr in Betrieb. Die Züge erreichen eine Geschwindigkeit von 90 km/h und bieten 180 Reisenden Platz.
1957:
Der Bundestag der BRD verabschiedet mit großer Mehrheit die Gesetze zur Neuregelung der Rentenversicherung für Arbeiter und Angestellte, die u.a. eine Anpassung der laufenden Renten an die Entwicklung der Löhne und Gehälter vorsehen
In rund 550 Musterungsbezirken beginnt die Musterung der ersten etwa 100 000 Wehrpflichtigen.
Das nordrhein-westfälische Innenministerium will künftig ein neuentwickeltes Radargerät zur Geschwindigkeitskontrolle einsetzen.
1958:
Frankreich, Italien und die BRD wollen eine gemeinsame Produktion auf waffentechnischem Gebiet mit dem Ziel einer Standardisierung entwickeln.
1959:
Verkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (DP) führt den Rückgang der Verkehrstoten von 13 457 im Jahre 1957 auf 11 017 im Jahre 1958 auf die am 1. September 1957 eingeführte Geschwindigkeitsbegrenzung in geschlossenen Ortschaften zurück.
1960:
Ein Hamburger Polizeihauptwachtmeister erstattet gegen BRD-Kanzler Konrad Adenauer (CDU) Strafanzeige, weil dieser die Bevölkerung aufgefordert hatte, den Urhebern von antisemitischen Aktionen »eine Tracht Prügel zu geben« und damit zu einer strafbaren Handlung aufgefordert habe.
1962:
Drei Wochen nach dem Ausbruch der Pocken in Düsseldorf stirbt eine Krankenschwester an der Infektion.
1964:
Das sogenannte Bundesvertriebenenministerium der BRD teilt mit, daß im Jahre 1963 42632 Personen aus der DDR nach Berlin (West) und in die BRD gekommen sind. Davon flohen 3692 unter Gefahr von Leib und Leben.
1965:
Die sogenannte Bundesanwaltschaft der BRD in Karlsruhe leitet Ermittlungsverfahren wegen Landesverrates gegen den Militärexperten der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, Adalbert Weinstein, und den »Spiegel«-Herausgeber, Rudolf Augstein, ein. Sie werden beschuldigt, geheime Informationen über den Plan der Bundeswehr der BRD veröffentlicht zu haben, an der innerdeutschen Grenze einen Atomminengürtel zu legen.
1966:
Nach einem Urteil des Konstanzer Landgerichts darf die sogenannte rechtsextreme Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) fortan als »Nachfolgeorganisation der NSDAP« bezeichnet werden.
In München wird der ehemalige SS-Hauptsturmführer Alfred Renndorfer wegen Beihilfe zum gemeinsamen Mord in 446 Fällen zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Der ihm unterstellte frühere SS-Untersturmführer Wilhelm Dadischeck erhält aufgrund desselben Tatbestandes in 160 Fällen drei Jahre und einen Monat Zuchthaus. Beide sollen zwischen 1942 und 1943 an der Ermordung von Juden in Weißruthenien (UdSSR) beteiligt gewesen.
1967:
Mit einem »Bambi« werden in München die Schauspieler Liselotte Pulver, Heinz Rühmann, Sophia Loren, Pierre Brice, Elke Sommer, Gert Fröbe, Marie Versini und Lex Barker ausgezeichnet.
1970:
Das Präsidium des Obersten Sowjet beschließt, der in den USA lebenden Stalin-Tocher Swetlana Allilujewa die sowjetische Staatsbürgerschaft zu entziehen. Frau Allilujewa habe »den Titel eines Bürgers der UdSSR beschmutzt«. Sie hatte kürzlich erklärt, sie habe ihren Paß verbrannt und wolle nie wieder in die UdSSR zurückkehren.
In ihrem überreichten Expertenbericht lehnt die Mitbestimmungskommission unter Vorsitz von Kurt Hans Biedenkopf die paritätische Mitbestimmung aller Arbeitnehmer, wie sie bereits für die Montanindustrie gilt, ab. Zugleich plädieren die Experten jedoch für eine erweiterte Mitbestimmung.
1971:
Das BRD-Bundesgrenzschutzkommando Süd in München berichtet, daß die DDR die 1381 km lange deutsch-deutsche Grenze mit mehr als zwei Mio. Minen sowie über 80 000 km Stacheldraht abgesichert habe. Durch diese neuen Sicherungsmaßnahmen soll die Flucht von DDR-Bürgern in die BRD weiter erschwert werden. Bislang bezahlten 86 Menschen den Fluchtversuch mit ihrem Leben.
1972:
Der österreichische Nationalrat billigt eine Regierungsvorlage über die Errichtung eines Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz.
1973:
Der Film »Ludwig II.« des italienischen Filmregisseurs Luchino Visconti wird in Bonn in deutscher Erstaufführung gezeigt. Der aufwendige Ausstattungsfilm schildert das Leben des Bayernkönigs Ludwig II. Er bildet den dritten Teil einer deutschen Trilogie, zu der die Filme »Die Verdammten« (196 8) und »Tod in Venedig« (1971) gehören.
1974:
Das Reisebüro der BRD und das Reisebüro der DDR schließen einen Vertrag über Touristenreisen von Westberlinern nach Berlin (Ost). Künftig entfällt der Zwangsumtausch, die Bedingungen dafür gelten mit der Bezahlung des Reisepreises als erfüllt.
1975:
Die neun Außenminister der Europäischen Gemeinschaft einigen sich darauf, in Berlin (West) ein Europäisches Zentrum für Berufsausbildung zu errichten.
1977:
Physiker einer Universität in Paris entdecken ein neues subatomares Teilchen, das zur Gruppe der Quarks gehört. Quarks sind die kleinsten Bausteine der Materie.
1980:
Mit 850 US-Dollar (ca. 1660 DM) je Feinunze erreicht der Goldpreis den höchsten Stand seit seiner Freigabe 1968.
1981:
Die BRD-Regierung in Bonn beschließt die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen, die wegen der Geiselaffäre im Mai 1980 gegen den Iran verhängt worden waren.
1982:
In Wien werden zwei arabische Terroristen zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie hatten am 29. August 1981 einen Anschlag auf eine Synagoge verübt, bei dem zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden waren.
1983:
In West-Berlin erscheint die erste Ausgabe des Anzeigenblattes »Zweite Hand«, das nur aus privaten Kleinanzeigen besteht und keinen redaktionellen Teil besitzt.
1985:
»Der Schlesier«, das Organ der schlesischen Landsmannschaft, publiziert einen Artikel des 20jährigen Thomas Finke über einen fiktiven deutschen Angriff auf die UdSSR. Nach öffentlichen Protesten wird der Autor aus der Schlesischen Jugend und der CDU ausgeschlossen.
1987:
In Georgetown (Malaysia) wird ein 24jähriger aus der BRD, dem wegen des Besitzes von Rauschgift die Todesstrafe drohte, freigesprochen.
2008:
Streit um das geplante Luftsicherheitsgesetz.Schäuble hatte am Wochenende kritische Äußerungen des Präsidenten des sogenannten BRD-Verfassungsgerichts Papier zur geplanten Neuauflage des Luftsicherheitsgesetzes zurückgewiesen. Zuvor hatte Papier klargestellt, dass jede Neuauflage des umstrittenen Gesetzes an den Verfassungsrichtern scheitern würde.
Transrapid-Volksbegehren an Verfassungsgerichtshof überwiesen. Quelle