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Kalenderblatt vom 24. Mai | Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952
1370:
Friede von Stralsund zwischen dem dänischen König Waldemar IV. und dem Bündnis der Hansestädte in der deutschen Hansestadt Stralsund beendete den Zweiten Hanse-Dänemark-Krieg.
1543:
† Nikolaus Kopernikus, in Frauenburg - deutscher Astronom
1686:
* Gabriel Daniel Fahrenheit, in Danzig - deutscher Physiker und Erfinder von Messinstrumenten. Nach ihm wurde die Temperatureinheit "Grad Fahrenheit" °F benannt.
1699:
* Hans Joachim von Zieten, in Wustrau b. Neuruppin - Preußischer Reitergeneral und enger Vertrauter König Friedrichs des Großen
1796:
* Friedrich Kammerer, in Ehningen - deutscher Erfinder des Streichholzes
1848:
† Annette von Droste-Hülshoff, in Meersburg am Bodensee - deutsche Schriftstellerin
1869:
Fürst Heinrich XIV. stiftet das Fürstlich Reußische Ehrenkreuz, den Verdienstorden des Fürstentums Reuß jüngere Linie.
1889:
Der Deutsche Reichstag stimmt dem Gesetz zur Alters- und Invaliditätsversicherung zu. Nach Einführung der Kranken- und Unfallversicherung (1883/1884) ist es das dritte und letzte der umfassenden Sozialversicherungsgesetze, die Reichskanzler Otto von Bismarck initiierte. Somit erhält jede Person, die wegen Invalidität oder aus Altersgründen erwerbsunfähig wird, eine Rente. Für alle Lohnarbeiter der Industrie, des Handwerks und der Landwirtschaft besteht Versicherungszwang.
1903:
Die Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung (DMV), wird in Stuttgart als Vorläufer des ADAC gegründet.
1913:
In Berlin findet die Vermählung der Prinzessin Viktoria Luise, der einzigen Tochter des deutschen Kaisers Wilhelm II., mit Herzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg unter Teilnahme von Vertretern des Hochadels statt.
1915:
Die Kampfhandlungen zwischen Italien und Österreich-Ungarn beginnen mit der Bombardierung der italienischen Adriaküste und vereinzelten Kämpfen an der Grenze in Tirol durch die österreichisch-ungarische Flotte.
1918:
U 116 unter Oberleutnant z. S. Erich Stephan wird in Dienst gestellt.
1921:
Um das Einsickern bewaffneter deutscher Kräfte (Freikorps) zu unterbinden, sperrt die Reichsregierung offiziell die Grenze zum Regierungsbezirk Oppeln.
In einer Notverordnung von Reichspräsident Friedrich Ebert wird jedem mit Strafe gedroht, der ohne amtliche Genehmigung die Gründung militärischer Verbände (Freikorps) betreibt.
Im Deutschen Reich wird der Begriff Fernsprechbuch als offizielle Bezeichnung der bisherigen Verzeichnisse der Fernsprechteilnehmer der Reichstelegrafenverwaltung eingeführt. Das Berliner Fernsprechbuch mit 1816 Seiten und 2,5 kg Gewicht, ist das umfangreichste und teuerste mit 34 Mark.
1929:
Die deutsche Delegation lehnt offiziell den Vorschlag der Siegermächte zur Neuregelung der Reparationen ab.
Die Verlängerung des Gesetzes zum Schutz der Republik um drei Jahre, durch einen Beschluss der deutschen Reichsregierung, scheitert an der erforderlichen Reichstagsmehrheit.
1930:
An der deutsch-polnischen Grenze bei Marienwerder kommt es zu einem Zwischenfall, bei dem ein Deutscher verletzt und ein pol. Grenzbeamter getötet wird. Dieser Vorfall verstärkt die antipolnische Haltung im Deutschen Reich, die nun von Polen die Rückgabe der nach dem Krieg erhaltenen deutschen Gebiete fordern.
1938:
Das Land Österreich wird durch eine Verfügung des Reichskanzlers Adolf Hitler in sieben Gaue, Wien, Nieder- und Oberdonau, Salzburg, Tirol, Steiermark und Kärnten aufgeteilt.
1940:
"Halt-Befehl" für die Panzergruppe unter General Ewald von Kleist am La-Bassée-Kanal auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe A (Runstedt) in Übereinstimmung mit Adolf Hitler. Gründe für den Abbruch des Vorstoßes waren u.a. die Panzer für die zweite Phase des Frankreich-Feldzuges zu schonen, Versicherung Görings, daß der eingeschlossene Gegner mit der Luftwaffe zu vernichten sei und eine Vertrauenskrise zwischen dem OKW und Hitler.
Das brit. Kabinett beschließt das Unternehmungen in Norwegen aus Gründen der deutschen Westoffensive abzubrechen, zuvor soll Narvik besetzt werden, um dort alle Hafen- und Erzumschlag-Anlagen zu zerstören.
1941:
Unternehmens "Rheinübung":
In der Dänemarkstraße kommt es zum Seegefecht zwischen der "Hood" und der "Prince of Wales" auf brit. und der "Bismarck" und der "Prinz Eugen" auf deutscher Seite ("Schlacht in der Dänemarkstrasse"). Die "Hood" wird innerhalb von 5 Minuten versenkt. Die "Bismarck" wird durch 2 schwere und 1 leichten Treffer beschädigt, so daß eine Herabsetzung der Geschwindigkeit erforderlich wurde. "Prinz Eugen" bleibt unbeschädigt. Die Briten halten jedoch weiter Fühlung und setzen außer der "Home-Fleet" die beiden Schlachtschiffe "Rodney" und "Ramillies", den Kreuzer "Edinburgh", sowie die "Force H" aus Gibraltar mit den Schlachtkreuzer "Renown", dem Flugzeugträger "Ark Royal" und dem Leichten Kreuzer "Sheffield" auf die deutschen Schiffe an.
Torpedoflugzeuge des Trägers "Victorious" greifen in der Nacht die "Bismarck" an und können auch einige Treffer, jedoch ohne besondere Wirkung erzielen. Die "Prinz Eugen" wird vom Gegner unbemerkt zu selbständiger Handelskriegsführung entlassen, kurz darauf verlieren die mit Radar Fühlung haltenden brit. Kreuzer den Kontakt.
Die griech. Regierung Tsuderos und König Georg II. gehen von Kreta aus ins Exil nach Ägypten.
1942:
Adolf Hitler wieder im Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen. Beim Lagevortrag meldet Generaloberst Halder den 7.Juni als Termin für das Unternehmen "Störfang" (Eroberung der Festung Sewastopol).
Beginn des Unternehmens "Hannover" im rückwärtigen Gebiet der Heeresgruppe Mitte.
Von der slowak. Regierung wird die Aussiedlung aller Juden, die sich nicht vor dem 14. März 1939 taufen ließen, die nicht in einer vor dem 10. September 1941 geschlossenen Ehe mit einem Nichtjuden leben oder keine staatswichtigen Berufe ausüben beschlossen.
1943:
Aufgrund der hohen eigenen Verluste bei den letzten Konvoi-Schlachten und den erfolglosen Angriffsversuche mit den Gruppen "Donau" und "Mosel", lässt Großadmiral Karl Dönitz den U-Boot-Krieg im Nordatlantik bis zur Klärung der Lage und Bereitstellung neuer Waffen vorübergehend einstellen.
Heeresgruppe Mitte (Osten):
Trotz immer schwieriger werdenden Wegverhältnissen und gegen heftigen Feindwiderstand, wird das Unternehmen "Zigeunerbaron" fortgesetzt.
U 441 (U-Flak 1) unter Kapitänleutnant Götz v. Hartmann, war das erste Boot bei dem die Flakfalle zum Einsatz kommt und ein Sunderland Flugboot abgeschossen wird. Hierbei erleidet U 441 selbst starke Personalausfälle und Schäden. Sieben Front-U-Boote wurden zu Flak-Fallen umgebaut, U-441, U-256, U-621, U-211, U-953, U-271und U-263.
Das brit. Bomber-Command wirft die 100.000. Tonne Bomben auf Deutschland.
1944:
Auf "Wunsch" der Alliierten, schließt Spanien das deutsche Konsulat in Tanger, der Hauptstadt des von Spanien besetzten Marokko.
U 476 unter Oberleutnant z. S. Otto Niethmann beschädigt vor Norwegen ein Catalina Flugboot mit Flak und wird dabei durch brit. Flugzeuge schwer beschädigt. Nicht mehr fahr- und tauchklar sendet es Notsignale, die von von U 990 empfangen werden und dem schließlich auch nach Eintreffen die Rettung von 21 Mann der Besatzung gelang.
U 675 unter Oberleutnant z. S. Karl-Heinz Sammler wird im Nordmeer westlich des Aalesund von einem brit. Liberatorbomber versenkt. Keine Überlebenden der 51 Mann Besatzung.
1945:
† Robert Ritter von Greim, in Salzburg – deutscher Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Generalfeldmarschall
1946:
Der frühere deutsche Reichsjugendführer und Gauleiter von Wien, Baldur von Schirach, wird vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg vernommen.
1950:
Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärt vor belg. Journalisten in Bonn, daß die BRD nicht die Absicht habe, dem westlichen Militärbündnis NATO beizutreten.
Die alliierten Hochkommissare sprechen sich in einem Brief an Bundeskanzler Konrad Adenauer gegen das Wiederaufleben des Deutschen Turnerbundes aus. Der Name sei zu eng mit dem Nationalsozialismus verknüpft. Dagegen wird die Gründung einer bundesdeutschen Sportorganisation grundsätzlich befürwortet.
General a.D. Graf v. Schwerin wird ständiger Berater des Bundeskanzlers für Sicherheitsfragen.
2002:
Erste Details des Nitrofen-Skandals gelangen an die Öffentlichkeit. Mit dem krebserregenden Stoff waren Bioprodukte verseucht.
Erstellt Montag, 12. Mai 2008, 17:34 Uhr
"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -
Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952
24. Mai 1952
Besuch bei Frau Heß. Sie ist gerade bei der Zusammenstellung der Briefe ihres Mannes und zeigt mir einige davon. Beim lesen entsteht das Bild jenes stillen, in sich gekehrten Menschen, der in diesen Tagen das zwölfte Jahr seiner Gefangenschaft beginnt. Die tiefe Ergebenheit in sein Schicksal entsteht aus einer zu jedem Leiden bereiten Liebe zu Deutschland. Seine Korrespondenz zeigt auch einen ausgeprägten Sinn für alles, was die Familie und deren Zukunft betrifft, und wie ein sorgender Vater beugt er sich über das Schicksal jedes einzelnen ihrer Mitglieder in einer Sprache, die in maßlosem Leiden und unerbitterlicher Einsamkeit eine beispiellose Ausgeglichenheit erworben hat. Es fällt mir schwer, mich von diesen Briefen und von dieser Frau loszureißen und ich hoffe, daß wir im Kameradenwerk Mittel und Wege finden werden, um das Leiden dieses Menschen ein wenig zu erleichtern. Nachts fahre ich bis Immenstadt, wo ich ein paar Stunden im Hause eines Freundes schlafen kann.
Hans-Ulrich Rudel: "Verloren ist nur, wer sich selbst aufgibt!"
"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -