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Tarja

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Dienstag, 9. Dezember 2008, 14:03

Kaeker Hugo - Weihnachtsgedicht

In den Zwölften


Frau Holle schüttelt Flocken
und birgt die Wintersaat.
Nun frisch und ohne Stocken,
spinnt mir den Flachs vom Rocken,
ihr Mägde, eh´s zu spat.
Ihr Knechte, laßt euch weisen,
verwahrt mir Stahl und Eisen,
die Zeit der Zwölften naht.
Frau Holde geht um.


Sie kommt im Sturmgebrause
mit Wagen, Pflug und Schiff,
hält an vor jedem Hause
und späht in jede Klause
prüft Riegel, Haft und Griff.
Und trifft sie faul Gesinde,
so straft sie nicht gelinde,
da hilft nicht Pfiff noch Kniff.
Frau Holde geht um.

Doch weiß sie auch zu lohnen,
kann lieb und freundlich sein.
Wo fleißge Menschen wohnen,
die nicht die Hände schonen,
da kehrt sie gerne ein.
Da bringt sie Wundergaben
den Mädchen und den Knaben
aus ihrem heil´gen Hain.
Frau Holde geht um.

So komm, Du Gnadenreiche,
wir rüsten Haus und Herd,
daß all Unholdes weiche,
denn Deines Rades Speiche
zu unsrer Hütte kehrt.
Drum segne Scheun und Scholle,
daß einen Sommer rolle
der Wagen goldbeschwert.
Frau Holde, kehr ein!
„Die Wahrheit bedarf nicht viele Worte, die Lüge kann nie genug haben.“

Nietzsche

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