1795:
Muehlenberg-Legende? Im Bundesstaat Pennsylvania (USA) wird eine Abstimmung darüber durchgeführt, ob Deutsch in Pennsylvania als zweite Amtssprache neben dem Englischen eingeführt werden sollte. Der Antrag wurde mit 42 gegen 41 Stimmen abgelehnt. Eine der Nein-Stimmen war diejenige des Sprechers des Repräsentantenhauses, Frederick A.Muehlenberg, der sich um der Integration willen gegen den Antrag aussprach.
1859:
* Karl Bleibtreu, in Berlin - deutscher Schriftsteller und Sohn des bekannten Schlachtenmalers Georg Bleibtreu
1866:
1899:
1904:
Rußland bricht die seit Monaten dauernden Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag mit dem Deutschen Reich ab. Es konnte in der Frage der Zollbeträge keine Ausgewogenheit in den gegenseitigen Leistungen erreicht werden.
1905:
Vor der Budgetkommission des Reichstags in Berlin beziffert Hermann Freiherr von Stengel, der Staatssekretär des Reichsschatzamts, die bisherigen Kosten des Hottentottenkriegs in Deutsch-Südwestafrika auf 42 Mio.Mark. Derzeit befänden sich 510 Offiziere und 11 068 Mann auf dem Kriegsschauplatz.
1914:
Sonderkonferenz in der russischen Hauptstadt Petersburg mit Vertretern von Regierung und Militär zur so genannten Liman-Sanders-Krise. Während sich der russische Kriegsminister Wladimir A. Suchomlinow für ein militärisches Vorgehen ausspricht, setzt sich Ministerpräsident Wladimir N. Kokowzew mit einem politischen Kompromiß durch und vermindert damit die diplomatischen Spannungen in Europa.
1915:
Vertreter des Deutschen Städtetages informieren Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg über das Ergebnis der so genannten „Hindenburg-Spende“, einer Sammlung der Städte für das Ostheer. Für die bisher gespendeten 2 Mio. Mark sollen 50 000 Pelzjacken angeschafft werden.
1915:
Leopold Graf Berchtold tritt aus persönlichen Gründen von seinem Amt als Außenminister zurück.
1918:
Ab sofort wird in der deutschen Rheinprovinz eine erhebliche Anzahl von Personenzügen gestrichen, um eine weitere Einsparung von Bahnstrecken für den Güterverkehr zu erreichen.
1919:
Das deutsche Staatssekretariat des Auswärtigen unter Ulrich Graf von Brockdorff - Rantzau protestiert in Noten an die alliierten Siegermächte gegen die unwürdige Behandlung Deutscher im ehemaligen Reichsland Elsaß - Lothringen unter französischer Besetzung. Frankreich führe einen Vernichtungsfeldzug gegen alles, was deutsch sei.
1920:
Massendemonstration von USPD und KPD gegen die geplante Verabschiedung des Betriebsrätegesetzes vor dem Reichstag. Die preußische Sicherheitspolizei schießt in die Menge, 42 Menschen kommen ums Leben, 105 werden verletzt, Reichspräsident Friedrich Ebert verhängt den Ausnahmezustand.
Der Reichswehrminister Gustav Noske übernimmt aufgrund der Verfügung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert persönlich die Ausübung der vollziehenden Gewalt für Berlin und die Mark Brandenburg ohne Übertragung an einen besonderen Militärbefehlshaber.
1921:
Die US-amerikanische Militärbehörde im Deutschen Reich reduziert die Stärke der Besatzungstruppen im Rheinland von 15 000 auf 8000 Mann.
1922:
Deutschland erhält zum Abschluss der Konferenz von Cannes eine Verzugsfrist für die fälligen Reparationszahlungen. (siehe 6.Januar)
1923:
Reichskanzler Wilhelm Cuno verkündet im Reichstag den „passiven Widerstand“ gegen die Besatzungstruppen im Ruhrgebiet. Dazu gehört die Verweigerung jeglicher Zusammenarbeit mit den Besatzern.
1927:
Die Verhandlungen über den Bau einer Auto-Fernstraße „Hamburg–Mailand“, zwischen dem Deutschen Reich und Italien werden erfolgreich abgeschlossen.
1934:
Ab sofort die Strompreise für „vollelektrisch eingerichtete Haushaltungen“ um 16 bis 38 % zu senken, kündigt die Bewag an. Damit sollte ein Anreiz zu erhöhter Stromanforderung gegeben werden, hieß es auf einer Pressekonferenz.
1935:
Im Saargebiet stimmen 91 Prozent bei einer Volksabstimmung für die Rückgliederung an das Deutsche Reich.
1936:
Der deutsche Reichsinnenminister, Wilhelm Frick, benennt die Stadt Saarlouis bei einer Feierstunde zur Saargebietsabstimmung in Saarlautern um.
1938:
Der polnische Außenminister Josef Beck trifft zu einem zweitägigen Besuch in Berlin ein. Thema seiner Gespräche mit Vertretern der Reichsregierung ist u.a. die Lage der polnischen und deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei.
Vor der Stubbenkammer auf Rügen, erkennt das Seeamt Saßnitz in der Sache der Strandung des Fährschiffes „Preußen“ am 10. Dezember 1937, eine Mitschuld der Schiffsführung. Die „Preußen“ hatte erst nach dreiwöchiger Arbeit geborgen werden können.
1939:
Vom litauischen Generalgouverneur wird Willy Bertuleit, stellvertretender Führer im Memelland, mit der Bildung des Memeldirektoriums beauftragt.
In Berlin wird die erste Tagung des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen unter Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten eröffnet.
1941:
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler trifft mit dem bulgarische Zar Boris III. auf seinem Berghof bei Berchtesgaden zusammen. Hauptthema ist der Balkankonflikt zwischen Griechenland und Italien.
Der Sicherheitsdienst der SS berichtet über große Lücken in der Versorgung der Bevölkerung mit Kohle.
1943:
Erlaß des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler über den Einsatz der Männer und Frauen für die Aufgaben der Reichsverteidigung.
Der Versuchspilot der Firma Argus Motoren Gesellschaft, Dipl.-Ing. Rudolf Schenk, kapituliert sich per Schleudersitz aus dem noch motorlosen Prototyp V-1 der He 280 , der von einer He 111 geschleppt wurde, weil sich wegen Vereisung das Schleppseil aus der Kupplung an Schenks Flugzeug nicht löste.
1950:
In der Sowjetunion wird die Todesstrafe wieder eingeführt.
Der französische Außenminister Robert Schuman trifft zu einem viertägigen Besuch in der BRD ein, in Bonn konferiert er u.a. mit BRD-Kanzler Konrad Adenauer über die Saarfrage. Am 16. Januar besucht Schuman auch Berlin (West).
Aufhebung der Lizenzierungspflicht für politische Parteien.
Der ehemalige Konzern BEWAG, der sich nach seiner Enteignung in Westberlin von neuem etablierte, besitzt in Städten der DDR noch über 300 Wohnhäuser und zieht dafür Pachtgelder entgegen den geltenden Gesetzen ein, stellt die Landeskontrollkommission in Sachsen-Anhalt fest.
1951:
Die LEUNA-Werke, größter Produktionsbetrieb der DDR, erhalten den Namen „Walter Ulbricht“.
1952:
Die Gesamtdeutsche Bergarbeiterkonfereuz in Essen beschließt ein Vierpunkteprogramm, das die Aufgaben der Bergarbeiter bei der Schaffung der Aktionseinheit, zur Verhinderung des dritten Weltkrieges sowie der geplanten Wehrpflicht und der Verhinderung der Verwirklichung des Schuman-Plans festlegt.
1953:
Der US-amerikanische General Matthew B. Ridgway, NATO-Oberbefehlshaber für Europa,spricht sich in einem Fernsehinterview für die sofortige Aufstellung deutscher Streitkräfte aus.
1954:
In Bonn erklärt BRD-Vertriebenenminister Theodor Oberländer (BHE), daß noch 16.000 deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion zurückgehalten würden.
1957:
Der Neubau des Schiller-Nationaltheaters in Mannheim, entworfen von dem Architekten Gerhard Weber wird eröffnet.
1958:
Ludwig Erhard (CDU) schlägt eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde vor.
1960:
Bei Temperaturen zwischen -12° C im Flachland und -29° C auf der Zugspitze liegt die BRD unter einer festen Schneedecke.
1963:
Der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Karl Mewis, wird überraschend und ohne offizielle Angabe von Gründen von dem Wirtschaftsfunktionär Erich Apel abgelöst.
1965:
Gründung der „Gesellschaft für Völkerrecht in der Deutschen Demokratischen Republik" in Berlin (Ost), Leipziger Völkerrechtlers Prof. Rudolf Arzinger wird zum Präsidenten gewählt.
1967:
BRD-Kanzler Kurt Georg Kiesinger und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle treffen in Paris zusammen, um über Möglichkeiten der Belebung des deutsch-französischen Vertrags von 1963 zu sprechen.In der DDR werden 2800 Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) in „Vollkolchosen“ umgewandelt. Die Privatwirtschaft wird somit weiter eingeschränkt.
1968:
In der Nacht zum 14. Januar führt ein sprunghafter Anstieg der Temperaturen von -20 °C bis weit über 0 °C zu Überschwemmungen und einem völligen Zusammenbruch des Straßenverkehrs in weiten Teilen Europas, der BRD und Dänemarks.
1969:
Die Finanz- und Wirtschaftsminister der sechs EWG-Staaten kommen zu einer zweitägigen Konferenz in Garmisch-Partenkirchen unter Leitung von BRD-Finanzminister Franz Josef Strauß (CSU) zusammen. Übereinstimmungen werden vor allem darüber erzielt, daß künftig den Finanzministern ein stärkerer Einfluß auf EWG-Entscheidungen eingeräumt werden solle.
1972:
Eine fünfstündige bundesweite Großfahndung nach Angehörigen der Baader-Meinhof-Gruppe endet ohne Erfolg. Tausende von Polizeibeamten haben an Autobahnen und in Großstädten Kontrollen durchgeführt.
1977:
Erstmals nimmt der UNO-Botschafter der BRD, Rüdiger von Wechmar, in New York an einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats teil. Die BRD war im Oktober 1976 für zwei Jahre in das Gremium gewählt worden
1978:
In Österreich wird die letzte Dampflokomotive des Landes außer Dienst gestellt.
1980:
In Karlruhe konstituieren sich die Grünen als Partei.
1982:
Auf dem Berliner Wannsee wird eine etwa 7 cm dicke Eisdecke gemessen.
Aufsichtsrat des Thyssen-Betriebs Schalker Verein beschließt ein Sanierungskonzept für das Stahlunternehmen. Es sieht die Stillegung des Hochofens Gelsenkirchen innerhalb von drei Jahren sowie den Abbau von 1000 Arbeitsplätzen in Gelsenkirchen und Hilden vor.
1983:
Dieter Bubs Artikel im Spiegel, „Das Honecker-Attentat das keins war“, sorgte für diplomatische Spannungen zwischen BRD und DDR, er wurde am 12.1.1983 aus der DDR ausgewiesen.
Das so genannte BRD-Verfassungsgericht in Karlsruhe lehnt eine Verfassungsbeschwerde und zwei Anträge auf eine einstweilige Anordnung gegen die Bundestagswahl, die für den 6. März geplant ist, ab.
Auf einer Pressekonferenz in Bonn berichtet SPD-Kanzlerkandidat Hans-Jochen Vogel über die Ergebnisse seiner Reise in die USA, die Sowjetunion und nach Frankreich (5.–13. 1.). Hauptthemen seiner Gespräche waren die Abrüstungsverhandlungen zwischen den USA und der UdSSR in Genf. Vogel war als erster westlicher Politiker vom neuen sowjetischen Parteichef Juri W. Andropow empfangen worden.
1984:
Das mit Spannung von den Besuchern der DDR-Veranstaltung „Rock für den Frieden“ erwartete Konzert der Kölner
Rockgruppe „BAP“ im Ost-Berliner Palast der Republik, wird überraschend abgesagt. Die Musiker hatten sich nicht auf Zensurmaßnahmen eingelassen.
1990:
Politiker der BRD befürworten erstmals öffentlich eine "deutsch-deutsche Wirtschafts- und Währungsunion" als schnellsten Weg zur deutschen Teileinheit noch vor der Klärung der staatlichen Vereinigung.
1991:
Lothar Späth (CDU), seit 1978 Ministerpräsident Baden-Württembergs, gibt im Zuge der Traumschiff-Affäre seinen Rücktritt bekannt. 1992 erhielt er die Verdienstmedaille von Baden-Württemberg. Heute ist Späth erfolgreicher Chef des thüringischen Unternehmens Jenoptik.
1994:
Das Kabinett billigt in Bonn den von BRD-Finanzminister Theodor Waigel vorgelegten Kostenrahmen für den Umzug von BRD-Regierung und Bundestag der BRD nach Berlin in Höhe von 20 Milliarden Mark.
Die Staatsanwaltschaft Schwerin stellt das Ermittlungsverfahren gegen zwei Beamte des BRD-Grenzschutzes wegen des Verdachts der vorsätzlichen Tötung des mutmaßlichen RAF-Terroristen Holger Grams am 27. Juni 1993 in Bad Kleinen ein.
1995:
Die Telekom AG bestätigt, daß im Zusammenhang mit der Privatisierung, rund 30.000 Mitarbeitern Abfindungen in Höhe von bis zu 57.000 DM gezahlt worden sind. Die Zahlungen sind höher als in der Privatwirtschaft üblich.
1997:
In der Nähe der Charité wird eine amerikanische Zehn-Zentner-Fliegerbombe gefunden.
1999:
BRD-Innenminister Otto Schily (SPD) legt den Gesetzentwurf zum neuen Staatsbürgerschaftsgesetz vor. Danach kann die Mehrheit der in der BRD lebenden Ausländer einen deutschen Paß erhalten. Sozialhilfeempfänger, Straftäter und Verfassungsfeinde sollen aber nicht eingebürgert werden. Die
Unionsparteien lehnen die Reform ab.
Neues Atomgesetz. BRD-Regierung bekräftigt die Absicht, alle Kernkraftwerke abzuschalten. Künftig sollen keine neuen Atomkraftwerke in Deutschland genehmigt und die Aufarbeitung abgebrannter Brennstäbe soll vom 1. Januar 2000 an verboten werden.
2000:
Der 62-Jährige Egon Krenz, der letzte DDR-Staats- und Parteichef, ist rechtskräftig wegen Totschlags an vier DDR-Flüchtlingen zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden und tritt im Gefängnis Hakenfelde seine Haftstrafe an. Das BRD-Verfassungsgericht hatte am Tag zuvor einen Einspruch von Krenz gegen das Urteil abgelehnt. Im Februar 2000 kam er in den offenen Vollzug und im Dezember 2003setzt das Kammergericht die Restfreiheitsstrafe von Krenz zur Bewährung aus.
2001:
Erstmals werden in Schleswig-Holstein zwei Fälle von Rinderwahnsinn in einer Herde nachgewiesen. Damit erhöht sich die Zahl der offiziell gemeldeten BSE-Fälle auf 13 in der gesamten BRD.
2002:
Mit einer Subventionierung von Niedriglöhnen will die SPD-Spitze Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger wieder in den Arbeitsmarkt eingliedern. Der SPD-Vorstand beschließt, das so genannte Mainzer Kombilohn-Modell auf das gesamte BRD-Gebiet auszudehnen. Ledige Arbeitnehmer, deren monatliches Einkommen mehr als 325 Euro, aber höchstens 897 Euro beträgt, sollen Zuschüsse zu ihren Sozialbeiträgen erhalten. Für Verheirateten soll eine Obergrenze von 1707 Euro gelten. Ferner ist geplant, dass die Arbeitsämter im Rahmen des Job-Aktiv-Gesetzes zusätzliches Personal bekommen.
2005:
Zum dritten Mal in Folge hat die BRD das Maastricht-Kriterium des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes mit einem Staatsdefizit von 3,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2004 deutlich verfehlt.