Ich kann hier meine eigenen Erfahrungen aus Schülersicht dazugeben.
Bei uns kam es, vor allem zu meiner Grundschulzeit und kurz danach, häufig zu ähnlichen Problemen. Allerdings aus genau entgegengesetzter Richtung. Hier waren es nämlich die Eltern ausländischer Herkunft, die ihren Kindern verboten an Ausflügen, Theaterstücken oder sogar am Schwimmunterricht teilzunehmen aus religiösen Gründen. In der Klasse taten einem diese Mitschüler vor allem leid, da sie ,bevor ihre Eltern von den Ausflügen erfuhren, sich, genauso wie die anderen, darauf freuten. Danach mussten sie meist in Begleitung ihrer Eltern dem Lehrer und der Klasse mitteilen, dass sie persönlich die Teilnahme ablehnten... (allerdings bei Besuch einer Moschee durften alle mit... bzw. mussten!)
Doch auch, was das Engagement der Eltern anging, war alles sehr gespalten. Grundsätzlich gab es eigentlich 4 Gruppen von Eltern. Die erste Gruppe die sich scheinbar um die Zukunft der Schüler gar nicht kümmerte und nie gesehen wurde, auch nicht auf Elternabenden. Die 2. Gruppe engagierte sich für die Zukunft ihrer Kinder, allerdings in dem Sinne, dass sie den Lehrern Druck machten und Beschwerden beim Rektor einreichten, wenn die Noten ihrer Kinder nicht stimmten. Diese Eltern waren aber nie an Elternabenden oder ähnlichem Anwesen, hatten aber so ziemlich alle Einfluss, wodurch unsere Klassenlehrerin in der 4. Klasse, fast ihren Job verloren hätte....um diese Zeit hörten man viel von dieser Gruppe von Eltern, da sich nun entschied welche Schule das Kind als nächstes besuchen wird, Haupt- oder Realschule oder Gymnasium.
Die dritte Elterngruppe ähnelt der 2., mit dem Unterschied, dass diese bei Elternabenden anwesend waren, sich hierbei jedoch nur dem Thema: "Elternstammtisch" bzw "Bewirtung" zuwanden, ansonsten aber an den Beschwerden sehr viel Anteil hatten.
Die 4. und letzte, und leider auch kleinste Gruppe, sind die der (besten) Eltern. Diese Eltern sorgen sich um ihre Kinder und engagieren sich zum WOhl der Schüler. Sie wollen wissen, was die Kinder in der Schule lernen, was unternommen wird, etc. Diese Eltern kamen zum Elternabend um mit den Lehrern ein Gespräch zu suchen, sie kennen zu lernen um einschätzen zu können, mit wem ihre Kinder konfrontiert sind. Diese Eltern unternahmen auch Dinge von denen alle Kinder profitierten, wie zum Beispiel das Klassenzimmer zu streichen.
Das wichtigste ist, dass man an den Eltern genau erkennne konnte, wie das Kind erzogen wurde. Ob es systemtreu erzogen wurde oder ob ihm Werte und Tradition nahegebracht worden sind und es gelernt hat selbstständig zu denken und zu entscheiden. Oder eben auch ob es sich nur für sich selbst, seinen "Spaß" und seine Freizeit interessierte. Diese Entwicklung prägt diese Kinder bis an ihr Lebensende und somit auch deren Kinder. Hier ein richtiges Bild den Kindern zu vermitteln müsste Aufgabe der Schulen sein. Dies müsste nicht einmal ein "nationales " sein, indem man Soldatengräber besichtigt, sondern einfach ein freies und selbstständiges Denken bei den Schülern entwickeln, sodass diese beginnen Dinge zu hinterfragen und nicht alles hinnehmen. Dann kann man auch Konzentrationslager, die genau, wie die Soldatenfriedhöfe ein Teil der Geschichte sind, besuchen. Dies spielt dann keine Rolle und fördert genauso ihr Bewusstsein über die Vergangenheit, wie ein Besuch eines Museums beispielsweise.
Euren Erfahrungen nach, die ihr schildert, würde ich euch beide, U-179 und Njörd, in die 4. Eltern Kategorie einteilen was mich sehr freut. Ich selbst hoffe in Zukunft ebenfalls zu dieser Kategorie zu gehören und euren und den anderen Beispielen zu folgen.