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Samstag, 9. Mai 2009, 16:56

Kalenderblatt vom 09. Mai | Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952


1805:
Friedrich Schiller, in Weimar - deutscher Dichter, Dramatiker und Historiker

1843:
* Anton von Werner, in Frankfurt (Oder) - preußischer Historienmaler

1849:
Nach knapp einer Woche schlagen preußische und sächsische Truppen unter Friedrich von Waldersee den Dresdner Maiaufstand gegen König Friedrich August II. nieder, damit ist die Märzrevolution im Königreich Sachsen endgültig beendet.

1864:
Im Seegefecht vor Helgoland wird Preußen und Österreich durch Dänemark besiegt. Der österreichische Admiral Wilhelm von Tegetthoff mußte sich zurückziehen, weil sein Flaggschiff in Brand geraten ist.

1904:
In Berlin wird von Mitgliedern der Deutschkonservativen, Freikonservativen und Nationalliberalen Partei der Reichsverband gegen die Sozialdemokratie gegründet. Zum Vorsitzenden wurd Eduard von Liebert ( bis 1901 Gouverneur von Deutsch-Ostafrika) gewählt. Ziel ist die Vereinigung aller nicht sozialdemokratischen Deutschen.

1907:
* Baldur von Schirach, in Berlin - deutscher Politiker und Reichsjugendführer

1911:
In Belgrad wird die serbische Offiziersvereinigung "Ujedinjenje ili Smrt" (Schwarze Hand) gegründet. Das Attentat der Vereinigung auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand 1914, war der Auslöser zum Beginn des Ersten Weltkrieges.

Die sich noch im Ausbau befindende Festung Orny, wird zu Ehren des bayerischen Prinzregenten von Kaiser Wilhelm II. auf den Namen "Feste Luitpold" getauft.

1913:
Dem bekannten deutschen Maler Anton von Werner, wird von Berlins Oberbürgermeister Adolf Wermuth ein längeres Glückwunschtelegramm anläßlich seines 70. Geburtstages zugesandt.

1915:
Beginn der so genannten Lorettoschlacht an der Westfront in Flandern und im Artois mit konzentrierten Angriffen britischer und französischer Truppen. Ziel der Franzosen war die Einnahme der strategisch wichtigen Vimy-Hügelkette nördlich von Arras. Der brit. Sturmangriff endete bereits vor den deutschen Stellungen.

Als Reaktion auf die Versenkung des Dampfers "Lusitania" durch ein deutsches U-Boot, wurden in Liverpool deutsche Läden zerstört und geplündert.

1923:
Der Reichstag protestiert gegen das Urteil im Krupp-Prozeß, das den Haß zwischen dem deutschen und dem franz. Volk noch vertiefen werde.

1924:
Falls im Reichstag nicht die notwendige 2/3-Mehrheit über die Annahme des Dawes-Planes erreicht wird, beschließt der Parteivorstand der SPD einen Volksentscheid herbeizuführen.

1931:
Die französische Deputiertenkammer lehnt die deutsch-österreichische Zollunion einstimmig ab.

1938:
Staatsbesuch von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vom 3. bis 9. Mai in Italien. In Rom ehrt der Führer am Nationaldenkmal die gefallenen Helden Italiens. Den Höhepunkt des Staatsbesuches in Neapel bilden große Flottenmanöver, die größten Manöver, die das Mittelmeer je gesehen hat. Bei seinem Abschied von Rom geben dem Führer Kaiser und König Viktor Emanuel und der Duce ihr Geleit. Der Besuch endet mit einem Besuch in Florenz, danach kehrt Hitler über München und Leipzig zurück nach Berlin.

1939:
Beim einem Treffen der skand. Außenminister in Stockholm, ist nur Dänemark zu einem Nichtangriffspakt mit dem Deutschen Reich bereit.

1940:
Reichskanzler Adolf Hitler legt den Termin für die Westoffensive endgültig auf den 10. Mai fest und begibt sich mit seinem Sonderstab in das Führerhauptquartier "Felsennest"in der Eifel. Dem holländischen Militärattaché Sas wird durch Oberst Oster mitgeteilt, daß die "Operation" am folgenden Tag beginnt, die erwartete Wirkung bleibt, jedoch wie im Fall Dänemark-Norwegen, aus.

Oberst Hans Oster, Stabschef des Amtes Abwehr der Wehrmacht, verrät an den niederl. Militärattaché Sas, daß die Westoffensive am folgenden Tag beginnt, doch bleibt wie im Fall Dänemark und Norwegen die erwartete Wirkung aus.

1941:
Im Nordatlantik wird U 110 unter Kapitänleutnant Fritz-Julius Lemp bei der Operation gegen Geleitzug OB-318, nachdem er zwei brit. Frachter versenken konnte, von den brit. Zerstörern HMS "Broadway", HMS "Bulldog" und der Korvette HMS "Aubretia" angegriffen und durch Wasserbomben zum auftauchen gezwungen. Das Enterkommando des brit. Zerstörers "Bulldog" erbeutet eine Enigma-Maschine, wichtige Schlüsselunterlagen und geheime Papiere. 13 Mann der Besatzung kommen um, 32 überleben und werden gefangen genommen. Kapitänleutnant Lemp wird erschossen, als er zum Boot zurück schwimmt.

Die Regierung der UdSSR entzieht den Gesandten Belgiens, Jugoslawiens und Norwegens die diplomatischen Rechte.

1942:
U 352 unter Kapitänleutnant Hellmut Rathke wird im Westatlantik südlich Kap Hatteras durch Wasserbomben von dem US-Küstenwachkutter "Icarus" versenkt. Unter Beschuß verläßt die Mannschaft das Boot. Von 48 Mann Besatzung überleben 33.

In der Nacht zum 9. Mai erneuter Luftangriff auf Rostock.

1943:
Heeresgruppe Afrika: 5. Panzerarmee - Im Raum ostwärts des Sees von Biserta halten am Vormittag noch die Reste der Division Manteufel und der 15. Panzerdivision. Im Raum südlich des Garaet el Mabtouha die Reste der 334. Infanterie-Division, die später versuchen sich nach Nordosten durchzuschlagen. Im Laufe des Tages Durchbruch des Gegners nördlich des Sees von Biserta zur Küste und nimmt Porto Farina. Restteile aller Truppen ( Stab Panzer-AOK 5 mit 7 Panzern, 1 Batterie und ca. 200 Gewehren) kämpfen um El Alia. Letzte Meldung des Panzer-AOK 5, bevor sie in die Hände der Alliierten fallen, geht um 15.23 Uhr ein: "Unterlagen und Gerät vernichtet. Auf Wiedersehen, es lebe Großdeutschland und sein Führer."

1944:
Die 17. deutsche Armee muß die Stadt Sewastopol unter schweren Verlusten aufgeben, nachdem Reichskanzler Adolf Hitler einer rechtzeitigen Räumung der Krim nicht zugestimmt hatte. In der Nacht zum 10. Mai landen noch auf der letzten behelfsmäßigen Piste JU-52 Piloten, denen es gelingt 1.000 Verwundete rauszufliegen.

Von der Schweiz und von Schweden wird die sofortige Einstellung von Warenlieferungen an das Deutsche Reich durch die Westalliierten gefordert.

Der deutsche Komponist Hans Pfitzner erhält ein Glückwunschtelegramm von Reichskanzler Adolf Hitler zu seinem 75. Geburtstag.

1945:
Seit Mitternacht ist der Krieg offiziell beendet. Die Morde und die Demütigungen an der deutschen Zivilbevölkerung und den Gefangenen gehen weiter. Die Nachkriegsopfer der Deutschen gehen in die Millionen!

Südlich von Bornholm versenken sowjet. Flugzeuge den Flüchtlingstransporter "Liselotte Friedrich" (517 BRT), ca. 50 Menschen kommen bei diesem Kriegsverbrechen ums Leben.

Der Kurlandkessel kapituliert vor den Sowjets. Die Truppe verhält sich tadellos und diszipliniert. Generaloberst Hilpert übergibt die Heeresgruppe an die sowjetische Führung und begibt sich als erster Soldat nach der Kapitulation in russische Kriegsgefangenschaft. Er kehrte nicht mehr nach Hause zurück. Rund 230.000 Offiziere, Unteroffiziere, Mannschaften und lettische SS-Freiwillige gehen in russische Kriegsgefangenschaft, aus der viele nicht zurückkehren.

Die Bewegung deutscher Schiffe durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal nach westdeutschen Häfen wird durch Montgomery mit Funkspruch von 4.30 Uhr verboten.

Von den Westfestungen und Kanalinseln gehen die Funksprüche mit Treueerklärungen der Befehlshaber ein.

Entgegen der unterzeichneten Kapitulationsbedingungen liegen im Bereich der Armee "Ostpreußen" Artillerie-Feuer, Bombenabwürfe und Bordwaffenbeschuß auf dem Weichselraum. Entsprechende Mitteilung ergeht an General Eisenhower, in der um sofortige Abstellung gebeten wird.

Die Flugzeuge zur Abholung des Verbindungsstabes Fangohr sind nicht eingetroffen. Das Flugzeug, das einen Offizier mit Unterlagen für das Sowjetische Oberkommando nach Berlin befördern sollte traf ebenfalls nicht ein.

Rücktransporte vom 23. Januar bis 8. Mai 1945 aus Laibau, Ost- und Westpreußen, Pommern und Mecklenburg.
  • In Richtung Westen, aus den Häfen Königsberg, Pillau, Danzig, Gotenhafen und Hela insgesamt: 1.206.793 Flüchtlinge, Verwundete und Soldaten gerettet.

  • Pendelverkehr von Königsberg nach Pillau, von Pillau nach Gotenhafen, Von Kahlberg nach Danzig, von Schiewenhorst nach Hela insgesamt 728.131 Flüchtlinge, Verwundete und Soldaten gerettet.

  • Abtransport von der Pommernküste an Rügenwaldermünde, Stolpmünde, Kolberg und Swinemünde insgesamt 182.553 Flüchtlinge, Verwundete und Soldaten gerettet.

  • Abtransport von Vorpommern-Mecklenburg ab 29. 4. insgesamt 62.000 Flüchtlinge, Verwundete und Soldaten gerettet.

  • Abtransport Libau ab 1.5. insgesamt: 25.000 Flüchtlinge, Verwundete und Soldaten gerettet.
Gesamttransportleistung: 2.204.477 Menschen die zunächst vor den Bolschewisten gerettet wurden.


Um Mitternacht gedeckt Generaloberst Jodl der Toten dieses Krieges und der um diese Stunde eintretenden Waffenruhe.


Die Allierten teilen dieReichswerke Linz als Beutegut auf. Die Werke und Tochtergesellschaften in Oberösterreich fallen der amerikanischen Militärregierung zu. Werke in der Steiermark, einschließlich der Zentralverwaltung in Wien, unterstehen künftig der britischen Militärregierung. Die Stahl- und Temperguss AG Traisen der russischen Militärregierung.


Erstellt Donnerstag, 8. Mai 2008, 23:41 Uhr


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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Samstag, 9. Mai 2009, 21:04

Auszug Hans-Ulrich Rudel - Aus Krieg und Frieden, Tagebuchblätter 1945 und 1952

9. Mai 1945

Nachts ist unserem Gepäck nochmals von der bewachenden Militärpolizei ein Besuch abgestattet worden und aus diesem Grunde bleiben ein deutsches Kreuz in Gold, ein EK und ein Ledermantel verschwunden. Noch in den Morgenstunden werden wir nach Erlangen verfrachtet. [...]Diese Zivilisten sind der erste Kontakt mit den Menschen, die in der Heimat fast sechs Jahre lang in beispielloser Weise die Last des Krieges trugen, die der der Front nur wenig nachstand dank der unmenschlichen Kriegführung unserer Feinde. Es werden die selben Menschen sein, die zusammen mit den deutschen heimgekehrten Soldaten die Heimat einst wieder aus den Ruinen emporheben werden, trotz Haß und gier, Versklavung und Ausplünderung. Denn wenn man Deutschland vernichten will, muß man letzten Endes so gut wie jeden deutschen Mann, jede deutsche Frau, jedes deutsche Kind vernichten! [...]

In Erlangen werden wir in der Gossenfabrik abgeliefert und in einen rückwärtigen gelegenen Raum des Portierhäuschen geführt wo ein amerikanischer MP-Offizier uns mit einem Englisch empfängt, das von einem kräftigen Berliner Akzent überwuchert wird. Irgendwie scheinen wir ihm zu imponieren, denn als wir sagen wir hätten Hunger, kommt er mit acht Konservendosen für jeden angewetzt. [...] Nach zwei Stunden werden wir in einen Vorraum geführt, wo drei Generalstabsoffiziere und ein Dolmetscher uns vernehmen sollen. Der Dolmetscher war notwendig, weil wir natürlich kein Englisch verstanden, wir unterbrachen ihn aber des öfteren, weil er die größten Fehler beging. Zuerst wurden uns reihenweise KZ-Geschichten aufgetischt, die von zahlreichen fotografischen Aufnahmen begleitet waren. Als wir unsere Ansicht äußerten, daß die Aufnahmen wahrscheinlich von den Terrorangriffen auf Dresden und andere Städte herstammten, wurden die Herren ziemlich böse und nachdem ich hinzufügte: "es hat wirklich keinen Sinn, daß wir uns jetzt schon zanken, denn über kurz oder lang werden Sie sich mit den Russen in die Haare geraten!", da wurde die Vernehmung schnellstens abgebrochen. Darauf mußte ich zum Arzt, der gleichfalls einen starken daitschen Akzent aufwies und sich als ein recht übler Bursche herausstellte.

Mein Beinstumpf war noch offen und bedurfte einer einigermaßen anständigen Versorgung. Aber dieser Diener der leidenden Menschheit meinte: "Wer mit einem Bein für die Nazis geflogen ist, kann nicht erwarten, daß wir etwas für seinen Fuß tun!" Sprachs und zerrte etwas am Stumpf herum.[...]

Nachmittags um vier Uhr wurden wir zum General Wyland und seinem Ic Capt. Ross geführt. Beide waren erfreuliche Erscheinungen und der General begrüßte uns mit Handschlag, wie ein anständiger Soldat es mit einem anständigem Soldaten tut. Die Unterhaltung drehte sich hauptsächlich um Rußland und ich gab ihm zu verstehen, daß wir unaufhörlich festgestellt hatten, wie die russische Front zwar noch stark sei, aber nur einmal durchbrochen den Aufbau von kampfkräftigen Reserven geschweige einer tiefgestaffelten Verteidigung, nicht mehr zuließe. Würde man jetzt die Gelegenheit, die Sowjetunion rasch und endgültig niederzuwerfen, vorbeigehen lassen, würde es eine langwierige und kostenspielige Geschichte werden, nicht nur für Amerika, sondern auch für Deutschland, Europa und die ganze Welt, die dann die Folgen eines ebenso irrigen wie anrüchigen Glaubens an die Aufrichtigkeit und Friedensabsichten der jetzt so salonfähigen Kommunisten früh oder spät bitter zahlen würden. Wyland und Ross machten den Eindruck, einen ziemlich klaren Blick für die wirkliche Lage zu haben, aber schienen andererseits aus einer begreiflichen Reserve nur schwer herauszukommen zu können. [...]

Hans-Ulrich Rudel: "Verloren ist nur, wer sich selbst aufgibt!"


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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