Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen im Heimatforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Lynagh

Meister

  • »Lynagh« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 011

Registrierungsdatum: 3. Oktober 2007

Wohnort: Holland

Danksagungen: 5

  • Nachricht senden

1

Dienstag, 20. Mai 2008, 16:09

Der Sonnenwind

Wenn der Sonnenwind weht kommen sich die Welten nah und öffnen sich auch die Pforten der Welten die einen freien Durchgang ermöglichen. Der Wind ist schwer von Magie. Die Zauberer der dunklen Seite feiern im Tempel des Schwarzen Lichtes wo sich das Böse der Welt konzentriert. Blavör, Brana, Bryna, Fordæda die Hexen des Nordlandes und auch die großen Magier des Nordens wie Gudagastiz mit dem Mantel aus Menschenhaut und Ragnir der Höllenschlund bereiteten sich vor, daran teilzunehmen. Niemand der Sterblichen wußte, wo sich das Tempel befindet, manche flüsterten jedoch, daß eben das unbekannte Ende des Nordwegs führe dahin, da wo die Anomalität der Zeitschlinge herrscht, dort führt irgendwo ein dunkler Pfad zu diesem Tempel. Lynagh, die Magierin der Storegga feierte die Zeit des Sonnenwinds in der alten Burg auf der Insel der Magierinnen. Sie besuchten die Grabstätte der alten Völva, der berühmten Seherin und erster Magierin des Endes der Welt, den Grabhügel der sich unweit der Gjöllbrücke befand und wo kein der Sterblichen je Zugang hatte, außer Odin von der Asen und den Magierinnen der Storegga die alle von Völva abstammten. Aber auch für die sterblichen Menschen der Welt war diese Zeit etwas besonders, die Magie hing in der Luft und man glaubte, es öffneten sich die Zugänge der vergrabenen Schatze und wenn man Glück hatte fand man einen.

Der Hirte Vegeir ging nach Hause. Er verkaufte eben ein paar Schaffe auf dem Markt und da er was Geld hatte blieb er dort in der Taverne wo es lustig war bis es vor der Mitternacht schloß. Vegeir war noch jung aber kein glücklicher Mann. Er hatte einen krümmen Rücken und man nannte ihn Der Bucklige. Kein Mädchen schaute nach ihm um, denn er hatte einen Buckel und nicht viel Geld. Im Dorf gab es noch einen Mann, der einen krümmen Rücken hatte, Kalli der Reiche. Da es reich war sahen Menschen seinen Buckel nicht, sie sahen nicht mal, das er geizig und grausam war. So sind eben die Menschen.

Vegeir lief über das Moor, die Nacht war warm und eigentlich hatte er keinen Sinn ins Dorf zurück zu kehren. Draußen auf dem Moor fühlte er sich frei. Er legte sich gegen einen Hügel, schloß die Augen und schlief ein. Er wurde wach, denn da erklang irgendwelche Musik und Gesang, gedämpft aber deutlich und als er die Augen öffnete, bemerkte er ein Licht, das aus einer Öffnung des Hügels strahlte. Er schaute durch die Öffnung und sah er einen Saal voll Licht und voll Leprachauns. Oh, er kannte diese kleinen Elfenwichteln, die Kelten sprachen immer darüber. Sie waren alle Schuster und hatten alle einen Schatz den sie hüteten und wenn man sie fing, mußte der Leprachaun verraten wo er seinen Schatz hatte, aber sie triksten immer denjenigen der sie fing und dann waren sie verschwunden und liessen manchmal auch denjenigen dafür bußen.Nein, Vegeir dachte nicht daran einen zu fangen. Sie sangen so schönund lieblich und tanzten fröhlich bei der Musik. Er hörte ihnen zu. „Montag, Dienstag, Montag, Dientag,“ sangen sie immer wieder. Nur diese zwei Worte. Da ermannte sich Vegeir und als da wieder Montag, Dienstag erklang sag er sich in die Melodie einfügend: „Mittwoch und Donnerstag, Freitag und Samstag und Sonntag macht die Woche voll.“ In dem Moment wirbelte die Luft um ihn und er befand sich im Inneren des Hügels. Die Erdelfen tanzten um ihn im Kreise und sangen die Weise so, wie er es ihnen vorgesungen hatte.„Da du uns und unsere Melodie respektierst, werden wir dich schon belohnen,“ sagten sie. „Ich brauche nicht belohnt zu werden“, sprach Vegeir, denn er wußte, daß die Erdelfen manchmal auch grausam waren als es um Belohnungen ging. Die Musik machte ihn schläfrig...

Als er am Morgen wach wurde, lag er auf dem Hügel. Neben ihm ein kleiner Sack voll Gold und als er aufstand, merkte er, sein Rücken war gerade und der Buckel verschwunden. Er eilte nach Hause, da das wahre Leben als vollwertiger Mensch für ihn damit gerade began.Kalli, der sicher nicht sehr liebenwürdiger Mann war, würde sehr eifersüchtig. Nicht nur wegen dem Gold sondern auch wegen dem Buckel. Er suchte jetzt oft Vegeirs Gesellschaft, was er davor nie tat und da Vegeir ein ehrlicher Mensch war, hatte er ihm seine Geschichte erzählt.Der Sonnenwind wehte noch immer durch die Welt und so begab sich Kalli schon die nächste Nacht zu dem Hügel auf dem Moor. Er legte sich auf den Grund und wartete. Um Mitternacht öffnete sich eine Spalte im Hügel, das Licht schien dadurch und er hörte die Musik und Gesang. „Montag, Dienstag, Montag. Dienstag..“ Er schaute durch die Spalte hin und rief mit grober Stimme: „Und Mittwoch auch, und das Gold könnt ihr mir schon geben.“ Da wurde es still, die Lichter erlöschten, und Kalli legte sich zum Schlaf, denn sicher am Morgen wartete ihn seine Belohnung. Als er wach wurde, lag da ein großer Sack und als er austand merkte er zu seinem Schrecken, daß er zwei Buckel hatte. Einen auf dem Rücken den er schon immer hatte und einen vorne auf der Brust. Der Sack enthielt nur Steine und als er nach Hause kam waren auch seine Geldtruhen nicht mit goldenen Münzen gefüllt sondern mit Kieselsteinchen.

Ja, wenn der Sonenwind weht, kommen sich die verschiedenen Welten nahe und passieren merkwürdige Dinge. Man kann Wesen begegnen an die man glaubt, aber auch die an welche oder an was man nicht glaubt.

© 2008 Lynagh
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)