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Bragi

Schüler

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Beiträge: 86

Registrierungsdatum: 11. November 2008

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Freitag, 28. November 2008, 16:14

Rechtsextremismus in aller Munde...

und wo das Futter für die Journaille herkommt.
Dem einen oder anderen mag es als pure Zeitverschwendung vorkommen, wenn man sich die Mühe macht, die sogenannten "Studien", die aus einem Viertel der Bevölkerung Rechtsextreme macht, mal auf ihren Inhalt, das Zustandekommen und die Rückschlüsse abklopft. Letztendlich dienen sie den Systemschreiberlingen als Quelle und der Politkaste als Rechtfertigung, den Multikultiwahnsinn und die Selbstkasteiung zu fördern.

Die Rede ist von der 185 Seiten umfassenden Studie "Vom Rand zur Mitte" aus 2006 und den aktuellen Nachschlag; 497 Seiten "Ein Blick in die Mitte" aus 2008. Für einige Schmierfinken dient diese Studie, um aus Fremdenfeindlichkeit (was ist das eigentlich ? ) so mir nichts dir nichts Ausländerhass zu machen.

Für die erste Studie wurden 4872 Menschen befragt. Wobei "befragt" nicht des Pudels Kern trifft, vielmehr sollten insgesamt 18 "Aussagen" mit dem Grad der Zustimmung bewertet werden, mit
  • "lehne völlig ab"
  • "lehne überwiegend ab"
  • "stimme teils zu, teils nicht zu"
  • "stimme überwiegend zu"
  • "stimme voll und ganz zu"
Die letzten beiden Antwortmöglichkeiten kennzeichnen die "Rechtsextremen" und wo das nicht reicht, wird nachgeholfen:

Zitat

Im Folgenden werden wir uns vor allem mit den Zustimmungswerten beschäftigen, die zum Teil hohen "teils / teils-Antworten“ sollen aber noch kurz kommentiert werden: Hier zeigt sich ein Antwortverhalten, das schwer zu interpretieren ist. Diese Antworten können zu einem guten Teil durch
die soziale Erwünschtheit mitbestimmt worden sein. Das würde bedeuten, die Befragten wären eher einer rechtsextremen Position zugeneigt, erwarten aber eine negative Reaktion vom Interviewer, wenn sie das zu erkennen geben würden. Aber selbst diese Antwort beinhaltet eine „teilweise
Zustimmung“ zu der entsprechenden Aussage, also zu einer rechtsextremen Position.
Ich will nicht auf alle "Aussagen" eingehen, der geneigte Leser kann sich die Studien im Internet besorgen. Die Manipulation wird auch dem Laien ersichtlich. Nur zwei als Beispiel:

Zitat

Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.
26 Prozent stimmten überwiegend oder voll und ganz zu. Ich kann mit dieser Aussage folgern, dass sich ein Viertel der Bevölkerung eine Diktatur wünscht. Man stelle sich nun die obige Aussage ohne das Wort "einzige" vor. Die direkte Aussage

Zitat

Im nationalen Interesse ist unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform.
fand nur 9 Prozent Zustimmung, hier sind die "bestimmten Umstände" zustimmungsfördernd.
Die Gelehrten kommen anhand dieser Fragen zu dem Schluss:

Zitat

Im Hintergrund dieser Fragen zur Befürwortung einer Diktatur steht ein Verständnis von Gesellschaft als ein Gebilde, in dem es keine unterschiedlichen politischen Forderungen ihrer Mitglieder geben kann („Volksgemeinschaft“). Die in einer Gesellschaft bestehenden unterschiedlichen Interessen sind in diesem Verständnis nicht berechtigte Forderungen, die in einem demokratischen Prozess ausgehandelt werden müssen. Im Gegenteil gilt es, mit starker Hand ein angenommenes gemeinsames Interesse durchzusetzen. Die Aussagen, die diktatorische Staatsformen befürworten, finden im Osten geringfügig mehr Zustimmung. Sie sind im Westen allerdings fast ebenso stark ausgebildet, und die Forderung nach einer starken Partei findet in ganz Deutschland die Zustimmung von 26 % der Bevölkerung.
(fette Hervorhebung von mir)
Hier ist also nicht mehr die Rede von einer einzigen starken Partei. Und so geht es munter weiter mit manipulativen Aussagen. Man fragt sich, wozu das dient. Die Antwort liefert die zweite Studie.

Zitat

Das Ergebnis der vorliegenden Studie, dass eine die Opferperspektive, Scham und Trauer ausgrenzende Erinnerung an die NS-Zeit bedrohlicher für die Demokratie ist als die faschistischen Tendenzen gegen die Demokratie, macht es auch nach sechzig Jahren unbedingt notwendig, sich mit diesem Abschnitt der deutschen Geschichte zu beschäftigen. Denn Nachwirkungen der NS-Vergangenheit sind bis heute zu beobachten. Die „narzisstische Plombe“ und auch die Täter-Opfer-Umkehr, die wir in den Gruppendiskussionen vorgefunden haben, können als ein solches Nachwirken begriffen werden. Nachdem in den 1970er Jahren die Vertreibung der Deutschen infolge des Angriffs- und Vernichtungskriegs, mit dem sie ganz Osteuropa überzogen haben, in den Hintergrund getreten ist, wird sie nun unter einem anderen Vorzeichen brisant, nämlich dem der deutschen Sühne und der Täter-Opfer-Umkehr.

Gedenkstättenarbeit muss sich offensiv und verstärkt mit der NS-Vergangenheit auseinandersetzen. Die Möglichkeiten, im familiären Dialog über die NS-Verbrechen zu sprechen, nehmen durch den zeitlichen Abstand zum Geschehen ab und es ist zu vermuten, dass diese familiären Tradierungen von Erinnerung immer schon durch Scham- und Schuldabwehr belastet gewesen sind bzw. genau deswegen gar nicht stattgefunden haben. Gedenkstättenarbeit bietet die Möglichkeit, auch in Zukunft die Auseinandersetzung mit den deutschen Verbrechen anzuregen, für die Nazideutschland steht und die wegen ihrer unfassbaren Dimensionen bis heute nachwirken. Es ist dabei aus unserer Sicht sehr bedeutsam, dass die Singularität von Auschwitz weder durch eine Rede von den „zwei Diktaturen“ auf deutschem Boden noch durch die Betonung der „eigenen Opfer“ unterlaufen wird. Die DDR ist mit ihrem Repressionsapparat und ihrem autoritären Klima mit Sicherheit ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte, über das aufzuklären ist. Die Gleichsetzung „zweier Diktaturen“ bedeutet aus
unserer Sicht aber eine fortgesetzte Verleugnung der Schwere der Schuld des Nationalsozialismus am Holocaust und Vernichtungskrieg und der damit zusammenhängenden Scham, die in Deutschland nach wie vor virulent ist. Es muss sogar zugespitzt die Frage formuliert werden, ob in dieser Rede nicht selbst eine Relativierung der Verbrechen enthalten ist.

Die in den letzten Jahren verstärkte Thematisierung der Vertreibung nach 1945 bis hin zur Forderung nach der Errichtung eines „Zentrum gegen Vertreibungen“ muss vor dem Hintergrund unserer Ergebnisse ebenfalls kritisch reflektiert werden. Nachdem in den 1950er und 1960er Jahren die Vertriebenenverbände ein sehr großes politisches Gewicht gehabt haben, verlor das Thema Vertreibung an Bedeutung und damit sank auch der Einfluss dieser Verbände auf das politische Geschehen in den 1970er und 1980er Jahren ab. Dass dieses Thema nun wieder auftaucht, muss auch als gesellschaftliches Phänomen gefasst werden. Und die Ergebnisse unserer Gruppendiskussionen zeigen an, dass diese neue Aktualität eines alten Themas sich aus dem Stellenwert des Opfer-Status’ der Vertriebenen ableitet. Dies bedeutet ebenfalls eine Entlastung von geschichtlicher Schuld durch „Sühne“, ohne dass die Schuld tatsächlich anerkannt wird.
Nachdem der Schweinejournalismus (Sebnitz, Mügeln) seine erwünschte Wirkung mehr und mehr verfehlt und an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat, wird "rechtsextrem" einfach anders definiert. Waren es vor ein paar Jahren noch stiefeltretende Glatzen, so sind es heute alle, die "Multi-Kulti" nicht so prickelnd finden. Und ohne "Schuld" - das geht ja gar nicht.
Morgens vanatru und abends ingwaz

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