Bunteskanzlerin Merkel sprach anläßlich des Rücktritts von Mubarak von einem "historischen Wandel" und einem "Tag großer Freude", damit hätte er seinem Volk "einen letzten Dienst erwiesen". Sie wünschte den Menschen in Ägypten ein "Leben ohne Korruption,
Zensur, Verhaftung und Folter" und von der künftigen Regierung erhofft sie sich die Garantie für die Sicherheit Israels. Diese Wünsche werden sich wohl nicht erfüllen, weder für Frau Merkel noch für jene, die sich für Mubaraks Sturz, in der Hoffnung auf "Freiheit" und "Demokratie", instrumentalisieren ließen. In Ägypten wird es bald nur noch eine Freiheit geben und zwar für die Muslimbruderschaft, eine islamische Gesellschaft nach ihren Prinzipien zu errichten.
In der
30er Jahren politisierte sich die Bruderschaft stärker, Ziel war die Rückkehr zum ursprünglichen Islam.
1938: Gewalttätige Proteste der "Bruderschaft" gegen Juden mit Parolen wie "Nieder mit den Juden" und "Juden raus aus Ägypten". (
2005 bezeichnete der Chef der ägyptischen Moslembruderschaft Akef den Holocaust als "Mythos" Quelle)
Anfang der 40er Jahre Errichtung eines geheimen militärischen Apparates.
1948: Ca. 500.000 Mitglieder und Hunderttausende Sympathisanten; Hierarchisch organisiert; eigene Moscheen, Firmen, Fabriken, Krankenhäuser, Schulen; Besetzung wichtiger Posten in Armee und Gewerkschaften - Einfluss im ägyptischen Staat wuchs.
Im Dezember
1948 verbot Premierminister Mahmud Fahmi al-Nuqraschi die Muslimbruderschaft und wurde kurz darauf Opfer eines Anschlages der Bruderschaft.
1950 Rehabilitierung der Bruderschaft - Gefangene wurden freigelassen. Neuer Führer wurde Hasan al-Hudaibi , unter dem die Muslimbrüder weiter ihre Ziele verfolgten: Bildung, soziale Verbesserungen für die Massen, eine national ausgerichtete Wirtschaft, die Befreiung und Einheit der arabischen Welt.
[...]
In den vergangenen Jahren gelang es der Bruderschaft, sich vom Begriff einer politischen Gruppierung loszulösen und ihr soziales und wirtschaftliches Engagement in den Vordergrund zu stellen. Mittlerweile unterhalten die rund eine Million
aktiven Mitglieder unterschiedliche karitative Einrichtungen (Krankenhäuser, Sozialstationen und Armenspeisungen), vorwiegend in ärmeren Vierteln. Sie bieten Jugendlichen eine Perspektive durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, so daß sie vor allem aus unterprivilegierten Schichten große Unterstützung erfahren.
Sie gelten heute bereits als treibende Kraft der ägyptischen Wirtschaft und unter den 18 Unternehmerfamilien und deren Teilhabern, welche als die eigentliche Kontrolleure der ägyptischen Wirtschaft gelten, befinden sich angeblich acht Muslimbrüder. Alle von der Muslimbruderschaft kontrollierten in- und ausländischen Unternehmen verfügten Ende der 80er Jahre über ein geschätztes Kapital von zusammen
10 - 15 Milliarden US$. Bei der Wahl 2005, wurden sie mit 88 Abgeordneten in der Volksvertretung zur
stärksten Oppositionskraft. [1] Man könnte auch sagen - Wölfe im Schafspelz.
Ägyptens Muslimbruderschaft: In ihren eigenen Worten
Übersetzung: Jonathan D. Halevi | Maria Kallenberg
Die Muslimbruderschaft hat eine größere Rolle in der Organisation des Protestes gegen das ägyptische Regime eingenommen, während sie ihre unabhängige politische Agenda offenlegt.
Rashad Al-Bajumi, der Stellvertreter des Befehlshabers, kündigte in einem Interview mit dem japanischen Fernsehen an, dass
die Gruppe einer Übergangsregierung beitreten würde, um das Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel aufzulösen, da es "die Würde der Araber beleidigt und die Interessen von Ägypten und anderen arabischen Staaten zerstört." Des Weiteren betonte er, dass Ägypten keine amerikanische Hilfe brauche.
In der Tat nimmt die Muslimbruderschaft an politischer Aktivität teil und verteidigt den demokratischen Prozess. Das tut sie jedoch nicht, weil sie die Prinzipien der westlichen Demokratie akzeptiert hat, sondern vielmehr,
weil der demokratische Prozess ausgenutzt werden kann, um ein islamisches Regime zu etablieren, was dann die Demokratie überflüssig machen wird.
Der höchste Anführer der Muslimbruderschaft Mohammed Mahdi Akef sagte 2007 der ägyptischen Tageszeitung Al-Karama, dass
nur der Islam die Ausdrucksform wahrer Demokratie sei. "Bei der Gründung wahrer Demokratie, veranschaulicht durch die Schura [dem Beratungsgremium unter den Kalifen], gingen der Islam und seine Werte dem Westen voraus."
Die offizielle Website der Bruderschaft stellt fest, dass der
Dschihad das wichtigste Werkzeug des Islams sei, um eine allmähliche Machtübernahme zu bewerkstelligen, indem man mit den muslimischen Ländern begänne, mit der Widereinführung des Kalifats über drei Kontinente in Vorbereitung einer Eroberung des Westens weitermache und zum Schluss einen globalen islamischen Staat gründete.
Der Schritt-für-Schritt-Plan der Muslimbruderschaft
schreibt ihre angebliche "Mäßigung" vor, die schrittweise verschwinden wird, sobald ihre Erfolge zunehmen und ihre Akzeptanz der gegenwärtigen Situation durch eine strenge, orthodoxe muslimische Herrschaft ersetzt wird, deren Außenpolitik auf dem Dschihad basiert.
Wir danken Maria Kallenberg für die Übersetzung und MEMRI für die freundliche Übernahmegenehmigung
Quelle:
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Bild: academic.ru[/leftbox]
Ein Kommentar auf integrationsnet.de zu einem Artikel über Shaker Assem, ein wichtiger Vertreter der Hizb ut-Tahrir[2] von Mohammed Massud [30. Januar 2011] >>>
"Wir sind vor Jahrzehnten in die Bundesrepublik Deutschland und in die Republik Österreich gekommen, zum Teil sind wir hier geboren. Nicht erst seit Thilo Sarrazins Buch sehen wir uns mit der Forderung konfrontiert, uns zu integrieren. Wir sollen die Lebensweise der Mehrheitsbevölkerung übernehmen mitsamt ihrem "modernen" Familien- und Frauenbild, ihrer "Enttabuisierung" der Homosexualität und ihrer Freundschaft zum jüdischen Staat. Wir sollen uns in jeder Hinsicht anpassen. Einem "christlich-jüdischen Erbe" Europas sollen wir uns verpflichtet fühlen, obwohl es offenkundig ist, dass die Religion für die Mehrheitsbevölkerung keine Rolle mehr spielt.
Wir wollen uns nicht integrieren lassen
Wir verlangen, dass wir mit unseren eigenen Wertvorstellungen akzeptiert werden. Dass die deutsche Sprache in der Bundesrepublik Deutschland und in der Republik Österreich die Umgangssprache ist, erscheint uns als Selbstverständlichkeit, ebenso die Forderung der Mehrheitsgesellschaft, dass das Grundgesetz bzw. die Verfassung zu achten ist, und alle Gesetze strikt einzuhalten sind. Zu mehr sind wir nicht bereit.
Wir sind Muslime, und das Bekenntnis zum Islam setzt der Anpassung an eine "westliche Wertegemeinschaft" klare Grenzen.
Wir Muslime haben unsere eigenen Werte, die wir nicht eintauschen werden gegen westliche gesellschaftspolitische Vorstellungen, die zu einem räuberischen Kapitalismus, zu Geburtenarmut und Sittenverfall geführt haben. Der Verfassungsrechtler Udo di Fabio hat gesagt: "Warum sollte eine vitale Weltkultur sich in eine westliche Kultur integrieren wollen, wenn diese – die nicht genügend Nachwuchs produziert und nicht mehr länger über eine transzendente Idee verfügt – sich ihrem historischen Ende nähert?"
So sehen wir das auch: Wir streben keine "Islamisierung" unserer neuen Heimat an, obwohl es ihr zu wünschen wäre. Aber wir fordern, dass wir hier als Muslime getreu unserer Religion leben können, dass niemand sich dazu aufschwingen darf, uns vorzuschreiben, wie wir den Heiligen Koran und die Sunna zu interpretieren haben. Die Grundlagen unserer Religion sind von Allah gesandt; deshalb gibt es, anders als bei der Bibel der Christen,
keine "historisch-kritischen" Interpretationsmöglichkeiten, die zu einem "Euro-Islam" führen könnten.
Wir wollen mit unseren Nachbarn in Frieden leben: Aber um unser Menschenrecht zu gewährleisten, als Muslime leben zu dürfen, fordern wir in der Bundesrepublik Deutschland und in der Republik Österreich
- die gesetzliche Geleichstellung des Islam mit christlichen und jüdischen Religionsgemeinschaften,
- entsprechend der Strafverfolgung des Antisemitismus: Kriminalisierung der Islamfeindlichkeit,
- das Recht, ebenso wie Christen und Juden auf die Besetzung einschlägiger Fakultäten bestimmenden Einfluss auszuüben,
- den Religionsunterricht an Schulen – genauso wie Christen und Juden – für Muslime mit eigenen Lehrkräften gestalten zu können,
- ebenso wie Christen und Juden Einfluss auf die Gestaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks,
- und – so wie in Großbritannien – Scharia-Gerichte, die von Muslimen besetzt sind und die zivil-, insbesondere familienrechtliche Auseinandersetzungen nach islamischem Recht beurteilen können."
[2]Die Hizb ut-Tahrir (Partei der Befreiung‘, HuT) ist eine islamistische Organisation mit Betätigungsverbot in Deutschland. ... Als panislamische Bewegung wendet sie sich an die Gesamtheit der Muslime (Umma) und lehnt das auf den Erhalt islamischer Nationalstaaten gerichtete Konzept der MB ab. Demokratie und säkulare Staatsformen werden ebenso abgelehnt. Der Verein strebt ein weltweites Kalifat auf der Grundlage der Scharia an. ... Die HuT wird vom Verfassungsschutz beobachtet und wurde in Deutschland am 15. Januar 2003 durch eine Verfügung des Bundesministeriums des Innern wegen ihrer Betätigung gegen den Gedanken der Völkerverständigung und der Befürwortung von Gewaltanwendung zur Durchsetzung politischer Ziele verboten. Eine Klage gegen dieses Verbot wurde vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen und das Verbot mit Urteil vom 23. Januar 2006 bestätigt. Mehr auf: Wikipedia
Die Prinzipien der Moslem-Bruderschaft - dargelegt auf deren offizieller Weltnetzseite
Der Aufruf der Moslem-Bruderschaft basierte auf zwei Säulen:
1. Der Einführung der islamischen Scharia als Grundlage zur Kontrolle der Angelegenheiten von Staat und Gesellschaft.
2. Arbeit an dem Ziel, die Vereinigung der Islamischen Länder und Staaten, vor allem der arabischen Staaten, zu erreichen und sie vom ausländischen Imperialismus zu befreien. (...)
Der Islam kennt keine unfehlbare religiöse Regierung, die im Namen Allahs spricht und die behauptet, daß ihre Entscheidungen Bestandteil der Religion sind. Das bedeutet nicht, daß der Islam nichts mit Politik zu tun hat. Ganz im Gegenteil begründen und regulieren die Lehren der islamischen Scharia die Prinzipien der Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenrechte. Die Scharia umfaßt Texte zu Ordnungen, die heute als ein integraler Bestandteil der Politik gelten. Wir, die Moslem-Bruderschaft, verlangen, daß diese einzelnen Vorschriften eingehalten und befolgt werden.
Ma'mun al-Hudaybi[3], bis zu seinem Tod 2004 Generallenker (General Guide) der Moslem-Bruderschaft, in einer Darlegung von deren Prinzipien und Zielen, die man auf der offiziellen englischsprachigen WebSite[4] der Moslem-Bruderschaft lesen kann. ...
Weiterlesen auf: zettelsraum.blogspot.com
[1] academic.ru
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/Ma%27mun_al-Hudaybi']Wikipedia
[4] ikhwanweb.com
[Hervorhebungen innerhalb der Zitate durch U-34]
M.k.G., U-34