Wanderers Nachtlied (I)
Der du von dem Himmel bist,
Alles Leid und Schmerzen stillest,
Den, der doppelt elend ist,
Doppelt mit Erquickung füllest,
Ach, ich bin des Treibens müde!
Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede,
Komm, ach komm in meine Brust!
Johann Wolfgang von Goethe (1776)
Op. 4 Nr. 3: D 224
Wandrers Nachtlied (II) Ein Gleiches
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Johann Wolfgang von Goethe (1780)
Op. 96, No. 3, D. 768
Musikalische Darbietung des Gedichtes mit bildlichen Fragmenten der deutschen Geschichte.
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Außerdem als
Filmmusik in "Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat" (Rundfunkchor Berlin).
Entstehung:
Wanderers Nachtlied von J.W. v. Goethe niedergeschrieben "Am Hang des Ettersberg, d. 12. Feb. [17]76" und einem Brief an Charlotte v. Stein beigefügt.
Ein Gleiches: Goethe schrieb am Abend des 6. September 1780 auf dem Kickelhahn (bei Ilmenau; Thüringer Wald), mit Bleistift ein ähnliches Gedicht an die Bretterwand einer Jagdhütte.
1815 ordnete er die Verse in seiner Werkausgabe im Anschluß an das Gedicht "Wandrers Nachtlied" ein. Aus diesem Grunde "Ein Gleiches", ein weiteres Gedicht vom gleichen Thema.
Franz Schubert vertonte 1823 "Ein Gleiches" als Opus 96 Nr. 3 D 768.
Weitere Informationen
M.k.G., U-34